thyssenkrupp-Aktie im Minus: Werften-Verkauf von thyssenkrupp nimmt wohl an Fahrt auf - IG Metall fordert schnelle Zusage für Bau einer Anlage zur Produktion von grünem Stahl
Der Verkauf der thyssenkrupp-Marinetochter nimmt einem Medienbericht zufolge an Fahrt auf.
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Die Datenräume für Investoren würden in Kürze geöffnet, berichtete die "FAZ" am Dienstag. Wie Reuters im April von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfahren hatte, führte der Chef von thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), Oliver Burkhard, in den vergangenen Wochen eine Reihe von Gesprächen mit möglichen Interessenten.
Über die Zukunft der Werften wird bereits länger gerungen. Überlegungen für einen Zusammenschluss von thyssenkrupp Marine Systems mit der Lürssen-Werft aus Bremen und weiteren Unternehmen zu einem nationalen Champion blieben ohne Ergebnis.
INDIEN WINKT MIT U-BOOT-AUFTRAG
Die "FAZ" berichtete zudem, TKMS verhandele mit Unterstützung der Bundesregierung in Indien über die Lieferung von sechs U-Booten. Das Auftragsvolumen liege bei insgesamt rund sieben Milliarden Euro. Zwar sei neben thyssenkrupp noch die südkoreanische Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering im Rennen. Nach "FAZ"-Informationen soll aber am Mittwoch ein Memorandum of Understanding mit einer indischen Werft unterzeichnet werden, die die Fertigung übernehmen soll. Anwesend seien dann neben TKMS-Chef Burkhard auch Verteidigungsminister Boris Pistorius.
Pistorius sieht eine mögliche Lieferung deutscher U-Boote an Indien positiv. Er selbst habe zwar keine Verträge im Gepäck, sagte Pistorius am Dienstag im ARD-Morgenmagazin zugeschaltet aus Neu-Delhi und fügte hinzu: "Ich bin hier, um das zu begleiten und zu unterstützen." Indien sei ein strategischer Partner Deutschlands. "Und natürlich wird es dann auch in Mumbai morgen um diese Fragen gehen", sagte der Minister mit Blick auf für Mittwoch geplante Gespräche. Deutschland habe in der Vergangenheit bereits U-Boote an Indien geliefert, insofern wäre ein solcher neuer Vertrag nichts Ungewöhnliches. Aber: "Es wäre ein großer Auftrag, der hier an die deutsche Industrie ginge, ein wichtiger Auftrag."
Bei thyssenkrupp wie auch bei TKMS war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
IG Metall fordert schnelle Zusage für bau neuer Anlage für grünen Stahl
Die IG Metall dringt weiter auf eine schnelle Förderzusage für den Bau einer klimaschonenderen Anlage zur Stahlerzeugung bei thyssenkrupp in Duisburg. "Seit Monaten warten wir auf den finalen Förderbescheid der Bundesregierung", sagte der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende der Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, am Dienstag laut Mitteilung der Gewerkschaft. Über 27 000 Kolleginnen und Kollegen seien verunsichert. "Der Einstieg in die grüne Stahlproduktion darf nicht an bürokratischen Mühlen zwischen Berlin und Brüssel scheitern."
Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp will die neue wasserstofffähige Großanlage zur Eisenherstellung Ende 2026 in Betrieb nehmen. Zunächst soll die sogenannte Direktreduktionsanlage (DR-Anlage) mit Erdgas betrieben werden, ab Ende 2027 dann auch mit zunehmend mehr Wasserstoff. Das Projekt zur Herstellung von grünem Stahl kostet deutlich über zwei Milliarden Euro.
Land und Bund wollen das Projekt mit insgesamt rund zwei Milliarden Euro fördern. Die behilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission steht aber noch aus. Mitte Mai hatten hochrangige Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp einen offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geschrieben und auf die Bewilligung der zugesagten Fördersumme gedrungen.
Die IG Metall will nun am 14. Juni um 11.55 Uhr vor der Hauptverwaltung der Stahlsparte in Duisburg einen Aktionstag mit Tausenden Beschäftigten veranstalten. Auch Habeck ist eingeladen. "Ich erwarte, dass Minister Habeck mit einem positiven Bescheid an unserem Stahl-Aktionstag teilnimmt", so Nasikkol.
Am Montag hatten Habeck und seine nordrhein-westfälische Amtskollegin Mona Neubaur (Grüne) den Standort besucht und mit Vorstand sowie Arbeitnehmervertretern gesprochen. "Wir stehen zu unseren Förderzusagen und werden im Austausch mit der Europäischen Kommission alles daransetzen, dass diese Hilfen möglich werden", hatte Habeck anschließend gesagt.
"Wir erkennen den Willen des Ministers, uns zu unterstützen", sagte IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Thyssenkrupp AG ist. Allerdings gehöre es auch zur Stellenbeschreibung eines Bundesministers, die Förderzusage aus Brüssel sicherzustellen. "Die Zeit drängt. Auf dem Spiel stehen Tausende gute, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze.
Die thyssenkrupp-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,82 Prozent im Minus bei 0,38 Euro.
Düsseldorf (Reuters) / DUISBURG (dpa-AFX)
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