MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte die Zinsen nach Aussage von Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel nur schrittweise senken. Dabei sollte sie die Wirtschaftsdaten genau beobachten, um Anzeichen für eine Wiederbelebung der Inflation zu erkennen. Die EZB habe in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge die Zinsen gesenkt, und die Anleger erwarteten weitere Senkungen Anfang 2025. Schnabel warnte jedoch davor, zu schnell zu handeln, da das Risiko, dass sich die Inflation oberhalb des 2-Prozent-Ziels der EZB einpendele, ebenso groß sei wie das, dass sie sich unterhalb dieses Ziels einpendele. "Wir sollten mit Vorsicht vorgehen und datenabhängig bleiben, indem wir bei jeder geldpolitischen Sitzung beurteilen, ob die Desinflation auf dem richtigen Weg ist und ob und in welchem Umfang die Zinssätze restriktiv bleiben", sagte sie.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 CH/Givaudan SA, Pre-close Roundtable Call 4Q (15:00 Analystenkonferenz)
07:00 DE/Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA, Jahresergebnis (08:00 Analystenkonferenz, 10:00 BI-PK)
14:30 US/Pfizer Inc, Veröffentlichung der Prognose 2025
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- GB
08:00 Arbeitsmarktdaten Februar
Arbeitslosengeldbezieher, Arbeitslosenquote 3 Monate (ILO)
- DE
10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Dezember
PROGNOSE: 85,5
zuvor: 85,7
Lagebeurteilung
PROGNOSE: 84,0
zuvor: 84,3
Geschäftserwartungen
PROGNOSE: 87,5
zuvor: 87,2
11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Dezember
PROGNOSE: 6,2 Punkte
zuvor: 7,4 Punkte
Konjunkturlage
PROGNOSE: -93,0 Punkte
zuvor: -91,4 Punkte
- US
14:30 Einzelhandelsumsatz November
PROGNOSE: +0,5% gg Vm
zuvor: +0,4% gg Vm
Einzelhandelsumsatz ex Kfz
PROGNOSE: +0,3% gg Vm
zuvor: +0,1% gg Vm
15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung November
Industrieproduktion
PROGNOSE: +0,3% gg Vm
zuvor: -0,3% gg Vm
Kapazitätsauslastung
PROGNOSE: 77,2%
zuvor: 77,1%
16:00 Lagerbestände Oktober
PROGNOSE: +0,1% gg Vm
zuvor: +0,1% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 20.291,00 -0,2%
E-Mini-Future S&P-500 6.070,50 -0,2%
E-Mini-Future Nsdq-100 22.096,25 -0,1%
Nikkei-225 39.412,40 -0,1%
Schanghai-Composite 3.366,98 -0,6%
Hang-Seng-Index 19.740,67 -0,3%
+/- Ticks
Bund -Future 134,68 -6
Montag:
INDEX Schluss +/-
DAX 20.313,81 -0,5%
DAX-Future 20.341,00 -0,4%
XDAX 20.326,59 -0,4%
MDAX 26.186,10 -1,3%
TecDAX 3.513,65 -0,2%
EuroStoxx50 4.947,03 -0,4%
Stoxx50 4.390,28 -0,0%
Dow-Jones 43.717,48 -0,3%
S&P-500-Index 6.074,08 +0,4%
Nasdaq-Comp. 20.173,89 +1,2%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 134,74 +33
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zur Eröffnung am Dienstag knapp im Minus erwartet. Nach dem Rekordhoch im DAX in der Vorwoche weitet sich die Konsolidierung zeitlich etwas aus. Ab der Wochenmitte rücken dann die Notenbanken in den Fokus, die 2024 mit ihren Zinssenkungen die Aufwärtsbewegungen an den Aktienmärkten begleitet haben. Der wichtigste Termin ist die Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa, hier wird mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet. Auch die schwedische Notenbank sollte bereits einen Tag später die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Bestätigen sollten am Donnerstag dagegen die Bank of England, die Bank of Japan wie auch die Notenbank von Norwegen die Leitzinsen. Mit Blick auf das Weihnachtsfest in der kommenden Woche dürften die Umsätze weiterhin aus dem Markt weichen, was bei Einzelwerten auch zu einer erhöhten Volatilität führen kann. Die Dispositionen zum Jahreswechsel dürften auch am Dienstag weiter anhalten. Hier war am Vortag zu beobachten, dass es noch Abgabebereitschaft in den Aktien der Automobilhersteller sowie deren Zulieferer gibt. Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist unverändert dünn.
