MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Rechtsstreitigkeiten in Polen bescheren der Deutschen Bank eine Belastung im vierten Quartal. "Wir haben das Eigenkapital der Deutsche Bank Polska um etwa 310 Millionen Euro erhöht, vor allem mit Blick auf laufende Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten", sagte ein Sprecher der Bank zu Dow Jones Newswires. "Dieser Kapitalerhöhung steht eine entsprechende Rückstellung der Deutschen Bank auf Konzernebene gegenüber." Mit Rechtsstreitigkeiten wegen Fremdwährungskrediten in Polen haben mehrere Banken zu kämpfen, unter anderem die Commerzbank. In Franken ausgereichte Kredite waren in dem Land jahrelang wegen der damals niedrigen Zinsen sehr beliebt. Die Belastungen für die Kreditnehmer stiegen aber, als der Franken zum Zloty in den vergangenen Jahren aufwertete. Zahlreiche Klagen folgten. Der Sprecher betonte, dass die Deutsche Bank im vierten Quartal weiterhin eine "starke operative Geschäftsentwicklung" erwartet. Prognosen zu Kapital- und Verschuldungsquoten blieben unverändert. Zuerst hatte das Handelsblatt über die Rückstellung berichtet.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE
08:00 Erzeugerpreise November
PROGNOSE: +0,3% gg Vm/-0,3% gg Vj
zuvor: +0,2% gg Vm/-1,1% gg Vj
- GB
08:00 Einzelhandelsumsatz November
PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+1,5% gg Vj
zuvor: -0,7% gg Vm/+2,4% gg Vj
- US
14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen November
Ausgaben / Einkommen
PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+0,4% gg Vm
zuvor: +0,4% gg Vm/+0,6% gg Vm
PCE-Preisindex / Gesamtrate
PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,5% gg Vj
zuvor: +0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj
PCE-Preisindex / Kernrate
PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,9% gg Vj
zuvor: +0,3% gg Vm/+2,8% gg Vj
16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Dezember
PROGNOSE: 74,0
1. Umfrage: 74,0
zuvor: 71,8
- EU
16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) Dezember
PROGNOSE: -14,0
zuvor: -13,7
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 20.042,00 -0,5%
E-Mini-Future S&P-500 5.855,00 -0,2%
E-Mini-Future Nsdq-100 21.000,00 -0,5%
Nikkei-225 38.715,70 -0,3%
Schanghai-Composite 3.363,88 -0,2%
Hang-Seng-Index 19.737,94 -0,1%
+/- Ticks
Bund -Future 133,93 -2
Donnerstag:
INDEX Schluss +/-
DAX 19.969,86 -1,3%
DAX-Future 19.949,00 -0,3%
XDAX 19.944,68 -0,2%
MDAX 25.428,36 -1,6%
TecDAX 3.432,85 -2,1%
EuroStoxx50 4.879,00 -1,6%
Stoxx50 4.320,86 -1,6%
Dow-Jones 42.342,24 +0,0%
S&P-500-Index 5.867,08 -0,1%
Nasdaq-Comp. 19.372,77 -0,1%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 133,95 -11
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach dem Rücksetzer am Vortag dürfte es für die europäischen Aktienmärkte am Freitag weiter nach unten gehen. Mit dem Hexensabbat, dem großen Verfallstag am Terminmarkt, dürfte das Handelsvolumen nochmals anziehen. Mit Blick auf die Positionierung könnte hier die 20.000er-Marke im DAX angelaufen werden. Hier sind insgesamt 15.000 Kontrakte offen - auf der Call- und Put-Seite zusammen. Zudem ist die Agenda gut gefüllt. Aus Großbritannien stehen die Einzelhandelsumsätze an. Nach dem jüngsten Anstieg der Renditen der Gilts dürfte darauf geschaut werden. Aus Deutschland werden dagegen die Erzeugerpreise veröffentlicht. Nachdem das Thema eines möglichen Shutdown in den USA am Vortag bereits stärker in den Fokus rückte, ist hier über Nacht keine Einigung erzielt worden. Schon vor seiner Innogration am 20. Januar stiftet US-Präsident Donald Trump Unruhe in Washington, er kritisierte den Entwurf lautstark. Während sich noch zur Wochenmitte abzeichnete, dass der anstehende Übergangshaushalt zur Vermeidung des Shutdown beschlossen werde, läuft hier am Samstagabend die Frist ab.
