Boeing-Aktie tiefer: SEC untersucht offenbar Boeing-Kommunikation
Der US-Flugzeugbauer Boeing bekommt es Kreisen zufolge mit der US-Wertpapieraufsichtsbehörde zu tun.
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Die SEC prüfe Aussagen des Unternehmens über seine Sicherheitspolitik nach einem Zwischenfall mit einer Maschine im Januar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Dabei war bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpf-Fragment an der Sitzreihe 26 herausgebrochen. Allerdings waren die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf durch einen glücklichen Zufall leer geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe, weshalb der Vorfall glimpflich ausging und niemand ernsthaft zu Schaden kam.
Die SEC untersuche, ob die Kommentare von Boeing und deren Managern Investoren fehlgeleitet hätten, hieß es in den Kreisen weiter. Dies würde gegen die Regeln an der Wall Street verstoßen. Derartige Untersuchungen führen zwar nicht immer zu Maßnahmen gegen das betroffene Unternehmen. Sie können aber zu Strafen für die Firma oder deren Vertreter führen, wenn die Behörde falsche oder irreführende Stellungnahmen feststellt. Weder Boeing noch die SEC wollten sich laut Bloomberg zu dem Bericht äußern.
Die Untersuchung reiht sich in diverse rechtliche Probleme für Boeing ein. Diese belasten auch die Meinung von Investoren. So hat die Boeing-Aktie im laufenden Jahr fast ein Drittel ihres Wertes verloren. Am Donnerstag gaben sich Anleger vergleichsweise gelassen. Die Meldung brachte den Aktienkurs nur leicht unter Druck, aus dem Handel ging das Papier ein halbes Prozent höher. Im NYSE-Handel am Freitag verlor die Boeing-Aktie letztendlich 1,47 Prozent auf 178,59 US-Dollar.
Zwischenfälle mit Boeing-Flieger - Sicherheitslandung in Frankfurt
Eine Maschine der Airline TUIfly hat an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nach dem Start in Frankfurt wieder umkehren müssen. Am Donnerstag gegen 13.20 Uhr habe die Maschine des Typs 737-800 in Frankfurt eine Sicherheitslandung vollzogen, sagte eine Sprecherin der Fraport AG am Freitagabend. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Das Flugzeug sei von Frankfurt aus auf dem Weg in Richtung Gran Canaria gewesen, sagte die Sprecherin. Zu den Gründen der Sicherheitslandung wollte sie keine Angaben machen und verwies auf die Airline. Wie in Fällen üblich, in denen möglicherweise ein technisches Problem bestehen könnte, sei die Feuerwehr am Flughafen im Einsatz gewesen.
Bereits am Mittwoch hatte laut der Sprecherin dieselbe Maschine nach dem Start von Frankfurt in Richtung Heraklion auf Kreta umkehren müssen und sei wieder in Frankfurt gelandet. Ob es sich auch in diesem Fall um eine Sicherheitslandung gehandelt hatte, war zunächst unklar. Auch hier verwies die Sprecherin in Bezug auf die Gründe auf die Airline. TUIfly war für eine Stellungnahme angefragt.
Ebenfalls am Mittwoch war in der Türkei eine Boeing 767 des Logistik-Konzerns FedEx am Istanbuler Flughafen nach Problemen am vorderen Fahrwerk auf dem Rumpf gelandet, wie der Flughafen mitteilte. Am Donnerstag wiederum landete eine in Deutschland gestartete Boeing mit 190 Menschen an Bord im türkischen Badeort Alanya trotz eines geplatzten Vorderreifens sicher auf dem Bugfahrwerk.
Die Vorfälle folgen auf weitere Pannen bei Boeing-Maschinen. Der Konzern steckt schon seit den Abstürzen zweier 737-Max-Jets mit 346 Toten vor mehr als fünf Jahren in einer Dauerkrise. Als auf einem Flug von Alaska Airlines Anfang Januar 2024 schließlich ein Rumpfteil aus einer fast neuen 737-9 Max herausbrach, griff die US-Luftfahrtbehörde FAA durch. Zunächst durften Maschinen bis zu einer technischen Überprüfung nicht mehr starten. Zudem nimmt die Behörde die Produktions- und Kontrollprozesse unter die Lupe.
WASHINGTON / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Boeing, Maxene Huiyu / Shutterstock.com
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