MORNING BRIEFING - USA/Asien

15.04.25 07:53 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

===

+++++ TAGESTHEMA +++++

Wer­bung

Meta Platforms und die US-Kartellaufsicht FTC haben sich zu Beginn des Prozesses gegen den Facebook-Mutterkonzern vor Gericht beharkt. Der Prozess, in dem es für Meta darum geht, Instagram und Whatsapp zu behalten und damit eine Zerschlagung zu verhindern, könnte die Umsetzung des Kartellrechts in den USA neu definieren. Die FTC wirft Meta vor, ein illegales Monopol im Bereich Social Media zu betreiben und fordert die Rückabwicklung der Übernahmen von Whatsapp und Instagram. Das würde das Geschäft des Konzerns massiv beschädigen, der stark von Anzeigen auf Facebook und Instagram abhängig ist. "Sie haben entschieden, dass Wettbewerb zu schwierig ist und es am einfachsten wäre, die Konkurrenz aufzukaufen", sagte FTC-Anwalt Daniel Matheson. Meta dagegen wirft der Behörde vor, sie ignoriere, wie die Menschen heutzutage Technologie benutzten. Seien Facebook und Instagram einst die Standardoptionen für die Online-Interaktion, gebe es heute einen harten Wettbewerb durch Video-Anbieter wie Youtube, Tiktok und andere.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 1Q

12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 1Q

14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 1Q (17:00 Analystenkonferenz)

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Wer­bung

- US

14:30 Empire State Manufacturing Index April

PROGNOSE: -12,4

zuvor: -20,0

14:30 Import- und Exportpreise März

Importpreise

PROGNOSE: +0,0% gg Vm

zuvor: +0,4% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

Index zuletzt +/- %

E-Mini-Future S&P-500 5.437,50 -0,1%

E-Mini-Future Nasdaq-100 18.921,00 -0,1%

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.769,70 +0,3%

Wer­bung

Nikkei-225 (Tokio) 34.297,49 +0,9%

Hang-Seng (Hongk.) 21.422,03 +0,0%

Schanghai-Comp. 3.253,93 -0,3%

Kospi (Seoul) 2.480,88 +1,0%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den asiatischen Aktienmärkten ziehen die Kurse überwiegend weiter an - gestützt von der Hoffnung auf weitere Ausnahmen bei den US-Zöllen. Gefragt sind Auto- und Elektronikwerte. Toyota gewinnen 5,1 Prozent, Mazda 4,5 Prozent und Honda 4 Prozent. In Südkorea steigen Hyundai um gut 1 Prozent. US-Präsident Donald Trump sagte, er denke an einige kurzfristige Ausnahmen von den 25-Prozent-Zöllen auf Fahrzeugimporte. Bereits am späten Freitag hatte die US-Regierung Smartphones, Computer, Speicherchips und andere Produktkategorien von den reziproken Zöllen ausgenommen, aber auch andere sektorspezifische Abgaben angekündigt. Sucden Financial meint zwar, die Risikobereitschaft sei zunächst zurückgekehrt. "Trotz der aktuellen Entspannung bleibt die Unsicherheit aber erhöht, da die Ausnahmen von den Zöllen laut Trump nur kurzfristiger Natur sind", warnt das Haus.

WALL STREET

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 40.524,79 +0,8% 312,08 -5,5%

S&P-500 5.405,97 +0,8% 42,61 -8,8%

NASDAQ Comp 16.831,48 +0,6% 107,03 -13,4%

NASDAQ 100 18.796,02 +0,6% 105,97 -11,1%

Umsatzdaten

Montag Freitag

Umsatz NYSE (Aktien) 1,16 Mrd 1,24 Mrd

Gewinner 2.231 1.976

Verlierer 568 816

Unverändert 39 40

Fester - Dass elektronische Geräte wie Mobiltelefone und Bauteilen von den so genannten reziproken Zöllen zunächst ausgenommen bleiben, hob die Stimmung an den Börsen. Anleger hofften zudem auf Ausnahmeregelungen für weitere Branchen, nachdem Präsident Trump auch den Autoherstellern Erleichterungen in Aussicht gestellt hatte. Beruhigend wirkten ferner Aussagen von Fed-Gouverneur Waller, der für den Fall einer Konjunkturschwäche als Folge der Zollpolitik baldigere und deutlichere Zinssenkungen in den Raum stellte als bislang angenommen. Unter den Einzelaktien profitierten Apple (+2,2%) von den Zollausnahmen. Nvidia sanken um 0,2 Prozent. Von einer Euphorie wegen der Sonderregeln für US-Technologiewerte sei nichts zu sehen, stellten Händler fest. Goldman Sachs gewannen 1,9 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal von der erhöhten Handelsaktivität profitiert und sowohl Erträge als auch Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Palantir verteuerten sich um 4,6 Prozent, nachdem das Unternehmen von der Nato einen Auftrag für seine KI-gestützte Software Maven Smart System erhalten hatte. Spekulationen auf weitere Zollausnahmen verhalfen Ford und General Motors zu Kursgewinnen von 4 und 3,4 Prozent.

US-ANLEIHEN

Nachdem Anleger jüngst in Reaktion auf die Zollpolitik der US-Regierung US-Anleihen abgestoßen und damit die Renditen in die Höhe getrieben hatten, fassten sie nun wohl wieder etwas Vertrauen. Die Zehnjahresrendite sank um 13 Basispunkte auf 4,36 Prozent.

