Nach Einstieg

Ceconomy wird freenets Nettogewinn im dritten Quartal schmälern

25.10.18 20:19 Uhr

Ceconomy wird freenets Nettogewinn im dritten Quartal schmälern | finanzen.net

freenets Einstieg bei Ceconomy wird sich aufgrund des Kursrückgangs bei der Elektronikhandelskette negativ auf den Nettogewinn des Mobilfunkanbieters im dritten Quartal auswirken.

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Das sagte freenets neuer Finanzchef, Ingo Arnold, vor Journalisten.

freenet war im August im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit rund 9,1 Prozent bei Ceconomy eingestiegen und wurde der vierte Großaktionär. Dabei hatte Freenet 8,50 Euro je Ceconomy-Aktie bezahlt. Am ersten Tag, als der Einstieg wirksam wurde, handelte die Aktie mit 7,20 Euro.

Aufgrund dieser Differenz werde freenet einen sogenannten First-Day-Loss verbuchen müssen, der den Nettogewinn im dritten Quartal um 47 Millionen Euro schmälern wird, so Arnold.

In den Folgequartalen werde sich bei freenet die Wertentwicklung des Ceconomy-Investments im Eigenkapital bemerkbar machen, und nicht mehr über die Gewinn- und Verlustrechnung. Da werde man das Wahlrecht in Anspruch nehmen, die Investition über das Eigenkapital laufen lassen zu können.

freenet veröffentlicht den Bericht zum dritten Quartal voraussichtlich am 8. November.

freenet-CEO: Ceconomy-Einstiegspreis war "bei Bezahlung für uns günstig".

Es gebe natürlich bei freenet Investoren, die den Einstiegspreis bei Ceconomy als zu hoch kritisieren. Das freenet-Management glaube aber bei Betrachtung der wichtigsten Kennziffern, "dass das Kursniveau bei Bezahlung für uns günstig war", sagte CEO Christoph Vilanek.

Beide Manager bekräftigten, dass Ceconomy ein "strategisches Investment ist, kein Finanzinvestment". Man wolle das Geschäft langfristig zusammen weiter entwickeln und habe dazu viele Ideen. Durch den Einstieg sei der Kontakt intensiver geworden, man sitze auf der Ebene von Media-Markt und Saturn gerade zusammen, habe operativen Einblick und erarbeite gemeinsame Pläne.

Aktuell keine Pläne für Ceconomy-Aufstockung oder -Exit

Obwohl der Kurs sich seit dem Einstieg halbiert habe, stehe ein Ausstieg "nicht zur Debatte". Allerdings gebe es aus heutiger Sicht "keine Notwendigkeit", bei Ceconomy aufzustocken, auch wenn die Aktie heute nur noch bei etwas über 4 Euro notiert, bekräftigte der freenet-Chef. Am Donnerstag schloss die Aktie bei 4,45 Euro, 4,6 Prozent im Plus.

"Ein Nachkauf hätte keine Mehrwirkung. Wir sind kein Assetmanager", sagte Vilanek.

Auf Arbeitsebene an Ceconomy-Spitze kein Vakuum

Auf Arbeitsebene sei durch den Wechsel an der Ceconomy-Spitze für freenet kein Vakuum entstanden, die "operativen Ansprechpartner", zum Beispiel bei Einkauf und Vertrieb, seien da.

Vor knapp zwei Wochen hatte Ceconomy nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Wochen die Weichen für einen kompletten personellen Neuanfang an der Managementspitze gestellt. Das Unternehmen trennte sich mit sofortiger Wirkung von CEO Pieter Haas. Auch für CFO Mark Frese wird ein Nachfolger gesucht. Ferran Reverter Planet übernahm mit sofortiger Wirkung Haas' Aufgaben als von Ceconomy entsandter Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding. Reverter hatte seit 2015 als Chief Operating Officer (COO) bereits das Geschäft in Spanien erfolgreich transformiert, in Italien den Turnaround erreicht und maßgeblich zur profitablen Neuausrichtung der Aktivitäten in den Niederlanden beigetragen.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: freenet, JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images

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