METRO-Aktie deutlich tiefer: METRO stellt sich wegen Ukraine-Krieg auf Verlust ein
Der Krieg Russlands in der Ukraine hat den Großhandelskonzern METRO im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt.
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Auch für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) geht das Unternehmen unter dem Strich von einem Verlust aus. METRO erwarte ein negatives Ergebnis je Aktie (EPS) für das Jahr, sagte Finanzvorstand Christian Baier am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen.
Im zweiten Quartal hatte sich der Verlust unter dem Strich wegen Abschreibungen und negativen Währungseffekten insbesondere in Russland vergrößert, wie METRO bereits am Vorabend mitgeteilt hatte, die vorläufigen Zahlen wurden dabei bestätigt. Der Nettoverlust stieg mit 284 Millionen Euro auf mehr als das Doppelte. Die Belastungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg beliefen sich dabei auf mehr als 200 Millionen Euro, von den 0,78 Euro Fehlbetrag je Aktie standen 0,60 Euro je Aktie im Zusammenhang mit den Russland-Belastungen. Die Situation dort werde stetig geprüft, sagte Konzernchef Steffen Greubel. METRO stelle sich auf ein "herausforderndes" zweites Halbjahr ein.
Abseits dessen verzeichnete METRO im Quartal eine Erholung der Geschäfte mit Hotels und Restaurants, nachdem die Beschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie überwiegend aufgehoben wurden. Ein Wachstumstreiber war das Belieferungsgeschäft. Zudem profitiert das Unternehmen von Preissteigerungen. Aus diesem Grund hatte METRO bereits bei der Vorlage vorläufiger Zahlen Ende April die Prognose für das Geschäftsjahr erhöht. Dabei sieht sich der Konzern selbst mit "massiven Preisforderungen" seitens seiner Lieferanten konfrontiert, erklärte Greubel. Um gegenzusteuern, habe METRO unter anderem bereits zu einem früheren Zeitpunkt seine Vorräte aufgestockt.
Die Aktie verlor am Donnerstagmittag via XETRA mehr als sieben Prozent und war damit einer der größten Verlierer im ebenfalls schwachen Kleinwertesegment SDAX. Mit Blick auf die Aktivitäten in Russland sei der Großhändler quasi ein Unternehmen im Stillstand, notierte Jefferies-Analyst Frederick Wild. Volker Bosse von der Baader Bank hob in einer Studie hervor, dass METRO den Ausblick auf das Jahr trotz der Probleme in Russland angehoben habe, dabei trage das Land ungefähr zehn Prozent zum Konzernumsatz und 15 bis 20 Prozent zum Ergebnis bei. Abseits dessen seien die starken vorläufigen Zahlen bereits bekannt und bestätigt worden.
/nas/tav/jha/
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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