Manz-Chef: "Wollen wieder profitabel werden"

von Sonja Funke, Euro am Sonntag

€uro am Sonntag: Der Großaktionär Shanghai Electric (SE) hat bereits 20 Prozent der Anteile und könnte Sie zwingen, die Kontrolle vollständig abzugeben. Wann übernehmen die Chinesen Manz komplett?
Dieter Manz: SE hat die Option auf eine Stimmbindungsvereinbarung. Mit dieser würden wir Grundlagenbeschlüsse abgestimmt ausüben. Ziel von SE ist die Vollkonsolidierung von Manz als selbstständiges, börsennotiertes Unternehmen. Eine komplette Übernahme ist nicht geplant.

Warum haben Sie SE dann ins Boot geholt?
Geplant ist eine intensive Zusammen­arbeit in allen Geschäftsbereichen, insbesondere im Bereich der CIGS-Solartechnologie. SE verschafft uns einen verbesserten Marktzugang in China und somit sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Gefahr des Kontrollverlusts ist ja ­nicht aus der Luft gegriffen. Warum erscheint ­Ihnen dieser Gedanke so abwegig?
Den Einstieg von SE auf einen Kontrollverlust zu reduzieren ist banal. SE plant eine strategische Partnerschaft, keine feindliche Übernahme. Dass wir uns künftig als größte Aktionäre zum Wohl beider Unternehmen abstimmen, ist sinnvoll und deutlich positiver zu sehen als oft dargestellt.

Sie haben zuletzt viele Anleger mit schlechten Zahlen verprellt. Wie wollen Sie deren Vertrauen zurückgewinnen?
Oberstes Ziel ist es, Manz profitabel aufzustellen. Die Basis hierfür ist mit Energy Storage und Electronics, dem Adidas-­Projekt und der Kooperation mit SE sehr gut. Wir werden das schaffen, davon bin ich überzeugt - und damit auch das Vertrauen am Kapitalmarkt zurückgewinnen.

Müssen noch mehr Mitarbeiter gehen? Dieses Kapitel haben wir abgeschlossen und sehen derzeit keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.