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LPKF-Finanzvorstand Bentz: "Die Kapitalrendite hat Vorrang"

31.03.18 08:00 Uhr

LPKF-Finanzvorstand Bentz: "Die Kapitalrendite hat Vorrang" | finanzen.net
Kai Bentz, Finanzvorstand LPKF Laser

Kai Bentz, Finanzvorstand des Anlagenbauers LPKF Laser, über Fortschritte beim Comeback der Technologie-Firma, die einst ein Liebling der Börsianer war.

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von Klaus Schachinger, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Herr Bentz, LPKFs Maschinen für Laser-Strukturierung bei Dünnschicht-Solarzellen brachten 2017 mit 48 Prozent mehr Umsatz viel Wachstum. Wird sich das 2018 fortsetzen?
Kai Bentz: Wir haben im Solarbereich einen ganz starken Lauf. Mit mehr Kapazitäten könnten wir dort mehr Projekte mitnehmen. Intern wollen wir uns deshalb Kapazitäten aus Bereichen sichern, die aktuell weniger ausgelastet sind, Electronics zum Beispiel. Im Vergleich zu 2013 ist die Abhängigkeit von einem Bereich heute deutlich geringer. Darüber bin ich sehr froh. Alle Geschäfte in unseren vier Segmenten haben jeweils zwischen 20 und 30 Millionen Euro Umsatz und werden 2018 mit Ausnahme von Electronics Zuwächse liefern.

Zum Bereich Electronics gehört LPKFs ehemals starker Wachstumstreiber LDS - Maschinen zum lasergestützten Herstellen von Antennen im Inneren von Smartphones. 2017 hat LPKF mit LDS rund zwei Millionen Euro Umsatz gemacht. Was erwarten Sie für 2018?
Auch in diesem Jahr wird der Bereich voraussichtlich auf einem niedrigen Niveau bleiben und damit nicht wesentlich ins Gewicht fallen.

Mit fast 40 Millionen Euro Auftragsvolumen ist LPKF gut ins Jahr gestartet. Wie hoch ist der Anteil des Solargeschäfts an dem Volumen?
Von dem Auftragsbestand sind etwas mehr als 25 Millionen Euro Solargeschäft. Wir sind hier zudem in weiteren guten Gesprächen, die uns für 2018 und 2019 zuversichtlich stimmen. Der Bereich wird 2018 jedoch, keinesfalls der alleinige Wachstumstreiber sein.

Im Solargeschäft war LPKF auf Jahressicht erst mit einem starken vierten Quartal profitabel. Wird es in diesem Jahr anders sein?
Da eine einzelne Maschine in diesem Segment rund eine Million Euro kostet, ist es für die Profitabilität im Gesamtjahr entscheidend, wie viele Anlagen innerhalb eines Jahres gebucht und damit umsatzwirksam werden. Ich erwarte im Solargeschäft auch 2018 ein profitables Gesamtjahr mit mehr Ertrag als im Vorjahr. Eine quartalsweise Betrachtung ist aus den geschilderten Gründen jedoch nicht sinnvoll.

Ist LPKF in seinem Solargeschäft weiterhin auf einen großen Kundenangewiesen?
Wir haben 2017 recht intensiv Geschäft mit diesem Kunden gemacht. Inzwischen erwarten wir aber auch mehr Projekte von anderen Kunden im chinesischen Raum. Das gibt dem Geschäft Breite. Grundsätzlich hat kein einzelner Kunden mehr als zehn Prozent Anteil am Gesamtumsatz. Mit diesem größeren Kunden hat sich das etwas verschoben: kein Kunde hat mehr als 20 Prozent. Auf unseren großen Kunden aus der Solarindustrie folgt mit großem Abstand ein zweiter Kunde mit einem ebenfalls zweistelligen Umsatzanteil.

Für 2018 plant LPKF mit 103 bis 108 Millionen Euro, nach 102 Millionen Euro im Vorjahr. Damit ist das Unternehmen von seinem mittelfristig avisierten Ziel von zehn Prozent mehr Umsatz ein gutes Stück entfernt. Weshalb?
Bis auf Weiteres haben der Zuwachs beim Ergebnis und die Verbesserung der Profitabilität Vorrang vor mehr Umsatz. Projekte mit margenstärkeren Umsätzen werden deshalb bevorzugt. Neue Technologien werden voraussichtlich erst ab 2019 signifikante Beiträge zum Umsatz liefern können. Im laufenden Jahr rechnen wir mit maximal vier von 103 bis 108 Millionen Euro Gesamtumsatz.

Nach fast vier Prozent Ebit-Marge für 2017 soll sich die Profitabilität in diesem Jahr auf bis zu sechs Prozent verbessern. Sind dafür weitere größere Einsparungen notwendig?
Grundsätzlich werden wir unseren Sparkurs fortsetzen. Zusätzlich werden wir das gebundene Kapital weiter reduzieren. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE), die bei LPKF neue eingeführte Kennzahl, soll den Fortschritt hier dokumentieren. Ab 2018 hat eine bessere Verzinsung unseres Kapitals oberste Priorität.

Für 2020 avisieren Sie zehn bis 15 Prozent Kapitalrendite. Wann liegt LPKF über den Kapitalkosten von acht Prozent?
Wenn wir die für 2020 angestrebten Größenordnungen erreichen wollen, sollten wir im nächsten Jahr mehr als acht Prozent Kapitalrendite erreichen.

Warum ist die für 2018 in Aussicht gestellte Spanne bei der Kapitalrendite (ROCE) mit zwei bis sieben Prozent so groß?
Der Geschäftsverlauf über das Jahr, vor allem jener im vierten Quartal, ist zu Jahresbeginn schwer abzuschätzen. Aktuell können wir den Geschäftsverlauf nur bis zu drei Monate im Voraus absehen - mit Ausnahme des Solargeschäfts. Dort ist das Geschäft weniger zyklisch, deshalb sind gegenwärtig Prognosen über deutlich längere Zeiträume möglich.








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Bildquellen: LPKF Laser & Electronics AG, Christian Schmid/LPKF Laser & Electronics AG

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26.10.2022LPKF LaserElectronics BuyHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
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05.08.2022LPKF LaserElectronics BuyHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
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12.11.2019LPKF LaserElectronics HoldHSBC
16.08.2016LPKF LaserElectronics HoldHSBC
15.03.2016LPKF LaserElectronics HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
16.11.2015LPKF LaserElectronics HaltenDZ-Bank AG
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29.06.2016LPKF LaserElectronics VerkaufenDZ-Bank AG
12.05.2016LPKF LaserElectronics VerkaufDZ-Bank AG
02.05.2016LPKF LaserElectronics VerkaufenDZ-Bank AG
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