Private-Equity-Schwergewicht KKR macht Investmentbanken Konkurrenz
KKR ist wahrscheinlich der bekannteste Finanzinvestor der Welt.
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Ende der 80er-Jahre machte das New Yorker Haus das Modell der schuldenfinanzierten Firmenübernahme bekannt. Seitdem waren die beiden Co-Gründer und Chefs Henry Kravis und George Roberts findig, wenn es darum ging, neue Geschäftszweige zu erschließen. Mit ihrem jüngsten Vorstoß wagen sie sich auf das Terrain ihrer wichtigsten Auftragnehmer vor.
LAGE DES UNTERNEHMENS:
Zu Anfang war das Geschäftsmodell von KKR noch recht einfach: Geld von institutionellen Investoren einsammeln, dazu Schulden aufnehmen, Firmen kaufen und von der Börse nehmen, sie dann umbauen und teurer wieder loswerden.
Dieser so genannte "Leveraged Buy-out" ist immer noch ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells des Finanzinvestors, aber bei weitem nicht mehr der Einzige. Neben den Fonds für Firmenübernahmen hat KKR auch solche für Kredite, Immobilien und Infrastruktur-Investments ins Leben gerufen.
Doch KKR wagt sich nicht nur in neue Vermögensklassen vor, sondern macht auch den Wall-Street-Banken Konkurrenz. Still und leise hat der Finanzinvestor sich eine Kapitalmarktsparte aufgebaut. Ursprünglich ging es bei dem Geschäftsbereich darum, die Finanzierung mit Eigen- und Fremdkapital für die eigenen Investments selbst zu arrangieren, sich also die Millionen-Gebühren für die Investmentbanken zu sparen. Doch inzwischen steuert die Sparte einen signifikanten Teil zu den Gebühreneinnahmen von KKR bei - Rund 631 Millionen US-Dollar oder mehr als ein Drittel waren es zuletzt.
Die Verwaltungsgebühren sind für Private-Equity-Häuser die verlässlichste Einkommensquelle und haben damit an der Börse einen besonderen Stellenwert. Die andere Quelle ist die Erfolgsbeteiligung an den Veräußerungsgewinnen. Diese Kennzahl ist schwankungsanfällig, sie hängt vom Geschick der Investmentmanager, aber auch von makroökonomischen Faktoren ab. Die Analysten der Investmentbanken schenken der Erfolgsbeteiligung darum weniger Beachtung.
Beim Einsammeln von Kapital hat KKR Rückenwind, ebenso wie andere große Finanzinvestoren. Erstens drängt immer mehr Geld in die Fonds, weil Versicherer und Pensionskassen im Niedrigzinsumfeld nach rentablen Anlagen suchen. Zweitens sind Häuser mit einer langjährigen Erfolgsbilanz und einem starken Markennamen bei Investoren beliebt, weil sie dort das Risiko für Fehlschläge minimieren.
DAS SAGEN ANALYSTEN:
Morgan-Stanley-Analyst Michael Cyprys traut KKR laut einer Studie vom Juli zu, seine Produktpalette weiter zu vergrößern. Er hebt hervor, dass KKR das nötige Kapital besitzt, um in die Recherche und Entwicklung neuer Geschäftstreiber zu investieren. Vor dem Hintergrund erwartet er, dass der Finanzinvestor den Anteil des verwalteten Kapitals, der Gebühren abwirft, um 17 Prozent pro Jahr steigern kann.
Allerdings hebt Cyprys hervor, dass Bedrohungen für die globale Wirtschaft auch Bedrohungen für die Investments von KKR sind. Ein weiteres Abschwächen des Wachstums bedeute mehr Schwankungen für die Gewinne der Portfoliofirmen des Finanzinvestors, führte er aus. Außerdem würde dies die Gewinne beim Verkauf dämpfen. Cyprys hat für KKR eine neutrale Bewertung mit einem Kursziel von 29 US-Dollar auf dem Zettel.
JPMorgan-Experte Christopher Brown empfiehlt das Papier in einer Studie im Juli zum Kauf, ohne ein konkretes Kursziel für die Aktie zu haben. Brown hatte jüngst den Buchwert pro Aktie erhöht, nachdem KKR die Gewinnerwartung für 2019 angehoben hatte. Brown zeigt sich positiv überrascht vom Wachstum der eingenommenen Gebühren.
Von den Aktienanalysten, die bei der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasst werden, sprechen elf eine Kaufempfehlung für KKR aus, vier empfehlen ein Halten des Papiers.
DAS MACHT DIE AKTIE:
Das Geschäft von Finanzinvestoren schwankt so stark wie wenige andere Branchen. Das zeigt sich auch am Aktienkurs von KKR. Von Anfang des Jahres bis Ende September ist das Papier von gut 19 auf fast 30 US-Dollar gestiegen. Die darauf folgende Marktschwäche setzte dem Kurs überdurchschnittlich stark zu - jetzt liegt er noch bei knapp 26 US-Dollar.
Wer zum Börsengang von KKR im Juli 2010 für knapp 10 Dollar eingestiegen ist, hat sein Geld mit dem Faktor 2,6 vermehrt. Allerdings hat sich der S&P 500 in dieser Zeit annähernd verdreifacht - mit weniger Schwankungen.
/fba/eas/jha/
NEW YORK (dpa-AFX)
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05.08.2019 | KKRCo Equal Weight | Barclays Capital |
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