Rückblick: Zwar zeigten sich die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht erholt, sie liegen aber weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich. Die Anleger hätten sich mit Blick auf die Notenbankenentscheidungen in der laufenden Woche zurückgehalten, hieß es. Von der US-Notenbank wird am Mittwoch fest eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Der französische Leitindex CAC-40 verlor 0,7 Prozent, nachdem die Ratingagentur Moody's die Bonität Frankreichs um eine Stufe auf Aa3 gesenkt hatte. Klare Tagesverlierer waren Autoaktien, ihr Stoxx-Subindex verlor knapp 3 Prozent. Im Handel hieß es, wie oft zum Jahresende zu beobachten, seien von Kapitalanlagegesellschaften im bisherigen Jahr gut gelaufene Aktien eher gekauft und schlecht gelaufene verkauft worden. Zu letzteren gehörten die Autotitel. Außerdem hatte die Porsche Automobil Holding SE (-2,2%) ihre Ergebnisprognose für 2024 zurückgezogen, begründet mit einem Wertberichtigungsbedarf der Beteiligung an der Volkswagen AG von voraussichtlich 7 bis 20 Milliarden Euro. Novo Nordisk machten mit einem Satz von 3,1 Prozent das Minus vom Freitag praktisch wieder wett. Treiber war die Mitteilung, dass der Kauf von drei Standorten des US-Pharma-Auftragsverpackers Catalent alle behördlichen Genehmigungen erhalten hat. Entain (-6,3%) litten unter der Nachricht, dass die australische Aufsichtsbehörde ein Verfahren eingeleitet hat wegen möglichen Verstoßes gegen Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Leichter - Größter Gewinner im DAX waren Siemens Energy mit einem Plus von 4,5 Prozent. Die Aktie habe seit Jahresbeginn um über 300 Prozent zugelegt, so dass institutionelle Anleger zum Aufhübschen ihrer Portfolios mit Blick auf den Jahresultimo weiter zugegriffen haben dürften, hieß es. Nicht gut kam das Angebot von Vonovia zur Komplettübernahme der Tochter Deutsche Wohnen an. Vonovia fielen um 4,1 Prozent, Deutsche Wohnen um 3,7 Prozent. Gerresheimer legten um 3,4 Prozent zu. Der Verpackungshersteller erhielt von der US-Arzneimittelaufsicht mit einem Partner die "bedingte Zulassung" für eine Therapie zur häuslichen Behandlun von Herzinsuffizienz.
XETRA-NACHBÖRSE
Mangels Unternehmensnachrichten gab es keine Auffälligkeiten bei Einzelaktien.
USA - AKTIEN
Fester - Die Weihnachtsrally nahm Fahrt auf - vor allem bei den als besonders zinsempfindlich geltenden technologielastigen Nasdaq-Indizes, die mit der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen gesucht waren. Bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank rechnet der Markt fest mit einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte in die Spanne 4,25 bis 4,50 Prozent. Für die Zeit danach dürfte das Zinssenkungstempo dann aber gedrosselt werden, wie nicht zuletzt von der US-Notenbank wiederholt signalisiert vor dem Hintergrund der starken US-Konjunktur. Unitedhealth (-4,2%) litten ebenso wie CVS Health (-5,6%), darunter, dass der designierte US-Präsident Donald Trump, erneut die Arzneimittelvermittler ins Visier nahm und sie für hohe Arzneimittelpreise verantwortlich machte. Honeywell zogen um 3,7 Prozent an. Der Konzern erwägt eine Abspaltung seiner Luft- und Raumfahrtsparte, rund einen Monat nachdem der aktivistische Investor Elliott eine Aufspaltung des US-Mischkonzerns gefordert hatte. Die Aktie des KI-Flaggschiffs Nvidia (-1,7%) litt unter einem Analystenkommentar, demzufolge es "schwerwiegende thermischen Probleme" bei einigen Chips geben soll, die in den neuesten Serversystemen für künstliche Intelligenz verwendet würden. Broadcom (+11,2%) setzten ihren Höhenflug vom Freitag fort, nachdem das Chip- und Softwareunternehmen einen großen mittelfristigen Umsatzsprung avisiert hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,25 +0,9 4,24 -17,2
5 Jahre 4,25 +0,6 4,25 25,4
7 Jahre 4,32 +0,6 4,32 35,5
10 Jahre 4,40 +0,5 4,39 51,7
30 Jahre 4,60 +0,6 4,60 63,5
Nach dem jüngsten deutlichen Anstieg bewegten sich die Renditen kaum. Neue Konjunkturdaten störten die eingepreiste Zinssenkung nicht mehr, nachdem in der Vorwoche mit den wie erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für Dezember der mutmaßlich letzte Stolperstein aus dem Weg geräumt wurde. Der Empire State Manufacturing Index für Dezember fiel deutlicher als erwartet, dafür fielen die Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungssektor besser als prognostiziert aus. Allerdings verharrte der Index für die Industrie im Dezember im Schrumpfung anzeigenden Bereich.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 17, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)