Evergrande beantragt Wiederzulassung des Aktienhandels - Deal geplatzt
Der Handel mit den Aktien des angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns China Evergrande könnte schon bald wieder aufgenommen werden.
China Evergrande habe beantragt, dass seine Anteilscheine ab diesem Donnerstag (21. Oktober) wieder an der Börse in Hongkong ge- und verkauft werden dürfen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Konzern sagte, er werde wie im Zwischenbericht am 30. August erwähnt weiterhin die Maßnahmen zur Linderung der Liquiditätsprobleme umsetzen. Ein Teilverkauf seines Hausverwaltungsgeschäfts, der kurzfristig Milliarden in die Kasse hätte spülen können, ist unterdessen geplatzt.
Der Handel mit Aktien des hoch verschuldeten Immobilienriesen China Evergrande und seiner Hausverwaltung war am 4. Oktober an der Börse in Hongkong ausgesetzt worden. Hintergrund waren Spekulationen über einen Einstieg eines anderen großen chinesischen Konzerns in die Immobilienverwaltung Evergrande Property Services. Eine solche Beteiligung hätte kurzfristig die Liquiditätskrise von Evergrande mildern und der erste Schritt in Richtung einer notwendigen Umstrukturierung des Konzerns werden können. Der Gesamtwert der Evergrande Property Services liegt Presseberichten zufolge bei mehr als 40 Milliarden Hongkong-Dollar (umgerechnet 4,4 Milliarden Euro).
China Evergrande teilte nun zudem mit, dass der Prozess zum Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an Evergrande Property Services an die Hooplife Technology Group, eine Tochtergesellschaft der Investment-Holding Hopson Development, gestoppt worden sei. Basierend auf Informationen aus verschiedenen Quellen habe man Grund zu glauben, dass der Käufer die Voraussetzung für die Abgabe eines allgemeinen Angebots für Aktien der Evergrande Property Services nicht erfüllt habe, hieß es.
Es war das erste Mal in der jüngsten Krise des mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar (258 Milliarden Euro) verschuldeten Unternehmens, dass der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt wurde. Vor dem Hintergrund seiner Zahlungsschwierigkeiten sind die Aktien der Evergrande Group in diesem Jahr um rund 80 Prozent gefallen.
Evergrande gilt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Es muss dringend Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht bezahlen zu können. Der Konzern ist so groß, dass einige Experten eine "Ansteckungsgefahr" für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus befürchten.
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PEKING (dpa-AFX)
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