ElringKlinger-Aktie nach Analystenstimmen weiter auf Talfahrt

Bis Handelsschluss büßten die Papiere des Autozulieferers 2,79 Prozent auf 11,50 Euro ein und waren damit zweitschwächster Wert im Kleinwerteindex SDAX, der freundlich tendierte.

Tags zuvor waren die Anteilsscheine nach einer Gewinnwarnung des Spezialisten für Hitzeschilde und Dichtungen um fast 9 Prozent eingebrochen und hatten den tiefsten Stand seit Sommer 2009 erreicht. Die Anteilsscheine hatten aber bereits vor dem reduzierten Ergebnisziel in diesem Jahr massiv nachgegeben. Seit Jahresbeginn hatten sie als zweitschwächster SDAX-Wert mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren.

Am Montag hatte ElringKlinger unter anderem wegen hoher Kosten für Sonderfertigungen in Nordamerika und gestiegener Rohstoffpreise seinen Gewinnausblick gekappt.

Bei den Autoexperten einiger Analystenhäuser kam dies gar nicht gut an: Sie zeigten sich zunehmend pessimistisch und reduzierten ihre Kursziele für die Dettinger. Die US-Bank JPMorgan kappte ihre Kurserwartung auf Jahressicht von 10,00 auf 8,40 Euro und empfiehlt weiterhin, die Aktien unterzugewichten. Analyst Jose Asumendi senkte zudem seine Schätzungen für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) der Jahre 2018 und 2019 um jeweils rund 20 Prozent.

Commerzbank-Analystin Yasmin Steilen betonte, bereits nach dem ersten Quartal auf die angespannte Gewinnsituation hingewiesen zu haben, zeigte sich aber vom Ausmaß der Gewinnwarnung negativ überrascht. Sie schraubte ihr Kursziel von 12 auf 10 Euro runter und beließ ihr Anlagevotum auf "Reduce". Zudem empfahl Steilen den Anlegern, etwaige Kursschwächen nicht zum Einstieg zu nutzen.

Ihr Kollege Christian Glowa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser sieht dagegen den Anlagehintergrund für ElringKlinger-Aktien intakt und das Unternehmen nicht unter strukturellen Problemen leiden. Er revidierte zwar auch sein Kursziel von 24 auf 19 Euro nach unten. An seiner Kaufempfehlung für die Papiere rüttelte er jedoch nicht./edh/la/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)