Noch 10 Maschinen auf Halde

Boeing wird verstärkt nicht abgenommene Max-Jets los - Boeing-Aktie dennoch leichter

11.06.21 20:46 Uhr

Boeing wird verstärkt nicht abgenommene Max-Jets los - Boeing-Aktie dennoch leichter | finanzen.net

Die unerwartet schnelle Erholung des inneramerikanischen Flugverkehrs wirkt auch für den Flugzeugbauer Boeing segensreich.

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Es gelingt dem Konzern aus Chicago derzeit beschleunigt, die in der Corona-Pandemie von Kunden nicht abgenommenen Maschinen loszuwerden. Derzeit stehen noch 10 Maschinen auf Halde und suchen einen Käufer, wie aus informierten Kreisen zu erfahren war - verglichen mit rund 100 Flugzeugen dieses Typs im Juli vergangenen Jahres.

Vor einem Jahr hatten Fluggesellschaften ihre Maschinen in Wüsten abgestellt oder auch dauerhaft stillgelegt, weil sie sich auf eine langwierige Flaute im Luftverkehr vorbereiteten. Während viele Geschäftsreisende immer noch nicht fliegen und auf den lukrativen internationalen Routen wenig los ist, hat der Inlandsflugverkehr in den USA in den vergangenen Monaten wieder angezogen, sagen Führungskräfte der US-Airlines.

US-Inlandsflüge sind im Durchschnitt zu 84 Prozent ausgelastet. Die Zahl der Menschen, die täglich die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen passieren, hat sich jüngst der Marke von 2 Millionen genähert - ein Niveau, das zuletzt im März 2020 erreicht wurde. Führungskräfte der Airlines sind inzwischen zuversichtlicher, dass die Erholung auch hält und nicht wieder ein Strohfeuer ist.

Neue Flugzeuge sind wieder gefragt

Die Fluggesellschaften haben auf die Nachfrage reagiert, indem sie zusätzliche Flüge anbieten, Pläne für die Rückkehr ausgemusterter Besatzungen machen und neue Piloten und Flugbegleiter einstellen. Sie beginnen auch, ihre Flotten wieder zu erweitern.

United Airlines und Alaska Air gehören zu den jüngsten Käufern der nicht abgenommenen Max-Flugzeuge. Weil sie als White Tails ausgeführt wurden, müssen sie mit den Farben der neuen Besitzer umlackiert werden. Bei United umfasste die jüngste Bestellung von 25 Max-Jets sowohl Flugzeuge aus dem Bestand von Boeing als auch extra gebaute Maschinen. Alaska Air übernahm neun Max-Jets, die ursprünglich für andere Gesellschaften gebaut worden waren.

Auch Newcomer wie der Billigflieger Flair Airlines aus Kanada sorgen für Nachfrage. CEO Stephen Jones nannte es einen Glücksfall, 13 Maschinen binnen Monaten in Empfang nehmen und nach der Bestellung nicht bis zu zwei Jahre auf sie warten zu müssen. "Wir können so sehr schnell loslegen", sagte Jones.

Ab dem Sommer werden einige Boeing-Kunden wahrscheinlich schon mit Lieferengpässen zu kämpfen haben: Boeing-CEO David Calhoun bezeichnete die Erholung Anfang Juni als "robuster als ich es mir jemals vorgestellt habe".

Die jüngste Entwicklung hilft Boeing, die finanziellen Folgen der Pandemie und von zwei 737-Max-Abstürzen mit vielen Toten zu überwinden. Einige Kunden konnten ihre neu produzierten Flugzeuge nämlich ohne Strafen zurückgeben, nachdem die Aufsichtsbehörden dem Flugzeug für fast zwei Jahre die Betriebserlaubnis entzogen hatten.

Im NYSE-Handel verliert die Boeing-Aktie zeitweise 0,81 Prozent auf 246,33 US-Dollar.

Von Andrew Tangel und Alison Sider

CHICAGO (Dow Jones)

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Bildquellen: Jordan Tan / Shutterstock.com

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