GEA-Aktie im Aufwind: GEA kriegt langsam die Kurve - Margendruck bleibt aber
Der Anlagenbauer hat im zweiten Quartal Auftragseingang und Ergebnis wieder etwas gesteigert, leidet aber weiterhin unter Margendruck.
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Beim Umsatzziel für das Gesamtjahr trauen sich die Düsseldorfer nun das obere Ende der Prognosespanne zu, bei der EBITDA-Marge dürfte es aber nur für das untere Ende der Ziele reichen.
Nachdem Gewinn und Auftragseingang im ersten Quartal teils deutlich gefallen waren, ging es im zweiten Quartal wieder aufwärts: Der Auftragseingang stieg um 11,4 Prozent, das Umsatzwachstum beschleunigte sich auf 7,8 Prozent. Die Einnahmen übertrafen mit 1,227 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten, die GEA lediglich 1,19 Milliarden zugetraut hatten. Das EBITDA kletterte bei einer stagnierenden Marge um 8,6 Prozent auf 133 Millionen Euro, das waren 10 Millionen Euro mehr als erwartet. Das Ergebnis je Aktie erreichte 0,36 Euro, ein Anstieg um 23 Prozent.
Die Nachfrage habe im zweiten Quartal ein Rekordniveau erreicht, auch die jüngsten Zukäufe würden sich positiv auswirken, sagte GEA-Chef Jürg Oleas. Den Rückstand aus dem ersten Quartal habe der Konzern allerdings noch nicht kompensiert. Belastungen durch den starken Euro und Materialkostensteigerungen sowie der daraus entstehende Margendruck seien nach wie vor eine große Herausforderungen für die Erreichung der Margenziele.
Den Umsatz im Gesamtjahr sieht GEA deshalb jetzt am oberen Rande des Prognosekorridors, der Steigerungen von 5 bis 6 Prozent anpeilt. Die EBITDA-Marge soll aber nur den unteren Rand des Prognosekorridors erreichen. Hier hat der Anlagenbauer 12 bis 13 Prozent in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal lag die EBITDA-Marge bei 10,8 Prozent.
GEA-Aktie klettert
Die Aktien der GEA Group sind am Montag auf Erholungskurs geblieben. Nachdem eine von einigen Anlegern befürchtete Gewinnwarnung ausblieb, zogen die Papiere im frühen Handel in der Spitze bis auf 34,60 Euro an - und damit auf den höchsten Stand seit April. Bis Handelsschluss kamen sie etwas zurück und legten letztlich um 4,53 Prozent auf 33,20 Euro zu. Damit waren sie immer noch klarer Spitzenreiter im leicht schwächelnden MDAX.
Das zweite Quartal zeigte, dass der kriselnde Maschinenbauer weiter um seine Margen kämpft, aber gleichzeitig mehr Aufträge an Land ziehen und seinen Umsatz steigern konnte. Ein Händler lobte die Resultate in einer ersten Reaktion als "durch die Bank besser als erwartet". Sie seien charakterisiert von einer besser als erwarteten Auftragsentwicklung, solidem Umsatzwachstum und einem operativen Gewinn über dem Vorjahresniveau, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank.
Wegen der Auftrags- und Umsatzerholung sprach Analyst Sebastian Ubert von der Societe Generale davon, dass GEA das Schlimmste hinter sich haben dürfte. "Erfreulich ist, dass keine weitere Gewinnwarnung herausgegeben wurde", fügte der Experte hinzu. Am Markt war zuletzt verstärkt darüber gerätselt worden, ob solch ein Schritt nötig werde oder nicht.
Ubert merkte außerdem positiv an, dass bei näherem Hinsehen auch eine vorsichtigere Haltung beim Ausblick auf die Margen durchaus positive Aspekte enthalte. Die Zielspanne für die operative Marge in diesem Jahr präzisierte GEA auf den unteren Rand des Bereichs zwischen 12 und 13 Prozent. "Die durchschnittlichen Markterwartungen liegen bereits unter diesem Niveau", betonte der Experte. Er sieht daher Luft nach oben für die Marktschätzungen.
Aus dem Schlimmsten heraus scheinen damit auch die Aktien zu sein, die sich nun nach bislang guter Juli-Kursentwicklung auf dem höchsten Niveau seit mehr als drei Monaten bewegen. Allerdings erfolgt diese Erholung auch vom niedrigsten Stand seit fünf Jahren, den die Papiere Anfang Juli bei 26,95 Euro erreicht hatten. Seitdem haben sie um rund ein Viertel zugelegt.
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
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