Neuer Versuch für Ant-Aktie? - Was Sie jetzt über den Börsengang der Alibaba-Tochter wissen müssen
Der seit Jahren erwartete IPO von Alibabas Finanzsparte Ant Group steht weiterhin in den Sternen. Dazu gibt es einiges, was potenzielle Investoren wissen sollten.
Werte in diesem Artikel
• Marktteilnehmer hoffen weiterhin auf Ant-IPO
• Zahlreiche Hinweise auf möglichen Börsengang
• Keine offizielle Bestätigung
Ant Group, eine Tochter des chinesischen Internetriesen Alibaba, betreibt unter anderem den Bezahldienst Alipay, der mehr als eine Milliarde Nutzer hat. Für viele Chinesen gehört das Bezahlen mit Alipay bereits zum Alltag, über Apps können sie hiermit Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagement-Dienste in Anspruch nehmen. Geführt wird Ant, an der Alibaba noch zu einem Drittel beteiligt ist, von Chairman und CEO Eric Xiandong Jing.
Immer wieder Verzögerungen beim Ant-IPO
Am Markt wird schon seit Jahren über einen bevorstehenden Börsengang von Ant spekuliert. Sinnvoll wäre ein Gang aufs Börsenparkett allemal, schließlich dürfte ein IPO sowohl die Bekanntheit als auch die Marktmacht des Finanztechnologieunternehmens (Fintech) steigern.
Ursprünglich wurde das IPO schon für Ende 2017 erwartet, aufgrund mangelnder Profitabilität und regulatorischer Schwierigkeiten wurde dieser Schritt dann aber allerdings verschoben. Auch von Seiten der USA wurde versucht, dem chinesischen Konzern Knüppel zwischen die Beine zu werfen, was wahrscheinlich mit den Spannungen zwischen den zwei Großmächten zusammenhängt.
Dann sah es so aus, als würde das chinesische Fintech-Unternehmen am 5. November 2020 endlich in Schanghai und Hongkong an die Börse gehen. Der Börsengang sollte mit 35 Milliarden US-Dollar eigentlich der größte der Welt werden. Jedoch kurz vor der geplanten Erstnotiz platzte der Mega-IPO völlig überraschend. Offiziell verlautete die Börse in Schanghai, dass sich das "aufsichtsrechtliche Umfeld" bedeutend geändert habe, weshalb Ant die erforderlichen Bedingungen für den Börsengang nicht erfüllen könnte. Doch mit der Zeit wurde deutlich, dass wohl vielmehr Alibaba-Gründer Jack Ma mit seiner Kritik an den chinesischen Staatsbanken den Regulierern den Anlass gab, den Stecker zu ziehen. Seit dem gescheiterten IPO im Jahr 2020 hat sich der Multi-Milliardär weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und lebte auch längere Zeit im Ausland.
Bald ein neuer Anlauf für die Ant-Aktie?
Börsianer haben die Hoffnung auf einen Ant-IPO jedoch nie wirklich aufgegeben. Im Sommer 2022 etwa hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Ant stehe womöglich kurz davor, eine lang erwartete Lizenz zu erhalten, mit der das Unternehmen eher wie eine Bank beaufsichtigt würde. Dies würde dann den Weg zu einem Börsengang eröffnen, hieß es.
Auch umfassende Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens werden von Marktteilnehmern als Vorbereitungen für einen IPO gewertet. So berichtete CNBC Ende März 2023, dass Ant künftig in sechs Einheiten aufgeteilt sein soll. Dies kommentierte Dicke Wong von Kingston Securities laut CNBC wie folgt: "Ich bin davon überzeugt, dass [Alibaba] ein größeres Ziel verfolgt. In Bezug auf das Gesamtbild würde die Ant Group offensichtlich wieder in den Aktienmarkt eingeführt werden".
Offiziell bestätigt wurde dahingehend jedoch noch nichts. So dementierte die chinesische Wertpapieraufsicht CSRC (Chinese Securities Regulatory Commission) in Zusammenhang mit der neuen Lizenz für Ant, an einem Aufleben des Börsengangs zu arbeiten. Außerdem erklärte das Unternehmen selbst im Januar 2023 gegenüber Reuters, dass man sich derzeit auf die Geschäftsbereinigung und -optimierung konzentriere und keinen Plan für einen Börsengang habe.
Was Ant im Januar 2023 jedoch offiziell bekannt gab, ist, dass sich der in Peking in Ungnade gefallene Jack Ma weiter aus seinem Online-Imperium zurückzieht und die Kontrolle über Ant abgibt. Börsianer erhoffen sich hiervon, dass dies den Börsenplänen neues Leben einhaucht. Zwar erfordern chinesische Aktienmärkte nach solchen Veränderungen in der Unternehmensführung eine Wartezeit von zwei bis drei Jahren, doch in Hongkong gilt nur eine Frist von einem Jahr.
Redaktion finanzen.net
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