Neue Ziele gesetzt

adidas-Aktie mit Kursachterbahn - höhere Dividende angekündigt

05.03.25 17:58 Uhr

adidas-Aktie wegen Q4-Nettoverlust volatil - Dividende steigt rasant! | finanzen.net

adidas schüttet für 2024 eine deutlich höhere Dividende aus, nachdem der Sportartikelhersteller im vergangenen Jahr auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben und große Fortschritte bei der operativen Gewinnmarge (EBIT-Marge) gemacht hat.

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Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Dividende für 2024 auf 2,00 Euro je Aktie angehoben werden von 0,70 Euro ein Jahr zuvor. Für 2023 hatte adidas eine stabile Dividende gezahlt, obwohl der Konzern unter dem Strich einen kleinen Verlust erzielt hatte.

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Im laufenden Jahr setzt sich der DAX-Konzern Umsatz- und Gewinnziele, die ihn auf die Spur für die angepeilten Mittelfristziele 2026 bringen sollen. Dann nämlich will adidas ein währungsbereinigtes Umsatzplus und eine EBIT-Marge von jeweils 10 Prozent erreichen sowie eine Bruttomarge zwischen 50 und 52 Prozent - Kennziffern, die CEO Björn Gulden zufolge Adidas dann wieder zu einem "gesunden Unternehmen" machen.

Im laufenden Jahr plant der Konzern ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich (2024: 12 Prozent, Yeezy-bereinigt 13 Prozent). Die Prognose nimmt an, dass die Marke adidas prozentual zweistellig unter anderem in Nordamerika und China wächst. Der Verkauf von Yeezy-Restbestand ist abgeschlossen, der Ausblick erwartet keinerlei Umsatz- oder Gewinnbeiträge mehr von Yeezy.

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Der Betriebsgewinn (operative Gewinn) soll 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro erreichen, nach 1,337 Milliarden im vergangenen Jahr.

adidas mit Nettogewinn und Yeezy-Exit 2024 - aber 4Q-Nettoverlust

adidas hat im vierten Quartal unter dem Strich einen Verlust eingefahren, im Gesamtjahr hat es aber für schwarze Zahlen gereicht. Der Yeezy-Restbestand wurde mit Umsatz- und Gewinnbeitrag verkauft.

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Nach den detaillierten Ergebnissen verdiente der Sportartikelhersteller 2024 einen Gewinn nach Steuern und Dritten von 764 Millionen Euro nach einem Verlust von 75 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Je Aktie betrug der Gewinn 4,24 Euro im fortgeführten Geschäft nach einem Verlust von 0,67 Euro.

Die operative Marge verbesserte sich 2024 auf 5,6 Prozent von 1,3 Prozent 2023.

Auf das vierte Quartal entfiel ein Verlust von 39 Millionen Euro, nach einem Verlust von 379 Millionen im Vorjahresquartal. Je Aktie betrug der Verlust 0,26 Euro nach einem Verlust von 2,36 Euro. Die operative Marge verbesserte sich auf 1,0 Prozent von minus 7,8 Prozent im Vorjahr

Im Schlussquartal schaffte adidas erstmals im vergangenen Jahr im nordamerikanischen Markt ein Umsatzplus, von 15 Prozent, wie mit den Neunmonatszahlen in Aussicht gestellt.

Bereits seit Januar ist bekannt, dass adidas vergangenes Jahr bei Umsatzanstieg und operativem Gewinn EBIT die dreimal angehobenen Unternehmensziele übertroffen hat, wozu auch deutliche Verbesserungen im Schlussquartal beitrugen. Die vorläufigen Ergebnisse, die der Konzern im Januar veröffentlicht hatte, bestätigte Adidas mit den detaillierten Zahlen.

Die Verkaufsaktionen von Yeezy-Restbestand im Jahresverlauf trugen insgesamt 650 Millionen Euro zum Umsatz und 200 Millionen Euro zum operativen Gewinn bei, im Schlussquartal ergab sich ein Umsatzbeitrag von 50 Millionen Euro und ein "unwesentlicher" Gewinnbeitrag. Mit dem Verkauf - und dem im dritten Quartal erzielten außergerichtlichen Vergleich - setzt adidas einen Schlussstrich unter die Ende 2022 abrupt beendete ehemals erfolgreiche Design-Sneaker-Partnerschaft mit dem Rapper Ye. Nach dessen öffentlichen antisemitischen und anderen verbalen Ausfällen hatte Adidas den Verkauf der Yeezy-Sneakers gestoppt und 2023 die Reset-Taste gedrückt, unter anderem mit einem neuen CEO, der vom Wettbewerber PUMA abgeworben wurde. Björn Gulden startete als CEO im Januar 2023.