DEVISEN

·DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 17:20 Uhr % YTD

·EUR/USD 1,1355 -0,0% 1,1356 1,1362 +9,7%

·EUR/JPY 162,5185 +0,1% 162,3595 162,7940 -0,3%

·EUR/CHF 0,9274 +0,2% 0,9251 0,9268 -1,0%

·EUR/GBP 0,8597 -0,2% 0,8612 0,8621 +4,1%

·USD/JPY 143,1205 +0,1% 143,0080 143,2815 -9,1%

·GBP/USD 1,3209 +0,2% 1,3188 1,3179 +5,3%

·USD/CNY 7,2086 -0,1% 7,2160 7,2137 +0,1%

·USD/CNH 7,3122 +0,0% 7,3121 7,3093 -0,3%

·AUS/USD 0,6363 +0,6% 0,6323 0,6321 +2,2%

·Bitcoin/USD 85.648,30 +1,1% 84.692,80 84.789,70 -9,2%

Die Flucht aus dem Dollar dauerte an. Der Dollarindex sank um 0,4 Prozent. Das Vorgehen Trumps habe "offensichtlich mehr als nur ein paar nervöse Zuckungen erzeugt", urteilte Pepperstone-Analyst Michael Brown. Die "Entdollarisierung" sei nun eine reale und "ehrlich gesagt beängstigende" Aussicht, so Brown.

Der Dollar stabilisiert sich am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft nach seiner jüngst massiven Abwertung. Der Greenback bleibt ein Spielball der US-Zollthematik. "Nach der Ankündigung einer vorübergehenden Aussetzung der Elektronikzölle sagte Präsident Trump, er prüfe mögliche vorübergehende Ausnahmen von seinen Zöllen auf importierte Autos und Teile, um den Autoherstellern mehr Zeit zur Einrichtung von US-Fabriken zu geben", erläutert CBA-Analystin Carol Kong die Zusammenhänge. Die Verunsicherung bleibe hoch.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

·ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

·WTI/Nymex 61,80 61,60 +0,3% 0,20 +1,6%

·Brent/ICE 65,01 64,82 +0,3% 0,19 -13,2%

Wenig verändert zeigten sich die Ölpreise, die von Nachfragesorgen ausgebremst wurden. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI stieg um 0,1 Prozent auf 61,53 Dollar.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

·Gold (Spot) 3.223,15 3.210,68 +0,4% 12,47 +23,4%

·Silber (Spot) 28,43 28,51 -0,3% -0,08 +2,1%

·Platin (Spot) 838,61 842,36 -0,4% -3,75 -3,8%

·Kupfer 4,63 4,63 +0,1% 0,00 +14,0%

·YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Bei Gold wurden nach der jüngsten Rally Gewinne eingestrichen. Analysten betonten, das Edelmetall sei in der aktuellen Zollkrise aber weiter erste Wahl und ersetze als vermeintlich sicherer Anlagehafen verstärkt Dollar und US-Anleihen. Die Feinunze ermäßigte sich um 1,1 Prozent auf 3.203 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

US-Zölle

Die US-Regierung hat derweil am 1. April neue Untersuchungen eingeleitet, die zu Zöllen auf Pharmazeutika und Halbleiter führen könnten. Dies geht aus veröffentlichten Dokumenten des Handelsministeriums hervor, die im Bundesregister veröffentlicht wurden. Trump hatte zuvor einige Halbleiter und andere Elektronikprodukte von seinen separaten Gegenzöllen ausgenommen, aber sein Team deutete an, dass diese Produkte letztlich doch von den branchenspezifischen Zöllen betroffen sein würden.

KONJUNKTUR CHINA

Nach dem kräftigen Anstieg der chinesischen Exporte im März deuten neue Daten zum Warenumschlag an den Häfen auf eine deutliche Verlangsamung hin. Wie aus offiziellen chinesischen Daten hervorgeht, wurden in der Woche vom 7. bis 13. April an den Häfen des Landes 244 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen, 9,7 Prozent weniger als in der Vorwoche. In der Woche davor, als Trump seine sogenannten reziproken Zölle ankündigte, war das Warenaufkommen nur um 0,88 Prozent gesunken.

WIRTSCHAFTSPOLITIK SÜDKOREA

Südkorea stellt nun rund 23 Milliarden US-Dollar an staatlicher Unterstützung bereit, um seinen Chipsektor zu unterstützen, der unter dem Druck von Zöllen aus den USA steht. Halbleiter machten 2024 etwa ein Fünftel der Exporte des Landes aus, angeführt von einheimischen Firmen wie Samsung Electronics und SK Hynix, einem wichtigen Partner von Nvidia.

APPLIED MATERIALS

Der US-Chipausrüster ist bei seinem langjährigen niederländischen Partner BE Semiconductor Industries (Besi) eingestiegen. Der US-Konzern erwarb einen Anteil von 9 Prozent an dem Hersteller von Montageanlagen für die Chipindustrie. Die Beteiligung an Besi sei eine langfristige strategische Investition, teilte Applied Materials mit.

NETFLIX

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 15, 2025 01:53 ET (05:53 GMT)