Nach Börsenwert überholt

Darum ist Tesla jetzt sogar mehr wert als BMW

12.11.18 22:33 Uhr

Darum ist Tesla jetzt sogar mehr wert als BMW | finanzen.net

2018 ist ein turbulentes Jahr für Tesla. Nach etlichen Monaten, in denen das Unternehmen von Elon Musk im Visier von Anlegern, Medien und Aktionärsschützern stand, erreicht der Elektroautobauer nun einen neuen Meilenstein: Der Konzern hat den Traditionskonzern BMW nach Börsenwert überholt.

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60,19 Milliarden Dollar ist der US-Elektroautobauer Tesla an der Börse wert. Der bayerische Traditionshersteller BMW kommt unterdessen auf einen Börsenwert von 51,77 Milliarden Euro - umgerechnet rund 58,5 Milliarden US-Dollar. Dass Tesla dem deutlich etablierteren deutschen Kollegen nach Marktkapitalisierung den Rang abläuft, kommt nicht von ungefähr.

Model 3 schlägt am Markt ein

Teslas Model 3, konzipiert für den Massenmarkt, ist der große Hoffnungsträger des US-Konzerns. Mit dem Fahrzeug will der Elektroautobauer E-Autos für eine breite Käuferschicht attraktiv machen. Und der Plan von Firmenchef Elon Musk scheint aufzugehen: Tesla hat erst einen Teil der mehr als 500.000 Vorbestellungen für den Model 3 abarbeiten können, bis zum Oktober hatte der Konzern 100.000 Fahrzeuge produziert und hat dafür rund ein Jahr benötigt. Doch der anfangs schleppende Produktionsprozess nimmt zwischenzeitlich Fahrt auf, allein im Oktober sollen 7.400 Model 3 vom Band gelaufen sein.

BMW hinkt im Zukunftssegment hinterher

Verglichen mit BMW ist Tesla dennoch ein kleiner Auto-Zwerg: Der deutsche Autobauer bringt jährlich - mit einer deutlich breiteren Produktpalette - mehr als zwei Millionen Fahrzeuge unters Volk. Tesla verkauft modellübergreifend auf Basis der aktuellen Produktionszahlen rund 360.000 Fahrzeuge.

Doch filtert man aus diesen Zahlen die rein strombetriebenen Modelle heraus, ergibt sich ein anderes Bild: Seit dem Marktstart des BMW i3 im Jahr 2013, BMWs erstem Elektroauto, haben die Deutschen 313.000 reine Elektroautos und Plug-in-Hybride an Kunden ausgeliefert. Bis 2020 soll diese Zahl auf 500.000 elektrifzierte Fahrzeuge steigen. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 97.543 E-Fahrzeuge oder Hybride unters Volk gebracht - 154.248 verließen im gleichen Zeitraum Teslas Werkhallen.

Besonders deutlich wird dieses Missverhältnis zwischen dem noch jungen Elektroautobauer und dem deutschen Traditionskonzern auf dem Heimatmarkt von Tesla: In den USA hat Elon Musk inzwischen auch im Bereich Luxus-Mittelklassewagen zum Angriff auf BMW geblasen und die Bayern bei den Verkaufszahlen fast eingeholt. Das macht auch der Führungsebene inzwischen Sorgen: "Tesla setzt uns unter Druck", gestand der Nordamerika-Chef von BMW kürzlich ein.

Wette auf die Zukunft

Doch die Verkaufszahlen im Zukunftssegment Elektromobilität sind nicht der einzige Grund, wieso Tesla an der Börse zwischenzeitlich mehr wert ist, als BMW. Denn die Tesla-Aktie ist seit dem Börsengang des Konzerns immer wieder Spielball von Investoren gewesen. Während auf der einen Seite Unmengen an Leerverkäufern die Tesla-Aktie zum meist geshorteten Anteilsschein gemacht haben, sehen viele Tesla-Anleger die Aktie als bessere Wette auf die Zukunft.

Der umstrittene Firmenchef Elon Musk, der in der Vergangenheit immer wieder durch Eskapaden auf Twitter auf sich aufmerksam gemacht hatte, scheint die Bedenken von Aktionären und Investoren in die Zukunftsfähigkeit von Tesla immer wieder zerstreuen zu können. Auch gebrochene Versprechen in Sachen Produktionszahlen und massive Verspätung bei der Profitabilität konnte Anleger nicht dauerhaft vergraulen. Mit den jüngsten Quartalsergebnissen hat Tesla skeptischen Investoren eine Beruhigungspille verpasst.

Nicht umsonst befindet sich die Tesla-Aktie seit der Präsentation der jüngsten Dreimonats-Bilanz im Aufwind: Mehr als 20 Prozent schossen Tesla-Titel seitdem nach oben.

BMW: Der große Verlierer?

Während Tesla derzeit auf einer Erfolgswelle surft, hat BMW unterdessen mit starken Problemen zu kämpfen. Die Dieselaffäre macht den Deutschen weiter zu schaffen, was sich in wenig überzeugenden Quartalszahlen niederschlug: Unter dem Strich verdiente das Unternehmen zwar im letzten Jahresviertel 1,38 Milliarden Euro, verglichen zum Vorjahreszeitraum kam dies aber einem Gewinneinbruch um 24 Prozent gleich.

Und auch in Sachen E-Mobilität geraten die Deutschen immer mehr ins Hintertreffen: Zwar will BMW ab 2021 mit dem BMW i3, dem MINI Electric, dem BMW iX3 sowie dem BMW i4 und dem BMW iNEXT fünf voll elektrifizierte Modelle anbieten, bis dahin dürfte sich Konkurrent Tesla aber bereits fest am Markt etabliert haben.

Redaktoin finanzen.net

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