Carl Icahn erwirbt "großes" Allergan-Aktienpaket

Auf seiner Website gibt Carl Icahn den Kauf eines "großen" Allergan-Aktienpakets bekannt. Wie groß das Paket genau ist, lässt er jedoch offen. Doch nicht nur die Frage nach dem Wert der Anteile bleibt unbeantwortet, auch die Hintergründe für den Kauf erläutert Icahn in seinem Statement nur ansatzweise.

Icahn unterstützt Allergan-CEO Saunders

Brent Saunders ist bereits seit 2013 Chef des Pharmaunternehmens. Damals agierte es jedoch noch unter dem Namen Forest Laboratories. Forest Labs wurde im Weiteren von Actavis übernommen und auch hier blieb Saunders CEO. Im vergangenen Jahr übernahm Actavis nicht nur die Botox-Firma Allergan, sondern auch den Namen. Icahn gibt bekannt, die Arbeit Saunders weiterhin unterstützen zu wollen und nennt dies als Grund für den Aktienkauf.

Folgen für Allergan

Icahn ist als ein äußerst aktivistischer Investor bekannt, der nicht nur still seine Anteile hält, sondern auch gerne mal ein Wörtchen in der Firmenpolitik mitreden möchte. Allergan will von solchen Bestrebungen allerdings nichts wissen. Der Konzern habe "keinen Grund zu der Annahme", dass die Investition getätigt wurde, um Aktionen der Verwaltung oder des Unternehmens zu beeinflussen.

Anleger unbeeindruckt

Die Aktie des Botox-Riesen zeigte sich im Dienstagshandel trotz der Icahn-Investition ohne große Ausschläge. Im frühen Handel konnten die Papiere an der NYSE noch ein Plus von über zwei Prozent verzeichnen, am Nachmittag rutschten die Anteile jedoch in den roten Bereich und schlussendlich stand ein kleiner Verlust von 0,08 Prozent bei 235,75 Dollar auf der Tafel. Positive Nachrichten kann die Aktie gut gebrauchen: allein im vergangenen Jahr verloren die Titel rund 24 Prozent an Wert. Besonders der geplatzte Pfizer-Deal drückte auf den Kurs. Bei 195,51 Dollar notierte das Papier damals auf dem tiefsten Stand seit Ende 2014.

Allergan seit versuchter Übernahme durch Pfizer in aller Munde

Ende vergangenen Jahres versuchte Pfizer den Botox-Hersteller für sage und schreibe 160 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Der Deal platzte jedoch aus steuerlichen Gründen in den USA. Die US-Steuerbehörde wollte verhindern, dass Allergan als eines der größten Unternehmen der Vereinigten Staaten seinen Sitz in das irische Dublin verlegen könnte.

Redaktion finanzen.net