Wird die PlayStation 5 die letzte Konsole von Sony sein?
Am 19. November 2020 war es soweit: Ganze sieben Jahre lang mussten sich Gaming-Fans gedulden, bis Sony die PlayStation 5 veröffentlichte. Doch wie japanische Analysten vermuten, dürfte sich das Warten auf deren Nachfolger nicht mehr wirklich lohnen.
Werte in diesem Artikel
• Analysten vermuten Wachablösung
• Steigende Produktionskosten und negativer Deckungsbeitrag
• Analysten erhalten Widerspruch
Analysten von "Citi Securities Japan" vermuten, dass es keinen Nachfolger der PlayStation 5 geben wird und sie deshalb die letzte ihrer Art von Sony sein könnte. Wir zeigen Ihnen, was die Analysten zu dieser Vermutung bewegt und worin sie die Zukunft der Gaming-Welt sehen.
Warum die Hersteller von Spielekonsolen bangen sollten
Die PlayStation 5 ist ebenso wie ihr Counterpart, die Xbox Series X, erst seit kurzem auf dem Markt zum Kauf erhältlich. Die Xbox Series X stammt aus dem Hause Microsoft, Sonys größtem Wettbewerber im Kampf um den Markt der Spielekonsolen. Zwischen diesem und dem Markteintritt der Vorgängerversion, der PlayStation 4, lagen nun fast auf den Tag genau sieben Jahre. Und auch zwischen deren Markteintritt und dem der vorherigen Vorgängerversion, der PlayStation 3, vergingen sieben Jahre. Dass es in sieben weiteren Jahren, im November 2027, zu einem Release der PlayStation 6 kommen wird, zweifeln Analysten von "Citi Securites Japan" trotzdem schon heute an.
Diese sehen in "Cloud-Gaming" die Wachablösung der Spielekonsolen. Hierbei handelt es sich um eine Form von Cloud-Computing, bei der das Spiel extern auf einem Server statt auf der Hardware selbst läuft. Per Internetverbindung des Spielers empfängt der Server dessen Eingaben, woraufhin Ton- und Videosignal durch den Client zum Spieler zurückgehen. Zum Spielen wird keine lokale Installation des Spiels benötigt. Die lange Zeitspanne zwischen zwei Konsolen, die der Entwicklung sowie der Popularität von Cloud-Gaming genug Zeit zum Voranschreiten lässt, könnte sich den Analysten zufolge äußerst negativ auf den Fortbestand von Spielekonsolen auswirken.
Verlustgeschäft der Unternehmen?
Zudem sei laut den Analysten hinlänglich bekannt, dass Unternehmen wie Sony und Microsoft mit dem Geschäft der Konsolenverkäufe isoliert betrachtet, bewusst in Kauf nehmen, nicht den Break-Even-Point zu erreichen und Verluste zu schreiben. Diese würden erst durch exklusiv nur für die Konsole entworfene Spiele, Lizenzvereinbarungen sowie den Umsätzen aus Spieleverkäufen ausgemerzt, so die Analysten. Dieser Umstand in Verbindung mit den fortwährend steigenden Produktionskosten von Spielekonsolen könne die Unternehmen in Zukunft davon abhalten, weiterhin Geld in deren Spielekonsolen zu pumpen. Im Gegensatz zum Computermarkt gibt es gemäß den Analysten nur wenige Versionen von Spielekonsolen. Sie gehen davon aus, dass eine siebenjährige Wartezeit zwischen neuen Konsolen in Zukunft für die Unternehmen kein nachhaltiges Geschäft mehr sein wird.
Die Vermutung erhält Gegenwind
Die Plattform "Mysmartprice.com" widerspricht dem Argument, Cloud-Gaming würde in absehbarer Zukunft Spielekonsolen ablösen. Zwar mache das Argument der länger werdenden Zyklen der Konsolen bis zum Release einer neuen Version, in der die Entwicklung Cloud-Gamings weiter voranschreitet, durchaus Sinn. Allerdings nur auf dem Papier, so die Plattform. Schließlich ist "Mysmartprice.com" zufolge Cloud-Gaming nur dort geeignet, wo einwandfreies Internet ohne Turbulenzen und Qualitätsprobleme zu empfangen ist. Das sei bei weitem nicht in allen Teilen der Welt der Fall. Diese Bewerkstelligung sei nur mit enormen Zeit- und Entwicklungsaufwand verbunden. Demnach müssten weltweit die Verbesserungen von Internetqualität sowie Internetgeschwindigkeiten schneller vorangehen als die Weiterentwicklung von Hardware-Produkten, was der Plattform zufolge "unwahrscheinlich" sein dürfte.
Fakt ist, dass sich Sony bezüglich der am 19. November 2020 auf dem Markt erschienenen PlayStation 5 bis Oktober 2019 mit sämtlichen offiziellen Ankündigungen zurückhielt. Erst dann wurde bestätigt, dass die PlayStation 4 sieben Jahre nach deren Release einen Nachfolger erhalten wird. Das lässt vermuten, dass, bis ein erneuter Nachfolger wirklich spruchreif würde, wieder ein jahrelanger Zeitraum verstreichen dürfte. Und bei dieser Angelegenheit sind sich beide Seiten einig: Die Zeiträume zwischen zwei Versionen einer Konsole werden eher länger als kürzer.
Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Tupungato / Shutterstock.com
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