Ausblick überzeugt nicht

Sartorius-Aktie zum Handelsschluss fester: Sartorius stellt weiteres Wachstum in Aussicht

27.01.22 17:51 Uhr

Sartorius-Aktie zum Handelsschluss fester: Sartorius stellt weiteres Wachstum in Aussicht | finanzen.net

Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um mehr als die Hälfte gesteigert und einen Ertragssprung verzeichnet.

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Dazu trugen beide Sparten bei. Der DAX-Konzern aus Göttingen profitiert von einer durch die Pandemie getriebenen hohen Nachfrage nach Produkten, die für die Herstellung von COVID-19-Impfstoffen benötigt werden, und den Beiträgen mehrerer Akquisitionen. Für das laufende Jahr 2022 stellt Sartorius ein zweistelliges Wachstum in Aussicht und hob das mittelfristige Profitabilitätsziel an.

Der Umsatz legte 2021 um 47,7 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro zu. Akquisitionen steuerten rund 5 Prozentpunkte zum Wachstum bei, der Beitrag aus Produkten und Komponenten für die Entwicklung und Herstellung von Coronavirus-Impfstoffen sowie Coronatests lag bei rund 16 Prozentpunkten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 69,7 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, wie Sartorius mitteilte. Daraus ergab sich eine deutlich verbesserte, operative EBITDA-Marge von 34,1 Prozent nach 29,6 Prozent im Vorjahr.

Unter dem Strich verdiente der Sartorius bereinigt 553 Millionen Euro, ein Plus von knapp 85 Prozent zum Vorjahr. Der Auftragseingang kletterte um 52,3 Prozent auf 4,27 Millionen Euro.

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von knapp 3,4 Milliarden Euro, einem bereinigten EBITDA von 1,15 Milliarden und einem Nettogewinn von 519 Millionen Euro gerechnet.

Im laufenden Jahr rechnet Sartorius mit einem Umsatzwachstum um 14 bis 18 Prozent bei anhaltend hoher Profitabilität. Bei der operativen EBITDA-Marge rechnet das Unternehmen mit einem Wert auf dem hohen Niveau des Vorjahres von etwa 34 Prozent. Für das pandemiebedingte Geschäft geht Sartorius von einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von rund 500 Millionen Euro aus.

Für 2025 peilt Sartorius weiter einen Konzernumsatz von rund 5 Milliarden Euro an, die operative Gewinnmarge soll nun auf 34 Prozent statt rund 32 Prozent steigen.

So reagierte die Sartorius-Aktie

Ein optimistischerer Gewinnausblick für die Mittelfrist-Ziele hat die Aktionäre des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius am Donnerstag doch noch überzeugt. Die Vorzugsaktien drehten ins Plus und stiegen zum XETRA-Schluss um 0,81 Prozent auf 446,50 Euro. Nach der Kursrally der vergangenen Jahre machen Anleger zunächst also weiter Kasse.

Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan lobte die Resultate und den Ausblick für 2022. So rechnet Sartorius für das neu angelaufene Geschäftsjahr zwar mit weniger Wachstum, aber immerhin soll der Erlös um 14 bis 18 Prozent anziehen bei einer bereinigten Ebitda-Marge "auf dem hohen Niveau des Vorjahres von etwa 34 Prozent". Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2022 sollten nun deutlich steigen, erklärte Vosser.

Mittelfristig will Sartorius zudem noch profitabler werden als bisher veranschlagt. Die bereinigte operative Marge (bereinigte Ebitda-Marge) soll 2025 nun bei rund 34 Prozent liegen (zuvor 32). Das mittelfristige Umsatzziel von rund 5 Milliarden Euro bleibt unverändert.

Ganz überraschend kommt das höhere Margenziel aber nicht, Börsianer hatten bereits damit gerechnet. Zudem könnte das unveränderte Umsatzziel einige Anleger enttäuschen, erklärte ein Händler. Allerdings: Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg betonte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass die Mittelfristziele vorerst keinen Beitrag durch Corona vorsehen.

Mit dem Kursrutsch vom Donnerstag setzten die Sartorius-Aktien ihre jüngste Korrektur fort. Aktuell notieren sie auf dem tiefsten Niveau seit Juni 2021. So machen Anleger derzeit bei den Aktien von Corona-Gewinnern verstärkt Kasse, da sich ein mögliches Ende der Pandemie abzeichnet.

2020 hatten die Sartorius-Aktien denn auch um 80 Prozent zugelegt - damals noch im MDAX. 2021 ging es dann an der Dax-Spitze um gut 73 Prozent nach oben. Im Dezember hatten die Aktien dabei ein Rekordhoch von 631,60 Euro erklommen.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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