Nach 13 Jahren

Daimler-CEO Dieter Zetsche kündigt Rücktritt an - Nachfolger steht bereits fest

26.09.18 17:52 Uhr

Daimler-CEO Dieter Zetsche kündigt Rücktritt an - Nachfolger steht bereits fest | finanzen.net

Daimler-Chef Dieter Zetsche gibt seinen Posten an der Spitze des Autobauers 2019 nach mehr als 13 Jahren ab.

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Neuer Vorstandsvorsitzender soll dann Entwicklungschef Ola Källenius werden, wie der Aufsichtsrat des DAX-Konzerns am Mittwoch entschied. Der 49-jährige Schwede galt schon länger als potenzieller Nachfolger. Zetsche wiederum soll nach einer zweijährigen "Abkühlphase" 2021 in den Aufsichtsrat wechseln und dort als Nachfolger von Manfred Bischoff den Vorsitz übernehmen.

In Anbetracht der Herausforderungen der Transformation in der Automobilbranche wolle der Aufsichtsrat frühzeitig die Weichen für eine geeignete Nachfolge stellen, hieß es in einer Mitteilung. Der promovierte Ingenieur Zetsche war im Mai 65 Jahre alt geworden, regulär läuft sein Vertrag erst Ende 2019 aus.

Unter Zetsches Führung hatte die Daimler-Spitze vor einigen Monaten damit begonnen, den Konzern grundlegend umzubauen. Geplant ist eine neue Struktur mit drei rechtlich eigenständigen Einheiten unter einer gemeinsamen Dachgesellschaft - eine für Pkw und Vans, eine für Trucks und Busse und eine für Finanzdienstleistungen. Die Hauptversammlung am 22. Mai 2019, auf der Zetsche nun abtritt, soll darüber abschließend entscheiden.

"Dieter Zetsche ist prädestiniert, auch den Aufsichtsrat des Unternehmens umsichtig und erfolgreich zu leiten", lobte Bischoff. Er habe als Vorstandschef bewiesen, dass er Daimler auch auf schwierigem Terrain führen und die Mitarbeiter für anspruchsvolle Ziele begeistern könne. Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sprach von "kraftvollen und guten Entscheidungen", die der Aufsichtsrat mit den Personalien Zetsche und Källenius getroffen habe.

Zetsche ist seit 1976 für Daimler in verschiedenen Positionen und Ländern tätig gewesen. Als Konzernchef zog er den Schlussstrich unter die verunglückte Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler, die sein Vorgänger Jürgen Schrempp 1998 durchgezogen hatte.

Zetsche war es auch, der den Konzern nach der Finanzkrise aus der Flaute führte, die Designsprache der Stammmarke Mercedes-Benz modernisierte und damit jüngere Käuferschichten eroberte. Nach vielen Jahren hinter dem Erzrivalen BMW konnte Mercedes-Benz 2016 die Weltspitze im Verkauf von Premium-Autos zurückerobern. 2017 schloss Daimler mit Rekordzahlen bei Absatz, Umsatz und Gewinn ab.

Zugleich belasten aber der Dieselskandal und Kartell-Vorwürfe das Unternehmen. Der Absatz ging zuletzt zurück, Daimler schraubte die ohnehin zurückhaltenden Erwartungen für das Jahr 2018 herunter.

Källenius ist seit Anfang 2015 Vorstandsmitglied bei Daimler. Seit 1993 arbeitet er für den Konzern, derzeit als Chef der Konzernforschung sowie der Entwicklung der Pkw-Sparte.

Was die Aktie belastete

Die Anleger schickten die Aktie in einer ersten Reaktion am Vormittag zeitweise 1,85 Prozent ans Ende des DAX, sodass der Kurs bei 53,73 Euro pro Papier notierte. Im weiteren Verlauf konnten die Verluste jedoch eingedämmt werden. Zur Schlussglocke legten Daimler-Anteilsscheine sogar 0,16 Prozent auf 54,83 Euro zu.

Aktien von Daimler haben am Mittwoch im frühen Handel Verluste verbucht und rutschten zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Juli 2016. "Die Aktie leidet weiterhin wie der ganze Sektor unter der Gewinnwarnung von BMW", so ein Händler. Überraschend sei der nun angekündigte Wechsel an der Spitze von Daimler nicht.

Der Ende Januar begonnene Abwärtstrend der Daimler-Aktie sei intakt, fügte der Händler hinzu. Mit einer Abschwächung der Nachfrage, dem Dieselskandal und den damit verbundenen regulatorischen Risiken, außerdem den globalen Handelskonflikten und dem dynamischen Umbruch in der Automobilbranche gebe es für Daimler nach wie vor erheblichen Gegenwind.

Redaktion finanzen.net / dpa

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