Nach Abstürzen

Boeing verbaut möglicherweise fehlerhafte Teile in 737-Jets - Aktie tiefer

03.06.19 22:17 Uhr

Boeing verbaut möglicherweise fehlerhafte Teile in 737-Jets - Aktie tiefer | finanzen.net
Boeing 737-800

Der US-Flugzeughersteller Boeing hat bei der US-Luftaufsichtsbehörde FAA eingeräumt, möglicherweise fehlerhafte Teile in einem Teil seiner Flotte verbaut zu haben.

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Das teilte die FAA am Sonntag mit. Dies betreffe die Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max - deren Maschinen derzeit nach zwei folgenschweren Abstürzen unter Flugverbot stehen - sowie Jets des Typs Boeing 737 NG. Die FAA wies an, die fraglichen Teile innerhalb von zehn Tagen auszutauschen. Zu einem Absturz könne ein Ausfall der Teile nicht führen.

Mit NG (Next Generation) sind die Serien Boeing 737-700, -800 und -900 gemeint. Insgesamt sind weltweit 179 Maschinen des Typs 737 Max und 133 des Typs 737 NG potenziell betroffen. Das Problem kann in bis zu 148 Bauteilen auftreten, heißt es in der Mitteilung der FAA.

Bei den möglicherweise fehlerhaft hergestellten Teilen handelt es sich um bewegliche, vom Piloten zu steuernde Teile an den Tragflächen, die sogenannten Leading edge slats. Sie werden etwa bei der Landung benutzt, um Geschwindigkeit zu reduzieren.

Die Boeing 737 galt bislang als eines der meistverkauften und auch zuverlässigsten Flugzeuge der Welt. Im Oktober vergangenen Jahres war ein Flugzeug der Gesellschaft Lion Air mit 157 Menschen an Bord abgestürzt. Im März dieses Jahres stürzte eine Maschine der Ethiopian Airlines mit 189 Menschen ab. Alle Insassen starben.

Aserbaidschan verzichtet vorerst auf Bestellung von Boeing 737 Max

Aserbaidschans staatliche Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines hat eine Milliarden-Bestellung über zehn Passagiermaschinen des Typs Boeing 737 Max storniert. Gleichzeitig wird aber ein neuer Vertrag über eine spätere Auslieferung verhandelt. Die Airline des öl- und gasreichen Landes begründete den Aufschub am Montag mit Sicherheitsbedenken, wie das Unternehmen der russischen Agentur Interfax mitteilte. Die Maschinen sollten eigentlich in diesem Jahr ausgeliefert werden. Nun verhandele man mit Boeing über eine Lieferung in fünf Jahren, hieß es in einer Erklärung vom Nachmittag. Diese Gespräche liefen noch.

Azerbaijan Airlines hat nach eigenen Angaben bereits eine Anzahlung geleistet. Der vor gut zwei Jahren unterzeichnete Vertrag mit dem US-Flugzeughersteller Boeing habe einen Wert von einer Milliarde US-Dollar (900 Millionen Euro) gehabt. Derzeit liefen auch Verhandlungen mit Boeing über den Kauf neuer Großraumflugzeuge.

Weltweit lassen viele Fluggesellschaften ihre Maschinen des Typs Boeing 737 Max sicherheitshalber am Boden. Im März hatte Indonesiens staatliche Fluggesellschaft Garuda eine Milliarden-Bestellung rückgängig gemacht. Die Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines verfügt nach eigenen Angaben über verschiedene Maschinen des US-Konzerns Boeing, bislang aber nicht über Boeing 737 Max. Die Ex-Sowjetrepublik Aserbaidschan liegt zwischen dem Kaukasus und dem Kaspischen Meer.

Die Boeing-Aktie zeigte sich am Montag zum Handelsschluss 0,80 Prozent tiefer bei 338,89 US-Dollar.

/dm/eka/DP/zb

WASHINGTON / BAKU (dpa-AFX)

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Boeing

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