Im Mai 2023 entschloss sich Gulden, die margenstarken Design-Sneaker-Restbestände zu verkaufen - anstatt sie zu vernichten - und einen "signifikanten Teil" des Erlöses an ausgewählte Menschenrechtsorganisationen zu spenden, um Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, zu bekämpfen. Außerdem sollte Ye wie vertraglich vereinbart Lizenzgebühren für die Schuhe bekommen. Die Designer-Sportschuhe waren bereits produziert oder in Auftrag gegeben. Sie wurden seitdem über diverse Verkaufsaktionen abgestoßen, zum Ende des Jahres 2024 sollte der Yeezy-Restbestandsverkauf beendet sein.

adidas 2024 wieder mit zweistelligen Wachstumsraten in China

adidas hat im margenstarken, aber schwierigen chinesischen Markt im abgelaufenen Jahr wieder zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Im Gesamtjahr betrug das Umsatzplus währungsbereinigt den Angaben zufolge gut 10 (2023: 8) Prozent. China war mit einem Gesamtumsatz von 3,5 Milliarden Euro damit für adidas 2024 die drittstärkste Region nach Umsatz, nach Europa (7,6 Milliarden) und Nordamerika (5,1 Milliarden). Im Schlussquartal betrug das Umsatzplus 16 (Vj 37) Prozent, das vierte Quartal was das einzige Quartal 2024 mit zweistelligen Wachstumsraten. Das Wachstum sei breit gefächert gewesen, sowohl im Großhandel als auch in den eigenen Einzelhandelsgeschäften.

2023 war der Konzern erst ab dem zweiten Quartal in China wieder gewachsen, hatte aber CEO Björn Gulden zufolge die Trendwende zum Besseren erreicht. 2022 betrug der Umsatzrückgang 36 Prozent. In China belastet unter anderem die schwache Konjunktur und entsprechend die geringere Ausgabeneigung der Konsumenten. Auch haben chinesische Sportartikelhersteller in den vergangenen Jahren im Vergleich zu westlichen Wettbewerbern deutlich aufgeholt. adidas produziert in China für China.

adidas-CEO: Unsere Ambition ist höher als der Ausblick 2025

adidas-CEO und -CFO erachten beide den Unternehmensausblick für das laufende Jahr als "konservativ". Sie wollen aber angesichts hoher Volatilitäten und Importzoll-Unsicherheiten "lieber auf der sicheren Seite sein", sagte CEO Björn Gulden während der online übertragenen Jahrespressekonferenz. "Unsere Ambition ist natürlich höher als der Ausblick 2025", sagte Gulden. "Wir hatten einen guten Start 2025", ergänzte CFO Harm Ohlmeyer. Gegen die Auswirkungen der US-Zölle habe der Konzern "eine extrem flexible Lieferkette", und für den US-Markt produziere adidas weniger als 5 Prozent in China. Aber es sei derzeit unklar, in welchem Ausmaß die möglichen Importzölle dann Inflationsraten hochtreiben würden, was für die Konsumentennachfrage eine zusätzliche Belastung wäre.

Die Aktie notiert 1,6 Prozent im Minus, der DAX +3,4 Prozent. Mehrere Analysten haben adidas' Umsatz- und EBIT-Ziel 2025 als enttäuschend und unter Konsenserwartungen bezeichnet. Vergangenes Jahr hatte adidas dreimal die Guidance 2025 angehoben und auch diese schließlich übertroffen. CEO Gulden betonte, eine EBIT-Marge von 10 Prozent 2026 sei weiterhin das Ziel, der Konzern habe mit den Ergebnissen 2024 nun die "Hälfte des Weges" zurückgelegt.

So reagiert die adidas-Aktie

Die Aktien von adidas haben am Mittwoch nach detaillierten Jahreszahlen und einem ersten Ausblick auf 2025 eine Berg- und Talfahrt vollzogen. Zuletzt ging es wieder etwas deutlicher aufwärts.

Insgesamt sprachen Analysten von soliden Zahlen des Sportartikelherstellers zum abgelaufenen Jahr, was aber nach Ende Januar veröffentlichten Eckzahlen keine Überraschung mehr war. Vielmehr konzentrierten sich die Experten auf den schwachen Ausblick. Doch nicht alle äußerten sich negativ darüber.

Zum Handelsschluss legten die adidas-Papiere im sehr festen DAX 0,13 Prozent auf 238,00 Euro zu, nachdem sie am Morgen noch um fast 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember abgesackt waren. Im bisherigen Jahresverlauf bedeutet das einen nur kleinen Gewinn von 1,7 Prozent im Vergleich zum deutschen Leitindex, der zugleich um etwas mehr als 16 Prozent gestiegen ist.

Goldman-Sachs-Analyst Richard Edwards monierte, dass das operative Ergebnisziel (Ebit) für 2025 im Mittelpunkt der Spanne bei 1,75 Milliarden Euro und damit 20 Prozent unter der durchschnittlichen Analystenprognose, dem Konsens, liege. Mit seiner Aktieneinstufung "Neutral" blieb er an der Seitenlinie. Für mit "Neutral" eingestufte Aktien erwartet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche ein eher durchschnittliches Renditepotenzial.

Enttäuscht äußerte sich auch Analyst Volker Bosse von der Baader Bank über das Ebit-Ziel. Der Markt dürfte aber im Hinterkopf haben, dass adidas im vergangenen Jahr seinen Ergebnisausblick gleich mehrere Male nach oben geschraubt hat, gab er sich zuversichtlich.

Auch UBS-Analyst Robert Krankowski blieb optimistisch. Er hält adidas nach wie vor für eine "Beat-and-Raise"-Story. Das Unternehmen sei dafür bekannt, konservative Ziele auszugeben, dann mit starken Quartalszahlen aufzutrumpfen und die Ziele im weiteren Jahresverlauf letztlich anzuheben.

DOW JONES / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: JuliusKielaitis / Shutterstock.com, Radu Bercan / Shutterstock.com

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