RWE-Aktie fällt - Stadt Essen prüft Ausstieg bei RWE

Seit 1898 befindet sich der RWE-Unternehmenssitz in Essen. Dennoch überlegt die Stadt bei dem Versorger auszusteigen. Aktuell hält Essen rund 18.8 Millionen RWE-Aktien - für den Versorger wäre ein Ausstieg ein herber Schlag.

Aussetzung der Dividende bringt Essen in Schwierigkeiten

Grund für die Überlegungen ist die geplante Aussetzung der Dividende. Essens Haushalt ist klamm und nun sollen auch die eingeplanten 25 Cent je RWE-Aktie wegfallen. Das bringt die Stadt um satte 4,5 Millionen Euro. Laut Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen berate die Verwaltung bereits seit dem vergangenen Jahr über einen eventuellen Ausstieg. "Wir denken hier in alle Richtungen," sagte Kufen dem "Handelsblatt".

RWE-Aktien fallen

Die RWE-Aktien fielen am Vormittag als Schlusslicht im DAX 30 um 1,72 Prozent auf 13,175 Euro.

Analyst Peter Bisztyga hält die Dividendenpläne des Konzerns nicht für ausreichend, um der Bewertung der Aktien nachhaltig Rückenwind zu verleihen und strich daher zudem seine Kaufempfehlung. Er stufte die Papiere auf "Neutral" ab und senkte das Kursziel von 16,00 auf 14,90 Euro.

RWE will angesichts eines Nettoverlustes von 5,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erneut die Dividende streichen. Für 2017 versprach der Energieriese aber wieder eine Ausschüttung von 50 Cent pro Aktie, die auch in den Folgejahren mindestens gehalten werden soll. Nichtsdestotrotz könnte RWE den Rückhalt der Stadt Essen bis dahin bereits eingebüßt haben./mis/zb

FRANKFURT (dpa-AFX Broker)/Redaktion finanzen.net