Beiersdorf-Aktie dennoch schwach: Beiersdorf meldet Rekordgewinn und bestätigt Jahresziele
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat im ersten Halbjahr mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.
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Geschmälert wurde das Wachstum allerdings von einem weltweiten Cyber-Angriff auf Computersysteme, der auch die IT-Systeme von Beiersdorf lahmgelegt hatte. Der dadurch entstandene Umsatzausfall werde im dritten Quartal aber wieder aufgeholt, teilte der Hersteller von Marken wie Nivea, Eucerin, Tesa und Labello mit. Die Jahresprognose bestätigte der Hamburger DAX-Konzern.
Die Aktie gibt gegen Mittag dennoch 2,2 Prozent auf 89,98 Euro ab und gehört zu den drei größten Verlierern im DAX. "Das organische Wachstum enttäuscht", sagte ein Marktteilnehmer. Das gelte besonders für den Consumer-Bereich. "Tesa hat es zwar rausgerissen, das reicht aber nicht aus, um den leicht negativen Eindruck zu verwischen", sagt er.
Die Konzerneinnahmen stiegen in den Monaten Januar bis Juni um 4,6 Prozent auf 3,513 Milliarden Euro. Organisch, sprich wechselkursbereinigt, lag das Wachstum bei 3,3 Prozent. Ohne die Cyber-Attacke hätte Beiersdorf organisch um 4,4 Prozent zugelegt. Die Wachstumsrate liegt laut Beiersdorf damit über der des Marktes. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 9,3 Prozent auf 561 Millionen Euro. Die EBIT-Marge stieg von 15,3 auf 16,0 Prozent.
Umsätze nicht verloren, sondern verschoben
Die zu Erpressungszwecken verbreitete Schadsoftware "Petya/NotPetya" hatte Ende Juni die IT-Systeme des Konsumgüterkonzerns infiziert. In den weltweit 17 Fabriken des DAX-Konzerns ging tagelang nichts mehr, alle Bänder standen still, und auch Rechner, Laptops und Telefonanlagen waren offline. Weil dadurch Zahlungseingänge nicht gebucht werden konnten, hätten sich Umsätze im Volumen von insgesamt 35 Millionen Euro vom zweiten ins dritte Quartal verschoben, sagte Konzernchef Stefan Heidenreich in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Davon entfielen 30 Millionen auf das Konsumgütergeschäft und 5 Millionen Euro auf die Klebefilm-Sparte Tesa.
Die Erpresser hinter der Schadsoftware hatten Beiersdorf aufgefordert, pro Rechner 300 Dollar Lösegeld zu zahlen. Dies hatte das Unternehmen in enger Abstimmung mit dem Mehrheitseigner, der Hamburger Milliardärsfamilie Herz, jedoch abgelehnt.
Innerhalb von fünf bis zehn Tagen konnten Logistik und Produktionsstätten wieder hochgefahren werden, sagte Heidenreich weiter. Für die Kunden habe zu jeder Zeit volle Warenverfügbarkeit bestanden. Der Beiersdorf-Chef räumte aber ein, dass der Konzern aus der Attacke Konsequenzen für seine IT-Sicherheit ziehen müsse. "Die Schutzmauer muss erhöht werden, keine Frage", sagte er in der Telefonkonferenz.
Im ersten Halbjahr steigerte der größere Unternehmensbereich Consumer die Einnahmen nominal um 3,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Organisch lag der Zuwachs bei 2,3 Prozent, ohne die Cyber-Attacke wären es 3,4 Prozent gewesen. Die Sparte Tesa setzte mit 610 Millionen Euro 9 Prozent mehr um. Organisch lag das Wachstum bei 8,5 Prozent, ohne die Attacke wären es 9,4 Prozent gewesen.
Im Gesamtjahr will der DAX-Konzern beim Umsatz weiter um 3 bis 4 Prozent wachsen und die operative Marge - bezogen auf den Gewinn vor Zinsen und Steuern - leicht steigern. 2016 hatte Beiersdorf ein organisches Wachstum von 3,2 Prozent erzielt und beim EBIT mit etwas mehr als 1 Milliarde Euro einen neuen Höchstwert erzielt. Auch die entsprechende Marge von 15,0 Prozent war nie zuvor höher.
Von Stefanie Haxel
FRANKFURT (Dow Jones)
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