Didi Chuxing mit IPO in den USA und Hongkong? Bewertung von 100 Milliarden Dollar angestrebt
Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass der chinesische Fahrdienst-Vermittler und Uber-Konkurrent Didi Chuxing wohl den Sprung aufs Börsenparkett plant. Dabei könnte Didi nun eine Notierung in New York dem Heimatmarkt in Hongkong vorziehen.
• Didi Chuxing größter Fahrdienst-Vermittler in China
• IPO an der New Yorker Börse - zweite Notierung in Hongkong?
• Bedenken wegen behördlicher Kontrolle?
Im Jahr 2016 hatte Didi Chuxing nach einem harten Wettbewerb das China-Geschäft seines zu dieser Zeit größten Konkurrenten auf dem Heimatmarkt, Uber, gekauft. Inzwischen gilt das 2012 gegründete Unternehmen als der größte Fahrdienst-Vermittler in China und bezeichnet sich selbst als "weltweit führende Plattform für mobile Transporte und lokale Dienste". Das Unternehmen ist neben China in 14 weiteren Ländern tätig - gerade erst Ende März verkündete Didi seine Expansion nach Südafrika - und verzeichnete im vergangenen Jahr, wie dpa berichtet, nach eigenen Angaben bereits 550 Millionen Nutzer.
Im Sommer 2020 berichtete das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin unter Berufung auf eine der Unternehmensführung nahestehende Quelle, dass bestehende Investoren Druck ausüben würden, Didi Chuxing an die Börse zu bringen - ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen. Nun gibt es weitere Neuigkeiten zum möglichen Börsengang.
Didi-IPO: Lieber New York statt Hongkong - oder gleich beides?
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, unter Berufung auf dem Unternehmen nahestehende Personen, dass Didi wohl ein IPO an der New Yorker Börse einer Notierung in Hongkong vorziehen könnte - oder auch eine zweite Notierung in Hongkong erwäge, falls der Börsengang in den USA stattfinde. Das Unternehmen strebe eine Bewertung von mindestens 100 Milliarden US-Dollar an, wie zwei informierte Personen verlauteten. Somit könnte Didi mit dem Verkauf von 10 Prozent seiner Aktien etwa 10 Milliarden US-Dollar erlösen. Damit könnte dem Unternehmen der größte Börsengang eines chinesischen Unternehmens in den USA seit jenem von Alibaba im Jahr 2014 gelingen. Damals konnte Alibaba 25 Milliarden US-Dollar erlösen.
Mehrere Quellen haben Reuters zudem mitgeteilt, dass Didi die Möglichkeit einer Notierung über die Fusion mit einem Investitionsvehikel (SPAC), das durch einen Börsengang in den USA Kapital beschaffen würde, erörtere - diese Option werde angesichts des Bewertungsziels jedoch als weniger realisierbar angesehen.
Bedenken wegen behördlicher Kontrolle?
Zwei der Quellen gaben Reuters zufolge an, dass die Bevorzugung einer Notierung an der New Yorker Börse teilweise Bedenken widerspiegele. Bedenken, dass ein IPO-Antrag in Hongkong einer strengeren behördlichen Kontrolle der Geschäftspraktiken von Didi unterliegen könnte.
Ein weiterer Vorteil, den sich Didi einer der Quellen zufolge von einem Börsengang in New York verspreche, sei ein vorhersehbareres Tempo für ein Börsenlisting und ein tieferer Kapitalpool. Laut dieser Quelle könnte der Börsengang bereits im zweiten Quartal stattfinden, berichtet Reuters.
Listings chinesischer Unternehmen in den USA
Didis geplante Notierung in den USA werde Reuters zufolge zu der starken Dynamik chinesischer Unternehmen beitragen, die in den vergangenen Jahren Investoren auf diesem Markt gewonnen haben - und das trotz zunehmender Spannungen zwischen den USA und China. Im vergangenen Jahr haben chinesische Unternehmen, Daten von Refinitiv zufolge, mehr als dreimal so viel wie 2019 durch US-Listings eingenommen: zwölf Milliarden US-Dollar.
Didi Chuxing selbst sagte laut Reuters, es habe keinen konkreten Plan bezüglich des Listing-Ziels oder des Zeitplans und auch der Hongkonger Börsenbetreiber HKEX habe es abgelehnt, sich zu der Möglichkeit einer Didi-Notierung auf der eigenen Plattform zu äußern.
Redaktion finanzen.net
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