Neue Pläne

Trump will aus der Mauer zu Mexiko eine "Solarmauer" machen

23.06.17 10:52 Uhr

Trump will aus der Mauer zu Mexiko eine "Solarmauer" machen | finanzen.net

Es war eines der zentralen Versprechen im Wahlkampf des Republikaners Donald Trump: Der Bau einer Mauer zum Nachbarland Mexiko. Jetzt hat der US-Präsident eine Idee, wie er nicht nur die Kosten für das Projekt senken sondern sogar noch Geld damit verdienen kann.

Donald Trump ist Geschäftsmann. Das stellte er bei einer Veranstaltung am Mittwoch erneut unter Beweis, als er in Iowa neueste Pläne für die Umsetzung seines umstrittenen Mauerprojektes an der Grenze zu Mexiko vorstellte.

Mauer soll Solarstrom produzieren

Seine Idee: Die Grenzmauer mit Solarpaneelen auszustatten. "Ich habe eine Idee, von der noch niemand zuvor gehört hat", so der Präsident. "Die südliche Grenze. Viel Sonne, viel Hitze. Wir denken darüber nach, eine Mauer als Solar-Mauer zu bauen. Sodass sie Energie produziert. Und sich so selbst finanziert." Weiter erklärte er, je höher man die Bauer baue, desto wertvoller werde sie, und das sei doch gut. Auch für die Mexikaner, die die Kosten für sein Mauerbauprojekt tragen sollen, sei diese Idee von Vorteil: Sie müssten so "viel weniger Geld bezahlen".

Idee ist nicht neu

Medienberichten zufolge stammt die Idee, aus der Grenzmauer eine Solarmauer zu machen, allerdings nicht von Donald Trump - auch wenn er dies für sich reklamiert. Bereits bei der Ausschreibung des Projektes habe ein Unternehmen aus Las Vegas mit dem Name "Gleason Partners" entsprechende Pläne eingereicht. In dem Vorschlag werden auch Details genannt: Wird das Projekt umgesetzt und der an der Mauer erzeugte Strom an Versorger verkauft, könnte sich das Projekt in rund 20 Jahren selbst finanzieren.

Kein Aufweichen der Pläne

Dass das Projekt gegen alle Widrigkeiten umgesetzt wird, davon zeigte sich Trump überzeugt: "Wir werden eine Mauer bauen", betonte er am Mittwoch nochmals. Bislang liegen die Pläne allerdings brach. Mexiko weigert sich, die Kosten für die Mauer zu übernehmen. Zunächst muss das Bauvorhaben deshalb von den USA vorfinanziert werden, doch der Kongress gibt die dafür benötigten Gelder nicht frei.

Dennoch hält Donald Trump an seinen Plänen fest: "Letztendlich, aber zu einem späteren Zeitpunkt, damit wir jetzt schnell starten können, wird Mexiko in irgendeiner Form für die dringend benötigte Grenzmauer zahlen", erklärte er jüngst auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Notwendigkeit des Schutzwalls, der sich über rund 1.900 Kilometer lang erstrecken soll, hatte Trump immer wieder mit dem Eindämmen von Drogenhandel und dem Übertritt krimineller Banken aus dem Nachbarland in die USA begründet. Die Kosten für das Projekt kalkuliert das Heimatschutzministerium mit rund 21 Milliarden US-Dollar. Experten gehen davon aus, dass die realen Kosten sogar doppelt so hoch ausfallen könnten - ohne Solarpaneele.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: NICHOLAS KAMM/AFP/Getty Images, John Moore/Getty Images