Öl, Brexit, Leitzins

JPMorgan-Chef: Den größten Einfluss auf die Märkte hat derzeit der Handelskonflikt

12.12.18 20:46 Uhr

JPMorgan-Chef: Den größten Einfluss auf die Märkte hat derzeit der Handelskonflikt | finanzen.net

Es gibt viele Faktoren, die die Märkte beeinflussen und Anleger entweder vorsichtiger oder zuversichtlicher werden lassen. Den größten Einfluss hat derzeit aber der Handelskonflikt, meint zumindest JPMorgan-Chef Jamie Dimon.

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In einem Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender "CNBC" machte der Chef der US-Großbank JPMorgan, Jamie Dimon, den Handelskrieg, den er selbst als "Scharmützel" bezeichnet, verantwortlich für die hohe Unsicherheit an der Börse. Da die Leute verunsichert seien, herrsche eine hohe Volatilität, Investoren wünschen sich Klarheit und eine Lösung des Konflikts.

US-Wirtschaft weiterhin stark

Eigentlich sei die US-Wirtschaft momentan immer noch stark, erklärt Dimon. Die meisten Firmenchefs, mit denen man spräche, schilderten, "ihre Orderbücher sind gut, die Verbraucherbilanz ist gut, die Wirtschaft ist stark, die Löhne steigen, sie stellen neue Leute ein, die Arbeitslosenquote könnte in diesem Jahr noch unter 3,3 Prozent fallen".

Doch die Weltpolitik beeinflusse die US-Wirtschaft natürlich trotzdem. Hier gäbe es viele Probleme, Dimon nennt exemplarisch Öl und den Brexit. "Aber ich denke, dass die Tatsache, die die Märkte am meisten erschüttert, der Handel ist." Der Handelskrieg hält die Finanzwelt seit Monaten in Atem, nachdem es zu Einigungen unter anderem mit der Europäischen Union kam, gab es erst die Hoffnung, dass der Konflikt schnell beiseitegelegt werden könnte. Doch zwischen zwei der größten Volkswirtschaften der Welt - den USA und China - hapert es immer noch.

Unsicherheit führt zu Volatilität

Obwohl Dimon selbst den Handelskrieg als Geplänkel abtut, sieht er trotzdem dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zwar sei der Handelsstreit für die meisten Unternehmen eine kleine Angelegenheit, für ein paar Konzerne aber durchaus größer. Der Konflikt zwinge einige Unternehmer dazu, sich Gedanken über neue Versorgungslinien zu machen und Investments neu zu durchdenken oder in die Zukunft zu verschieben.

"Diese Dinge verursachen Unsicherheit, die wiederum die Volatilität erzeugt", führt Dimon seine Gedanken weiter aus. Derzeit herrscht ein 90-tägiger Burgfrieden zwischen den beiden Konfliktparteien, die sich in dieser Zeitperiode um eine Lösung bemühen - auch die Wartezeit, bis es neue Ergebnisse gibt, sorge an den Aktienmärkten für Verunsicherung.

Lösung im Handelskonflikt zu 60 Prozent wahrscheinlich

Dass in den vereinbarten 90 Tagen eine adäquate Lösung für beide Länder und die Weltwirtschaft gefunden wird, hält der JPMorgan-Chef zu 60 Prozent für wahrscheinlich. "Ich hoffe, es klappt. Ich hoffe, diese wichtigen Themen werden gelöst", so Dimon gegenüber "CNBC".

Der indirekte Effekt des Handelskonflikts ist laut Dimon nämlich auch, dass Anleger sich immer öfter fragen: "Wie schlimm kann es noch werden, was kann schiefgehen?" Vor einem Jahr habe sich noch kein Mensch diese Fragen gestellt und dass sich dies nun geändert hat, sei mit ein Grund für die starken Kursschwankungen am Markt.

Steigende Zinsen als positives Zeichen für die Wirtschaft

Auch andere Finanzexperten sehen den Handelskrieg als einen Faktor an, der den Markt lähmt und ihn gar ganz crashen lassen könnte. So erklärte beispielsweise der Anlayst Nigam Arora, dass das mögliche Eintreten eines Bärenmarktes vom weiteren Verlauf des Handelskonflikts abhängt - außerdem beeinflusse die Zinsgebungspolitik der Fed die Börse immens, weiter steigende Zinsen hält er für gefährlich.

Diesen Punkt sieht Dimon allerdings ganz anders: "Natürlich ist es für Investoren einfach zu sagen, dass alles von niedrigen Zinssätzen abhängt, aber der Fakt ist, dass in einer starken Wirtschaft die Normalisierung von Zinsen eine gute Sache ist." Leicht ansteigende Zinsen sind laut dem Finanzexperten ein Zeichen für Wachstum, niemand wäre froh, wenn es in den USA zu einer Rezession käme, dafür aber die Zinsen fallen würden. Die Welt schaut mit großen Augen nach Peking sowie Washington und hofft darauf, dass sich der chinesische Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump auf einen für die Wirtschaft guten Deal einigen können - der die hohe Volatilität an den Aktienmärkten stoppen könnte.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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