Rückblick: Die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend schickten die Aktien auf Talfahrt. Vor allem zinssensitive Branchen wie Technologietitel oder Immobilienwerte standen unter Abgabedruck, kein Sektor-Index schloss im Plus. Auch eine freundlich startende Wall Street lieferte am Nachmittag keine nennenswerte Unterstützung. "Die Zinsen steigen, damit werden nun bei den Risiko-Assets Gewinne mitgenommen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die anziehenden Renditen. Während die Marktzinsen in den USA deutlicher kletterten, stieg die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 5 Basispunkte auf 2,30 Prozent. Die Bank of England hatte am Mittag, wie mehrheitlich erwartet, ihren Leitzins bei 4,75 Prozent bestätigt. Etwas überraschend für Dirk Chlench, Senior Economist bei der LBBW, votierten allerdings gleich drei der neun Ratsmitglieder für eine Leitzinssenkung. Offenbar gewichte man in den Kreisen der britischen Notenbank angesichts der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsnachrichten die Risiken für die Konjunktur etwas höher als bislang gedacht. Clench erwartet, dass die Bank of England ihren Leitzins im nächsten Jahr um einen Prozentpunkt senken wird.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Schwach - Nachdem in diesem Jahr schon mehrere deutsche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe des Aktienmarkts übernommen wurden, ist es mit Covestro nun ein DAX-Unternehmen. Adnoc aus Abu Dhabi ist am Ziel und hat sich nun 91,3 Prozent an Covestro gesichert. Die Aktien von Covestro müssen nun laut Regelwerk innerhalb von zwei Handelstagen den DAX verlassen und werden dort laut der jüngsten Rangliste von Fresenius Medical Care (FMC) ersetzt. Covestro stiegen um 0,5 Prozent, FMC gaben um 2,6 Prozent nach. Positiv kam an, dass sich der Flughafenbetreiber Fraport (+4,3%) mit den Airlines geeinigt hat, dass die Flughafenentgelte am Frankfurter Airport in den nächsten vier Jahren durchschnittlich um vier Prozent pro Jahr steigen. Daneben standen Analysten-Aussagen im Blick. So senkte die UBS die Munich Re auf "Neutral" von "Buy", der Kurs fiel um 1,1 Prozent. Und Hugo Boss profitierten mit einem Plus von 5,8 Prozent von einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan.
XETRA-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen Handel ist es am Donnerstag mit den Kursen weiter abwärts gegangen, nachdem an der Wall Street eine Erholung von den heftigen Vortagesverlusten ausgeblieben war. Aktien der Deutschen Bank reagierten indessen kaum auf die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Polen, die das Geldinstitut am frühen Abend angekündigt hatte. Die Bank hatte die Anleger zuvor schon auf weitere Schritte bei alten Rechtsstreitigkeiten im vierten Quartal vorbereitet und rechnet im vierten Quartal unverändert mit einer starken operativen Geschäftsentwicklung. Unter den Nebenwerten wurden IVU Traffic 1,7 Prozent höher gestellt. Die Platow Börse hatte die Aktie zum Kauf empfohlen.
USA - AKTIEN
Kaum verändert - Weiter steigende Marktzinsen verhinderten eine Erholung der Aktienkurse, die am Vortag von den falkenhaften Aussagen der US-Notenbank auf Talfahrt geschickt worden waren. Zudem warteten die Anleger auf neue Inflationsdaten: Am Freitag wird der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, für November veröffentlicht. Nachdem der mittelfristige Zinspfad nun weitgehend bekannt war, traten die Konjunkturdaten des Tages in den Hintergrund. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die dritte Revision des BIP zum dritten Quartal fielen besser, der Philadelphia-Fed-Index für Dezember dagegen sehr viel schwächer als gedacht aus. Der Index der Frühindikatoren stieg entgegen der Erwartung im November. Auch die Verkäufe bestehender Häuser waren im vergangenen Monat höher als angenommen. Micron Technology brachen um 16,2 Prozent ein. Der Hersteller von Speicherchips hatte einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal gegeben und damit die Markterwartungen enttäuscht. Erstquartalszahlen über Marktschätzungen besänftigten die Anleger nicht. Lennar (-5,2%) verbuchte gesunkene Viertquartalszahlen. Palantir Technologies stiegen nach einem Ausbau der Kooperation mit der US-Armee um 3,8 Prozent.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,32 -3,9 4,35 -10,5
5 Jahre 4,42 +1,5 4,41 42,4
7 Jahre 4,51 +3,8 4,47 54,0
10 Jahre 4,57 +5,7 4,51 69,1
30 Jahre 4,75 +5,8 4,69 77,6
Nach der Renditerally des Vortages ging es mit den Marktzinsen vor allem am langen Ende des Rentenmarkts nochmals nach oben. Für die Citi ist klar, dass eine Zinssenkungspause letztlich für höhere Renditen stehe.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 20, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)