Mercedes-Benz-Aktie gesucht: Mercedes-Benz überrascht mit hohem freien Barmittelzufluss im Industriegeschäft
Der Autobauer Mercedes-Benz hat im Industriegeschäft im abgelaufenen Jahr einen unerwartet hohen freien Barmittelzufluss (Free Cash Flow) erzielt.
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Vor allem gelang es den Stuttgartern, Vorräte im Geschäft mit Pkw und Lieferwagen abzubauen und damit Mittel freizusetzen, wie sie am Donnerstagabend überraschend mitteilten. Der Barmittelzufluss übertraf die eigene Prognose des DAX-Konzerns und auch die durchschnittlichen Marktschätzungen. Die Aktie legte zu, weil Anleger zuversichtlich auf die Dividendenzahlung blickten.
Der Kurs der Mercedes-Benz-Aktie stieg auf XETRA am Freitag letztlich um 2 Prozent auf 64,34 Euro. Im Juni war der Schein auf dem Jahreshoch noch zu gut 76 Euro gehandelt worden. Danach ging es mit Anlegersorgen um die allgemeine Wirtschaftslage sowie um das Geschäft in China und mit Elektroautos allmählich bergab. Mit dem aktuellen Anstieg nähert sich der Mercedes-Kurs wieder dem Dezember-Hoch von 65,32 Euro. Der gute Lauf der vergangenen Tage setzt sich damit fort: Rund zehn Prozent haben die Aktien seit ihrem Januar-Tief schon gewonnen. Der Freitag könnte der sechste Gewinntag in Folge werden. Der Autosektor insgesamt begab sich zuletzt auf einen klaren Erholungskurs mit einem ähnlich hohen Anstieg, den der Teilindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts seit dem Januar-Tief aufweist.
Die Entwicklung des freien Mittelzuflusses im Industriegeschäft liege deutlich über der Markterwartung, schrieb Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der Free Cashflow zog nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr auf 11,3 Milliarden Euro an. Die Entwicklung sei unter anderem auf ein geringeres Betriebskapital zurückzuführen, hieß es vom Unternehmen.
Laut einem Händler ist diese Entwicklung deshalb erfreulich, weil sie die hohe Dividendenrendite von Mercedes-Benz untermauere. Der Autobauer gilt mit seiner Gewinnbeteiligung als einer der größten Renditebringer im DAX. Im Mai 2023 wurde für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 5,20 Euro ausgeschüttet, was auf dem aktuellen Niveau einer etwa achtprozentigen Rendite entspricht.
Der Free Cashflow zog nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr auf 11,3 Milliarden Euro an. Die Entwicklung sei unter anderem auf ein geringeres Betriebskapital zurückzuführen, hieß es vom Unternehmen. Branchenexperten hätten 9,9 Milliarden Euro erwartet. Mercedes-Benz hatte in der eigenen Prognose lediglich einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 8,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Der freie Barmittelzufluss wird vor allem dadurch beeinflusst, wie viel Geld ein Unternehmen im Tagesgeschäft verdient und wie viel es für Investitionen ausgibt. Aber auch die auf Lager liegenden Teile sowie noch nicht verkaufte und halbfertige Autos spielen eine gewichtige Rolle, weil sie Kapital binden. Der Free Cashflow gilt unter Anlegern als Gradmesser für die aktuelle Finanzkraft eines Unternehmens, die unter anderem auf die Dividende Einfluss nehmen kann.
Konkrete Angaben zu sonstigen Ergebnis- und Prognosekennziffern wie dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern und den operativen Gewinnmargen der einzelnen Sparten machte Mercedes zwar nicht. Allerdings hieß es, diese seien auf vorläufiger Basis "nicht ad-hoc-publizitätspflichtig" - soll heißen: Die Werte wichen nicht wesentlich von den Erwartungen des Marktes und des Unternehmens ab.
STUTTGART (dpa-AFX)
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