Continental-Finanzchef: "Fünf Milliarden für Zukäufe"

von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Conti hat mit Blick auf den digitalen Wandel der Autozulieferbranche Änderungen in der Konzernstruktur angekündigt. Können Sie sich dabei auch eine Aufteilung des Konzerns, eine Holdingstruktur, insbesondere auch Teilbörsengänge vorstellen?
Wolfgang Schäfer: Wir befinden uns in einem frühen Analysestadium. Ob und welche Änderungen sich daraus ergeben, ist völlig offen. Es liegen keine beschlussfähigen Pläne vor.

Sie haben trotz des Konzernumbaus wei­terhin auch Zukäufe im Visier. Welche ­Bereiche könnten durch Übernahmen ­konkret gestärkt werden?
Wir beobachten kontinuierlich das Markt­umfeld. Unsere Strategie und unser Finanzierungsrahmen bilden die Basis für mögliche Zukäufe. Unser erklärtes Ziel ist es, unabhängiger von den Zyklen der Auto­industrie zu werden, also unser Industrie-, Zubehör- und Ersatzreifengeschäft weiter zu stärken.

Welche Mittel stehen dafür zur Verfügung?
Wir agieren aus einer Position der finan­ziellen Stärke. Aus unseren Finanzierungs­zielen lässt sich rein rechnerisch ein potenzielles Akquisitionsvolumen von vier bis fünf Milliarden Euro ableiten.

Im Geschäftsjahr 2017 hat Conti eine bereinigte Vorsteuer-(Ebit-)Marge von 10,8 Prozent erzielt und damit die eigenen Erwartung von 10,5 Prozent übertroffen. Welche Renditeziele streben Sie für 2018 und darüber hinaus an?
Für das Geschäftsjahr 2018 haben wir uns einen Umsatz von 47 (2017: 44) Milliarden Euro vorgenommen, wobei wir bei dieser Zielsetzung konstante Wechselkurse vo­rausgesetzt haben. Unser Wachstum soll weiter profitabel sein. Wir streben eine ­bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern von rund 10,5 Prozent an.