BMW zahlt deutlich geringere Dividende und plant weitere Maßnahmen zur Effizienzverbesserung
BMW hat vergangenes Jahr belastet von Handelskonflikten und den Folgen des neuen Abgasmessverfahrens einen Gewinneinbruch verzeichnet.
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Trotz nahezu stabiler Umsätze sackte das Ergebnis nach Steuern um knapp 17 Prozent ab, wie der Hersteller von Oberklasseautos mitteilte. Die Aktionäre sollen angesichts der schlechteren Entwicklung eine geringere Dividende erhalten: Die Ausschüttung je Stammaktie sinkt stärker als am Markt erwartet auf 3,50 Euro von 4,00 Euro im Vorjahr.
Der Umsatz sank vergangenes Jahr laut Mitteilung um 0,8 Prozent auf 97,48 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) verringerte sich um 7,9 Prozent auf 9,12 Milliarden Euro. Im Autogeschäft verdiente BMW 6,18 Milliarden Euro, ein Einbruch um gut ein Fünftel. Die operative Marge sackte auf 7,2 von 9,2 Prozent im Vorjahr spürbar ab. Damit lag BMW, wie bereits in Aussicht gestellt, unter dem eigenen Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.
Neben hohen Vorleistungen für viele neue Modelle, Elektromobilität und autonomes Fahren belasteten die BMW AG ein intensiver Preiskampf infolge des neuen Abgasmessverfahrens WLTP. Viele Hersteller drückten Autos mit alter Abgaszertifierung mit hohen Rabatten in den Markt. Gegenwind gab es zudem durch hohe Rohstoffpreise und Wechselkurseffekte.
Weitere Details zum abgelaufenen Jahr wird der Münchener Konzern kommende Woche Mittwoch während der Bilanzpressekonferenz nennen.
BMW rechnet nach dem Gewinneinbruch vergangenes Jahr weiterhin mit einem schwierigen Umfeld und will daher die Maßnahmen für Effizienzverbesserungen intensivieren. "Wir erwarten auch 2019 starken Gegenwind für die gesamte Branche", wird Finanzvorstand Nicolas Peter in der Mitteilung zu den Jahreszahlen zitiert. Die laufenden Maßnahmen, die auch auf eine Reduzierung der Komplexität hinzielten, sollten ausgeweitet und "deutlich verstärkt" werden. Konkrete Details nannte der DAX-Konzern nicht.
BMW-CEO Harald Krüger sprach von "großen Kraftanstrengungen in allen Bereichen des Unternehmens", die angesichts der Transformation der Branche unter den derzeitigen Rahmenbedingungen erforderlich seien. "Die Herausforderungen für die gesamte Industrie nehmen in den nächsten Monaten nicht ab", so Krüger laut Mitteilung.
Trotz des widrigen Umfelds will der Münchener Konzern dank vieler neuer Modelle den Absatz dieses Jahr leicht steigern. Im ersten Halbjahr dürfte der Modellwechsel bei der 3er Reihe das Wachstum noch dämpfen.
BMW Group richtet Vorstandsressorts neu aus
Der Autobauer BMW richtet seine Vorstandsressorts neu aus. Ab April werden die Marken BMW, Mini und Rolls-Royce in einem neuen zentralen Vertriebsressort gebündelt, dessen Leitung bei Vorstandsmitglied Pieter Nota liegt, der bisher nur für die Marke BMW verantwortlich war, wie die Münchener mitteilten.
Das Geschäftsfeld BMW Motorrad werde Teil des Entwicklungsressorts, das von Vorstandsmitglied Klaus Fröhlich geführt wird, hieß es weiter. BMW verfolge mit der Neuaufteilung das Ziel schlanker und effizienter Strukturen.
Peter Schwarzenbauer, bislang zuständig für Mini, Rolls-Royce, BMW Motorrad und andere Bereiche, bleibe bis Oktober Vorstandsmitglied. Anschließend scheide er auf eigenen Wunsch zu seinem 60. Geburtstag aus dem Unternehmen aus.
FRANKFURT (Dow Jones)
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