innogy-Aktie dreht ins Minus: innogy-CEO Terium tritt zurück
Die RWE-Ökostromtochter innogy muss sich einen neuen Chef suchen.
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Die Aktien von innogy und RWE haben am Mittwoch nach Kursgewinnen von jeweils mehr als 3 Prozent ins Minus gedreht. Zuletzt gaben innogy um 0,6 Prozent nach und die Papiere des Mutterkonzerns RWE um 0,9 Prozent. "Operativ sind die Aussichten für innogy nach der Gewinnwarnung so trist, dass Anleger noch immer in steigende Kurse hinein verkaufen", sagte ein Händler.
Hinzu komme, dass Investoren die innogy-Papiere auch aus Portfolio-Erwägungen - mit Blick auf den Jahresultimo - verkaufen könnten. Denn nach dem Kurseinbruch zählten die Aktien nicht länger zu den Jahresgewinnern im MDAX.
Gemeinsam mit einer gestrichenen Kaufempfehlung seitens der Experten von Warburg Research sorgte dies am späten Vormittag dafür, dass die innogy-Aktien auch ihre letzten Kursgewinne liegen ließen.
Im frühen Handel hatte der Abgang des Vorstandschefs von innogy, Peter Terium, die beiden Kurse noch gestützt. Händler hatten von einem konsequenten Aufsichtsrat gesprochen nach der jüngsten drastischen Gewinnwarnung. Sven Diermeier von Independent Research erklärte jedoch: "Unsere Einschätzung zur innogy-Aktie bleibt durch das Ausscheiden von CEO Terium unverändert". Er riet zum Halten der Aktien.
Nach der Gewinnwarnung vor einer Woche trennt sich innogy mit sofortiger Wirkung von seinem bisherigen Vorstandschef, der vorerst von Personalvorstand Uwe Tigges abgelöst werden soll. Die Trennung erfolgt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, der eine fokussierte Wachstumsstrategie forderte und einen "höheren Stellenwert der Kostendisziplin" anmahnte.
Unter Analysten gab es jedoch auch positives Feedback. JPMorgan-Experte Javier Garrido folgerte in einem ersten Kommentar, dass die für die Gewinnwarnung mitverantwortlichen Investitionspläne in Randbereiche durch die Neubesetzung wohl auf den Prüfstand kommen dürften. Im Gegensatz dazu seien Kostensenkungen in der Energiebranche derzeit aber sehr wichtig, merkte der Experte an.
Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi wertete den "nicht erwarteten Schritt" zum Teil auch positiv, weil der Chefwechsel die Fusions- und Übernahmehoffnungen bei innogy wieder entfachen könnte. Das Ökostrom-Unternehmen wurde zuletzt immer wieder als Kandidat angesehen. Zuletzt hatte es etwa Spekulationen über Gespräche zwischen RWE und dem italienischen Energiekonzern Enel gegeben.
Seit Mittwoch vergangener Woche waren beide Papiere binnen weniger Tage wegen der von innogy gesenkten Unternehmensziele in der Spitze um fast 20 Prozent eingebrochen. RWE wurde ähnlich stark in Mitleidenschaft gezogen, weil der Mutterkonzern rund 77 Prozent der Aktien hält und stark von den Dividendenzahlungen der Ökostrom-Tochter abhängig ist. Beide Aktien konnten sich in den vergangenen Tagen nur zögerlich auf ihrem niedrigem Niveau stabilisieren./bek/tih/nas/mis
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Bildquellen: innogy SE
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