Negative Auswirkungen

BMW, Mercedes-Benz & Co.: Gassorgen belasten Auto-Aktien

05.09.22 15:55 Uhr

BMW, Mercedes-Benz & Co.: Gassorgen belasten Auto-Aktien | finanzen.net

Die Sorgen vor den Auswirkungen der Gaskrise machen sich am Montag auch im Autosektor deutlich negativ bemerkbar.

Die derzeit komplett eingestellten russischen Gaslieferungen machten eine Rationierung des Gases wahrscheinlicher, hieß es am Markt. Weil der Autosektor darunter leiden könnte, sackte der europäische Branchenindex besonders stark um 3,5 Prozent ab. Belastend hinzu kam, dass die US-Bank Morgan Stanley den Sektor auf "Underweight" abstufte wegen zyklischer Risiken.

Unter den Autobauern verloren die Aktien von Mercedes-Benz Group via XETRA zeitweise 5,21 Prozent auf 54,58 Euro und jene von BMW 3,04 Prozent auf 72,83 Euro. Recht stark traf es außerdem Autozuliefer-Aktien, wie Abschläge von 5,07 Prozent auf 54,96 Euro bei Continental bis hin zu 6,58 Prozent auf 47,88 Euro bei Vitesco Technologies zeigten. Titel der VW-Holding Porsche SE büßten ferner nach zuletzt gutem Lauf vier Prozent ein, obwohl es vielleicht schon an diesem Montag Neuigkeiten zum Börsengang der Porsche AG geben könnte.

Die Sektormargen seien derzeit nahe am Rekordniveau, dürften aber in den nächsten Quartalen unter Druck geraten, hieß es in der am Montag vorliegenden Studie der US-Bank Morgan Stanley. Die Experten blicken in dem derzeitigen Inflationsumfeld skeptisch auf die verfügbaren Einkommen der Verbraucher und gaben sich auch kritisch, was die Entwicklung der Kreditkosten betrifft. Die Branche wird daher im Zwiespalt einer verschlechterten Preisdynamik am Automarkt und steigenden Produktionskosten erwartet.

Dem schwachen Umfeld konnten sich am Montag die VW-Vorzugsaktien nicht entziehen, mit einem Abschlag von 2,2 Prozent fielen sie aber im Vergleich weniger deutlich. Auch hier blicken die Anleger gespannt auf die Zukunft der Sportwagentochter Porsche AG. Wie Stifel-Analyst Daniel Schwarz in einer Studie schrieb, favorisierte er im Hinblick auf deren Börsengang bislang die Papiere der Konzernholding Porsche SE, die sich zuletzt aber besser entwickelt hätten. Mittlerweile gebe es Aspekte, die für die VW-Vorzüge sprächen, fügte er hinzu. Er verwies dabei auf jüngste Berichte über eine Porsche AG-Bewertung von bis zu 85 Milliarden Euro und das Umfeld steigender Zinsen, das für die Porsche SE von Nachteil sei. Er bleibt aber für beide Papiere bei seiner Kaufempfehlung.

/tih/ajx/stk

FRANKFURT (dpa-AFX)

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