Dialog-Chef: "Erwarten starkes zweites Halbjahr"

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Euro am Sonntag: Herr Bagherli, Dialogs Umsatz soll 2016 um bis zu neun Prozent sinken. Wird auch das zweite Halbjahr, trotz des Debüts von Apples iPhone 7, schwächer sein?
Jalal Bagherli: Wir erwarten weiterhin ein starkes zweites Halbjahr. Es wird aber nicht ausreichen, die Entwicklung während der ersten beiden Quartale zu kompensieren.

Was bedeutet das für Dialogs Margen?
Abgesehen von den Auswirkungen durch den geringeren Umsatz werden die Margen stabil bleiben. Unser Geschäftsmodell ist sehr profitabel. Wir verfügen über 660 Millionen Dollar Cash. Diese Summe wird im Laufe des Jahres weiter steigen.

Ein Teil dieser Summe wird für Aktienrückkäufe eingesetzt. Warum jetzt?
Wir werden 2016 nicht wachsen und haben uns deshalb eine Option geschaffen, um einen Teil der Reserven an die Aktionäre weiterzureichen. Wir können Aktien im Gesamtvolumen von bis zu zehn Prozent unseres Börsenwerts erwerben.

Warum zahlt Dialog keine Dividende?
Mit Aktienrückkäufen bleiben wir flexibel. Im Gegensatz zu Dividenden, wo die Kontinuität der Ausschüttungen gewährleistet sein muss, können Aktienrückkäufe ausgesetzt werden. Etwa wenn Geld für Zukäufe notwendig ist. Wir suchen kleinere Firmen, die auf Sensoren und drahtlose Übertragungsstandards spezialisiert sind. Bis auf Weiteres steht diesbezüglich jedoch nichts an.

Die Handychip-Firmen Qualcomm und ARM Holdings wollen mehr Chips für Auto- und Industriekunden verkaufen. Ist das auch für Dialog eine Option?
Nein. Wir fühlen uns mit Chips für mobile Geräte und Konsumelektronik sehr wohl. Mit der Entwicklung des Internets der Dinge werden wir aber auch Halbleiter für Industriekunden entwickeln. Autochips stehen nicht auf der Agenda. Dort sind die Eintrittsbarrieren sehr hoch. Zudem sind für Quereinsteiger fünf bis sechs Jahre notwendig um ein Chip-Portfolio aufzubauen.