Mark Hulbert: Die Santa-Rally wird noch an die Wall Street kommen
Der Dezember hat sich bislang als wenig erfolgreicher Börsenmonat herausgestellt: Vielmehr bot er den Anlegern schweißtreibende Momente. Und auch die erhoffte Weihnachtsmann-Rally scheint auszubleiben - oder hat diese nur Verspätung?
Mark Hulbert, Wirtschaftsjournalist bei MarketWatch, glaubt, dass es sich bei den jüngsten Verlusten um eine traditionelle Dezember-Schwäche handeln könnte, weshalb kein außerordentlicher Grund zur Besorgnis bestünde - geschweige denn von einem anbrechenden Bärenmarkt zu sprechen wäre.
Saisontypisch? Dow Jones mit schwachem Dezemberauftakt
In den ersten beiden Wochen des Dezembers verlor der Dow Jones weit über sechs Prozent. Laut Hulbert eine Art saisonale Kurs-Entwicklung: In der ersten Dezemberhälfte habe sich der Dow besonders häufig mit einem negativen Auftakt präsentiert, betrachtet man die historischen Daten. Es gebe also keine historische Unterstützung dafür, dass der frühe Dezember für die Börse gut ausfällt, so der Börsenkenner in seinem Artikel auf MarketWatch. Um seine These zu unterstützen, untersuchte Hulbert die erste Monatshälfte der jeweils übrigen elf Monate und des Dezembers, seit der Entstehung des Dow Jones Industrial Average im Jahr 1896. Während der US-Index in den ersten beiden Wochen der übrigen Monate durchschnittlich 0,49 Prozent zulegt, verzeichnete er bislang in der ersten Dezemberhälfte im Schnitt einen marginalen Rückgang um 0,06 Prozent.
Aufwärtsbewegung erst am Monatsende?
Doch auch die zweite Hälfte des letzten Kalendermonats begann der US-amerikanische Index mit Verlusten. Bislang schien eine Jahresendrally als unwahrscheinlich. Außerdem kommt es nicht in jedem Jahr zu einer weihnachtlichen Aufwärtsbewegung. Doch laut Mark Hulbert werden die Bullen noch in der letzten Dezemberwoche an die Börse zurückkehren und eine verspätete Weihnachtsmann-Rally bringen. Und damit steht der Wirtschaftskenner nicht alleine: Auch der Chefstratege von Raymond James, Jeffrey Saut, glaub, dass die Märkte ihren Boden erreicht und nun neue Kraft für eine Weihnachtsrally getankt haben.
Santa Claus-Rally könnte Jahresverlust wettmachen
Eine Aufwärtsbewegung kurz vor Jahresende haben die Börsen scheinbar dringend nötig, um den Jahreswechsel ohne große Verluste zu begehen - denn bislang stehen die Börsenbarometer auf breiter Front im Minus: Seit Jahresanfang bis zum aktuellen Stand (basierend auf dem Schlusskurs vom 19. Dezember 2018) verlor der US-Leitindex S&P 500 in diesem Zeitraum 7,01 Prozent, während der Dow Jones 6,04 Prozent abgab. Daneben hat das deutsche Börsenbarometer DAX auf Jahressicht satte 16,36 Prozent eingebüßt. Wenn der Börsenjournalist Mark Hulbert recht behält, könnte die Trendwende möglicherweise doch noch eintreten und eine verspätete Weihnachtsstimmung Ende Dezember an die Aktienmärkte bringen.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.net
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