RWE-Aktie fällt: RWE vermeldet dank innogy Gewinnsprung
Der Energieversorger RWE hat in den ersten neun Monaten seinen Gewinn deutlich gesteigert und ist auf dem Weg zu einem Milliardenüberschuss im Gesamtjahr.
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Das bereinigte Ergebnis kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 876 Millionen Euro von 227 Millionen, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten 863 Millionen Euro erwartet.
Die solide Entwicklung des Stromkonzerns nach dem düsteren Jahr 2016 wird aber aktuell von den Jamaika-Verhandlungen überschattet. Die Grünen wollen bis 2020 möglichst viele mit Kohle befeuerte Kraftwerke abstellen, damit Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele doch noch erreichen kann. Bis etwa 2030 soll dann ganz Schluss sein mit der Stromerzeugung aus Kohle. RWE wäre von beiden Beschlüssen stark betroffen, sollten sie umgesetzt werden.
Angesichts der Jamaika-Sondierungen warb RWE-Finanzvorstand Markus Krebber dafür, die Ziele Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit gleichrangig zu verfolgen. "Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten industriellen Wertschöpfung weltweit. Die Basis hierfür ist eine sichere und bezahlbare Energieversorgung", mahnte Krebber.
Hauptgrund für das satte Gewinnplus bei den Essenern ist die schwache Ausgangsbasis aus dem Vorjahr und die besser laufenden Geschäfte der Ökostromtochter innogy. Trotz massiver Schwierigkeiten in Großbritannien steigerte innogy das operative Ergebnis um 9 Prozent, wie der tags zuvor vorgelegte Zwischenbericht zeigte. RWE hält noch rund 77 Prozent an innogy und ist größer Profiteur der Dividendenzahlungen.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigte bei RWE ebenfalls nach oben. Von Januar bis September verdiente das Unternehmen 4,2 Milliarden Euro und damit 400 Millionen mehr als im Vorjahr.
Der Versorger bestätigte seine Jahresprognose, wonach ein EBITDA von 5,4 bis 5,7 Milliarden angepeilt wird. Als bereinigten Gewinn will RWE zwischen 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro erwirtschaften. Bei beiden Zielen soll jeweils der obere Rand erreicht werden.
"Kasse machen" lautete am Dienstag das Motto der Aktionäre für die RWE-Aktien: Nach einem starken Lauf der Papiere und nach Neunmonatszahlen des Stromerzeugers haben die Anleger nun Kursgewinne eingestrichen. Die Anteilsscheine, die am Donnerstag noch auf den höchsten Kurs seit zweieinhalb Jahren gestiegen waren, büßten zum Handelsschluss 5,56 Prozent auf knapp 21,06 Euro ein. Seit Jahresbeginn steht für die Aktien damit immer noch ein Plus von gut 86 Prozent zu Buche - Rang zwei hinter der Lufthansa-Aktie, deren Kurs sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat.
Ein Risiko für den RWE-Kurs machte die Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank in den laufenden Koalitionsgesprächen von CDU/CSU, FDP und Grünen aus. Eine Reduzierung der CO2-Emissionen als Ergebnis dieser Verhandlungen könne das Unternehmen belasten, denn es erzeuge mit Braunkohlekraftwerken CO2-emissionsträchtigen Strom.
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)/dpa-AFX
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Bildquellen: RWE, 360b / Shutterstock.com
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