Niedrige Zinsen belasten

Jahresprognose der Commerzbank wackelt deutlich

20.04.16 12:03 Uhr

Jahresprognose der Commerzbank wackelt deutlich | finanzen.net

Bei seiner letzten Hauptversammlung als Vorstandschef hat Martin Blessing für lange Gesichter bei den Aktionären der Commerzbank gesorgt.

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Ihre Jahresprognose für 2016 wird die Bank wohl kassieren müssen. "Es wird deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis von 2015 zu erreichen", sagte der noch bis Ende April amtierende Vorstandschef.

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Bislang war die Commerzbank für das laufende Jahr von einer leichten Verbesserung des Konzernüberschusses ausgegangen. Im Vorjahr lag dieser bei 1,1 Milliarden Euro.

Für Druck sorgen Schwankungen an den Kapitalmärkten und die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Das Ergebnis im ersten Quartal dürfte daher unter dem des letzten Quartals liegen, prognostizierte Blessing.

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Am Aktienmarkt sorgte die Hiobsbotschaft für Druck. Die Anteilsscheine der Commerzbank verloren in einer ersten Reaktion 4 Prozent und gaben zuletzt auf 2,44 Prozent auf 8,25 Euro ab.

Kritik an Geldpolitik

Seinem Nachfolger Martin Zielke hinterlässt Blessing zwar ein weitgehend bestelltes Haus, aber auch "viele Herausforderungen", wie er selbst sagt. Sorgen bereiten der Bank die deutlich gelockerte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Bislang habe die Zentralbank nicht vermocht, die Banken zu einer deutlich höheren Kreditvergabe an die Wirtschaft zu bewegen. "Ich bezweifle, dass der erneute Schritt das tun wird", sagte Blessing.

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In der Bevölkerung und bei Firmen sorgen die negativen Zinsen seiner Einschätzung nach für Verunsicherung. "Und sie führen zu falschen Entscheidungen bei Investitionen", kritisierte Blessing. "Insgesamt sehe ich daher, dass die Risiken einer langfristigen Niedrigzinspolitik überwiegen."

DSW: Schicksalsgemeinschaft Müller/Blessing

Blessing wird im Mai von seinem Vorstandskollegen Martin Zielke abgelöst. Den Aktionären hat Blessing viel abverlangt. Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) beklagte den Kursverfall der Aktie und eine "Kapitalerhöhungsorgie" zu Lasten der Aktionäre.

Nieding rechnete Blessing sein Durchhaltevermögen zwar an, sprach aber auch von einer "Schicksalsgemeinschaft" mit Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller. "Wenn Sie die Brocken hingeworfen hätten, dann hätte es noch mehr Diskussion über die Rolle von Herrn Müller gegeben", sagte Nieding. Müller hatte zuvor die Bank geleitet und war direkt in den Aufsichtsrat gewechselt. Der Kauf der Dresdner Bank in der Finanzkrise hatte die Bank in Schieflage gebracht. Für die Aktionäre bedeutete dieser Schritt sowie andere Fehlentscheidungen ein massiver Wertverlust ihrer Anteilsscheine, die in der Spitze 264 Euro gekostet hatten. Von ihrem Tief bei 6 Euro sind die Aktien heute nicht weit entfernt.

FRANKFURT (Dow Jones)

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