CTS Eventim-Chef: "Die Erlöse verschaffen uns lang­fristig Handlungsspielraum"

von Sonja Funke, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Bisher ist CTS Eventim als Ticketverkäufer und Konzertveran­stalter bekannt. Nun haben Sie den Zuschlag für die Erhebung der Pkw-Maut bekommen, die der Bund in dieser Legislaturperiode einführen will. Was haben Maut und Musik gemein?
Klaus-Peter Schulenberg: Bis auf den Anfangsbuchstaben rein gar nichts. Aber es gibt eine große Schnittmenge mit dem Bereich Ticketing. Wir verfügen über umfassende Erfahrungen im Management von Kundenbeziehungen - grenz-, sprach- und währungsüberschreitend.

Warum haben Sie für den Auftrag ein Joint Venture mit dem österreichischen Infrastrukturunternehmen Kapsch gegründet?
Unsere Kompetenzen ergänzen sich hervorragend. Kapsch TrafficCom war bereits in mehr als 50 Ländern an Projekten zur Mauterhebung beteiligt. Diese Expertise wollen wir nutzen.

Der Auftrag hat ein Volumen von knapp zwei Milliarden Euro und läuft über mindestens zwölf Jahre. Was machen Sie mit dem Geld?
Unser Fokus liegt darauf, in unseren Kerngeschäften - Ticketing und Live Entertainment - weiter zu wachsen, sowohl organisch als auch durch Zukäufe. Die Erlöse aus der Maut verschaffen uns hier lang­fristig zusätzlichen Handlungsspielraum.

Bei der Lkw-Maut läuft es für die staatliche Betreibergesellschaft TollCollect bislang nicht so prima wie gedacht - haben Sie keine Sorge, dass es Ihnen ähnlich ergehen könnte?
Die Erhebungen von Lkw- und Pkw-Maut sind nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. Die Investitionen in Anlagen sind für uns deutlich geringer, auch die Prozesse hinter den Systemen unterscheiden sich deutlich. Außerdem verlangt unsere Zielgruppe eine gänzlich andere Ansprache.





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