MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-

22.04.25 07:56 Uhr

Auf der Suche nach "sicheren Häfen" trieben Anleger den Goldpreis am Montag auf ein neues Rekordhoch. Die Feinunze verteuerte sich um 3 Prozent auf 3.427 Dollar. Die Schwäche der US-Währung stützte den Preis zusätzlich. Am Donnerstag hatte der Goldpreis im Zuge von Gewinnmitnahmen rund 1 Prozent nachgegeben.

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ZOLLSTREIT

- Die USA konzentrieren sich nach den Worten von Finanzminister Scott Bessent bei ihren Zollverhandlungen vorrangig auf die "großen 15" Volkswirtschaften. "Wir hatten gestern ein fantastisches Treffen mit Japan, ich glaube, es gab bereits Gespräche mit der EU, und dann haben wir nächste Woche Südkorea, und ich glaube, Indien spricht auch, [und] das geht sehr schnell", sagte Bessent auf einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump an der Seite der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

- Japan hat nach Aussage seines Premierminister Shigeru Ishiba nicht die Absicht, das 2019 mit den USA abgeschlossene Handelsabkommen rückgängig zu machen. Er äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der Inkonsistenz zwischen diesem Abkommen und den jüngsten Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump.

- China hat Länder davor gewarnt, Handelsabkommen mit den USA zu schließen, die Chinas Interessen schaden könnten. Zuvor hatten Medien berichtet, dass die Trump-Regierung plane, Nationen unter Druck zu setzen, den Handel mit Peking im Gegenzug für Zollerleichterungen einzuschränken.

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INNENPOLITIK USA

US-Präsident Donald Trump hat erneut Fed-Chairman Jerome Powell angegriffen. Trump schrieb in seinem eigenen Netzwerk Truth Social, Powell sei bei Zinssenkungen immer zu spät - es sei denn, er könne damit (dem damaligen US-Präsidenten Joe) Biden helfen. "Es gibt so gut wie keine Inflation", behauptete Trump - die Preise sänken vielmehr. Die Wirtschaft werde an Schwung verlieren, wenn "Mr. Too Late" nicht die Zinsen senke.

POLITIK USA / CHINA

China wird Sanktionen gegen einige US-Beamte und Leiter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wegen gravierenden Fehlverhaltens im Zusammenhang mit Hongkong verhängen, wie das Außenministerium mitteilte. Die Sanktionen seien eine Reaktion auf Strafmaßnahmen, die die USA im März gegen sechs chinesische und Hongkonger Beamte verhängt hatten, sagte Ministeriumssprecher Guo Jiakun am Montag in der täglichen Pressekonferenz.

PEOPLE'S BANK OF CHINA

Chinas Zentralbank hat zwei geldpolitische Schlüsselsätze bestätigt. Wie die People's Bank of China mitteilte, bleiben die Referenzsätze für 1- und 5-jährige Unternehmenskredite (LPR) bei 3,10 beziehungsweise 3,60 Prozent. Analysten hatten unveränderte Zinssätze erwartet. Für den weiteren Jahresverlauf rechnen Beobachter jedoch wegen der US-Zollpolitik mit einer Lockerung der Geldpolitik.

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FRÜHINDIKATOREN USA

Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte, ging er gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent zurück. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,5 Prozent prognostiziert. Der Index der gleichlaufenden Indikatoren stieg um 0,1 Prozent und der der nachlaufenden Indikatoren gab um 0,1 Prozent nach.

VERBRAUCHERPREISE JAPAN

Ohne die schwankungsanfälligen Preise für frische Lebensmittel stiegen die Verbraucherpreise im März um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach einem Anstieg von 3,0 Prozent im Februar. Ohne frische Lebensmittel und Energiepreise legte die Verbraucherpreisinflation im März um 2,9 Prozent zu, gegenüber 2,6 Prozent im Februar.

HANDELSBILANZ INDONESIEN

- Importe März 18,92 Mrd USD

- Exporte März 23,25 Mrd USD

DHL

setzt ab Montag die Versendung hochwertiger Güter in die USA aus, weil sie mit Verzögerungen bei der Zollabfertigung aufgrund der neuen US-Regularien zu kämpfen hat. DHL teilte mit, dass ein Anstieg formaler Zollabfertigungen für Sendungen im Wert ab 800 Euro mehrtägige Verzögerungen verursachen könnte.

VOLKSWAGEN

führt direkte Gespräche mit der Trump-Regierung über Investitionen in den USA im Gegenzug für ein Entgegenkommen etwa bei den Importzöllen. Denkbar sei dabei eine lokale Produktion der Marke Audi, wie Konzernchef Oliver Blume im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bestätigte.

