HEXO mit Stellenabbau und Werksschließungen - Kanadischer Cannabismarkt unter Druck
Nach einer Umsatzwarnung und negativen Analystenreaktionen verkündete HEXO vergangenen Donnerstag Stellen abzubauen. Das Unternehmen will damit wieder auf den richtigen Kurs kommen und auf lange Sicht profitabel werden.
• HEXO enttäuschte mit Umsatzwarnung
• Analysten kritisch gegenüber kanadischem Cannabismarkt
• Stellen werden gestrichen und womöglich ganze Werke geschlossen
Erst vor kurzem schockte Cannbis-Konzern HEXO die Anleger mit einer Umsatzwarnung. Die Aktie stürzte daraufhin deutlich ab. Anschließend wurden auch Analysten dem Unternehmen - als auch dem gesamten kanadischen Cannabismarkt - gegenüber skeptischer. Jetzt gab HEXO am Donnerstag bekannt, dass der Konzern Stellen streichen will. Mit dem Unternehmen vertrauten Personen zufolge, sollen mehrere Werke geschlossen werden, berichtet MarketWatch.
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Schlechte Quartalsergebnisse
Vor etwas mehr als zwei Wochen gab das kanadische Cannabis-Unternehmen eine Umsatzwarnung heraus: Statt den bisher erwarteten 26 Millionen US-Dollar rechnet HEXO noch mit 14,5 bis 16,5 Millionen US-Dollar. Und auch im Geschäftsjahr 2020 können die Ziele voraussichtlich nicht gehalten werden. Als Gründe nannte man seitens HEXO einen unter den Erwartungen gebliebenen Produktabsatz. Dieser dürfte wiederum auf regulatorische Unsicherheiten und Verzögerungen bei der Eröffnung von Einzelhandelsgeschäften zurückzuführen sein. Zudem wirke sich der Preisdruck allmählich auch auf die Ergebnisse aus.
Analysten kritisch gegenüber kanadischem Cannabismarkt
Anschließend stuften Analysten HEXO von "buy" auf "neutral" ab und entzogen auch dem Marktführer Canopy Growth das "buy"-Rating. Die Experten betrachten den gesamten kanadischen Markt inzwischen kritisch. Einzig Aphria erhielt vom Analysehaus Seaport ein "Buy"-Rating. Die Cannabis-Unternehmen schaffen es nicht den Erwartungen der Anleger und teils auch den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Daher empfehlen die Experten Anlegern eher in Konzerne, die auf dem US-Markt aktiv sind, zu investieren.
Stellenabbau und Werksschließungen
In einer Pressemitteilung am vergangenen Donnerstag verkündete HEXO, das Unternehmen habe rund 200 Stellen gestrichen. Dies betreffe nicht nur einfache Mitarbeiter, sondern auch Personal aus der Führungsebene, wie der Pressemitteilung von HEXO zu entnehmen ist. Man reagiere damit auf einen sich verändernden Markt und regulatorische Gegebenheiten und wolle somit auf lange Sicht Profitabilität und Stabilität erreichen. Sebastien St-Louis, HEXO-CEO und -Gründer, fiel die Entscheidung nicht leicht: "Das war mein härtester Tag bei HEXO Corp", zitiert das Unternehmen seinen Chef. "Während es extrem schwierig ist, sich von zuverlässigen Kollegen zu verabschieden, bin ich zuversichtlich, dass wir vernünftige Entscheidungen getroffen haben, um die langfristige Rentabilität von HEXO Corp zu sichern", führt St-Louis fort.
Durch mit dem Unternehmen vertraute Personen wurde bekannt, dass HEXO, im Zuge des am Donnerstag verkündeten Stellenabbaus, sämtliche Werke nahe der Niagara Fälle in Ontario schließen wolle. Zur Schließung dieser Anlagen bezog das Unternehmen bisher jedoch noch keine Stellung. Erst im Mai schloss HEXO die Akquisition von Newstrike Brands ab, unter dessen Leitung die Anlagen in Ontario liefen.
Redaktion finanzen.net
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