HeidelDruck-Chef: "Sind auf dem richtigen Kurs"

von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Euro am Sonntag: Nach Vorlage der Halbjahreszahlen rauschten die Aktien um 20 Prozent in die Tiefe. Das war der größte Kurssturz seit rund sechs Jahren. Wie erklären Sie das?
Dirk Kaliebe: Die Zahlen lagen im Rahmen der Markterwartungen und auch unserer eigenen. Ein großer Teil der Kursverluste geht auf das Konto von Leerverkäufen - also Spekulationen auf fallende Kurse - und hat mit den Halbjahreszahlen wenig zu tun. Es wurde fast das Dreifache des üblichen Tagesvolumens leerverkauft.

Aber der Verlust ist im zweiten Quartal um ein Fünftel auf 9,4 Millionen Euro gestiegen, obwohl der Umsatz von rund 560 auf 600 Millionen Euro wuchs. Wann wird Heidelberger Druck Gewinne machen?
Uns ist es wichtig, das Portfolio sauber aufzustellen, zu wachsen und nachhaltig profitabel zu werden. Wir planen, im laufenden Geschäftsjahr, das bis März 2016 dauert, nach Steuern positiv zu sein. Nach erfolgreicher Umsetzung der Portfoliomaßnahmen sind wir nun grundsätzlich auf dem richtigen Kurs. Die Zahlen zum Halbjahr unterstreichen das.

Der Umsatz soll um zwei bis vier Prozent steigen, der operative Gewinn bei acht Prozent liegen. Sind diese Ziele in Gefahr?
Wir fühlen uns auf dem richtigen Weg, diese Ziele im Gesamtjahr 2015/16 zu erreichen. Die Neuausrichtung kommt gut voran. Im Bereich Services liegen wir bereits auf Zielkurs, im Bereich Equipment erwarten wir weitere Ergebnisverbesserungen.

Vorstandschef Gerold Linzbach musste sich wegen einer Erkrankung im Frühjahr vom Tagesgeschäft zurückziehen. Wie geht es ihm und wann kehrt er zurück?
Es geht ihm wieder besser und er plant seine Rückkehr noch in diesem Kalenderjahr, um sich dann wieder mit voller Kraft seinen Aufgaben zu widmen.