SANOFI / REGENERON

haben von der Food and Drug Administration (FDA) eine erweiterte Zulassung für ihr umsatzstarkes entzündungshemmendes Medikament Dupixent zur Behandlung der entzündlichen Hauterkrankung chronische spontane Urtikaria (CSU) erhalten. Regeneron und Sanofi teilten am Freitag mit, dass die Zulassung Dupixent für Personen ab zwölf Jahren mit CSU umfasse, die trotz Behandlung mit Histamin-1-Antihistaminika weiterhin Symptome aufwiesen.

APPLE

hat seinen Spitzenplatz auf dem chinesischen Smartphone-Markt an den chinesischen Konkurrenten Xiaomi verloren, da Pekings konsumfördernde Subventionen die Nachfrage nach billigeren Produkten ankurbelten.

APPLE / META

Die Europäische Union (EU) hat die Verhängung von Strafen gegen Apple und Meta Platforms vor kurzem verschoben und damit einen Konflikt mit der US-Regierung vermieden - in einer Woche, in der die EU ihre Bemühungen um ein Handelsabkommen mit den USA verstärkt hat.

NETFLIX

hat im ersten Quartal die eigenen Prognosen übertroffen, weil Abonnement- und Werbeeinnahmen höher ausfielen als angenommen. Auch die Erwartungen der Analysten übertraf der Streamingdienst. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel am Donnerstag in einer ersten Reaktion um 4,5 Prozent zu.

CATL

in Ausschuss des US-Kongresses hat zwei amerikanische Banken aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem chinesischen Batteriekonzern Contemporary Amperex Technology (CATL) im Zusammenhang mit dessen geplanter Börsennotierung in Hongkong zu beenden. Der Ausschuss äußerte "erhebliche Bedenken" über die Beteiligung der Banken an dem Prozess.

GOOGLE

Das US-Justizministerium hat einen Bundesrichter aufgefordert, Googles Kontrolle über den Suchmaschinenmarkt zu lockern. In einem bahnbrechenden Kartellverfahren soll das Unternehmen demnach gezwungen werden, seinen Webbrowser Chrome zu verkaufen.

INTEL

hat im Zuge des geplanten Verkaufs einer Mehrheitsbeteiligung an seiner Tochtergesellschaft Altera ein Foundry-Abkommen geändert. Intel werde 65.000 Wafer in den USA zu produzieren und Altera habe zugestimmt, diese Wafer bis 2040 gemäß einem Abnahmeplan zu kaufen, teilte der Konzern mit. Die Vereinbarung gilt bis 2040, sofern sie nicht von einer der Parteien gekündigt wird.

TESLA

könnte die Einführung seines geplanten billigeren E-Autos einem Bericht zufolge verzögern, von dem Investoren für 2025 eine deutliche Ankurbelung des Umsatzwachstums erhoffen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag berichtete, verzögern sich die Pläne für eine abgespeckte Version von Teslas Model Y, wobei eine nennenswerte Produktion erst für 2026 geplant sei. Tesla antwortete auf eine Anfrage von Dow Jones nicht.

TOYOTA

rwägt laut einem Agenturbericht wegen der US-Zölle, die Produktion der nächsten Version seines Geländewagens RAV4 in die USA zu verlegen. Ursprünglich hatte der japanische Autobauer geplant, den neuen RAV4 von Kanada und Japan aus in die USA zu exportieren, berichtet Reuters unter Berufung auf informierte Personen.

HINO / MITSUBISHI FUSO

arbeiten nach einem Bericht der japanischen Finanzzeitung Nikkei an den letzten Schritten einer Fusionsvereinbarung. Dem Bericht zufolge soll eine neue Holdinggesellschaft für die Lkw-Sparte an der Tokioter Börse im Prime Market gelistet werden. Hino Motors ist eine Tochter von Toyota Motors, Mitsubishi Fuso Truck and Bus eine Tochtergesellschaft von Daimler Truck.

IPO / GALAXY CORPORATION

Das südkoreanische Unterhaltungs- und Technologieunternehmen will im nächsten Jahr an die Börse gehen. CEO Choi Yong-ho sagte, bei der Transaktion könnte das Unternehmen, das unter anderem den K-Pop-Star G-Dragon unter Vertrag hat, mit rund 1 Milliarde US-Dollar bewertet werden. Galaxy wolle im vierten Quartal 2025 ein Listing im Kospi für das erste Halbjahr 2026 beantragen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 22, 2025 01:57 ET (05:57 GMT)