MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
US-Präsident Joe Biden hat den ukrainischen Streitkräften erstmals erlaubt, Langstreckenraketen aus westlicher Produktion für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen. Das sagten Vertreter der US-Regierung. Das bedeutet, dass die Ukraine zunächst Stellungen in der Region Kursk angreifen könnte, wo Russland mehr als 50.000 Soldaten, darunter etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea, zusammengezogen hat, um das Gebiet zurückzuerobern. Die ukrainischen Streitkräfte haten das Gebiet dieses Jahr erobert. Die Hinzuziehung tausender nordkoreanischer Truppen auf dem Schlachtfeld und die erwartete Kursk-Operation hätten Bidens Kalkül verändert, sagten US-Offizielle und andere mit den Überlegungen vertraute Personen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
09:30 IT/Enel SpA, Capital Markets Day
18:00 DE/Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA, Trading Statement
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende
Eni 0,25 EUR
Intesa Sanpaolo 0,17 EUR
Unicredit 0,96 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine wichtigen Termine angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
Stand +/-
DAX-Future 19.322,00 +0,1%
E-Mini-Future S&P-500 5.913,25 +0,3%
E-Mini-Future Nsdq-100 20.640,25 +0,7%
Nikkei-225 38.224,04 -1,1%
Schanghai-Composite 3.321,61 -0,3%
Hang-Seng-Index 19.513,69 +0,4%
+/- Ticks
Bund -Future 132,38 +10
Freitag:
INDEX Schluss +/-
DAX 19.210,81 -0,3%
DAX-Future 19.300,00 +0,1%
XDAX 19.236,09 +0,1%
MDAX 26.411,07 -0,2%
TecDAX 3.352,33 -1,0%
EuroStoxx50 4.794,85 -0,8%
Stoxx50 4.264,62 -1,1%
Dow-Jones 43.444,99 -0,7%
S&P-500-Index 5.870,62 -1,3%
Nasdaq-Comp. 18.680,12 -2,2%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 132,30 +18
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer verhalten freundlichen Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer trotz einer schwachen Voirgabe der Wall Street zum Start in die neue Woche. "Im Trump-Trade werden ein paar Gewinne mitgenommen", so ein Marktteilnehmer. Damit komme der stark auseinandergelaufene Spread zwischen den US-Börsen und Europa wieder etwas zurück. Bereits am Freitag hatten die Märkte in Europa die Gewinnmitnahmen an den US-Börsen ignoriert. Daneben verweisen Händler auf günstige Vorlagen von den chinesischen Börsen und aus Seoul. In Korea schießen Samsung mit einem Aktienrückkaufprogramm um weitere 5 Prozent nach oben, und in China können sich die zuletzt besseren Konjunkturdaten nun offensichtlich doch gegen die Sorgen vor einem Handelskrieg durchsetzen.
Rückblick: Leichter - Die europäischen Indizes gaben stärker nach als der DAX, belastet von teils sehr schwachen Kurse im Pharmasektor. In der Breite drückte US-Notenbankchef Jerome Powell auf die Stimmung. Er hatte bereits am Vortag am US-Aktienmarkt die Stimmung gedämpft mit der Aussage, dass die Fed wegen der starken US-Wirtschaft keine Eile bei künftigen Zinssenkungen habe. Neue US-Wirtschaftsdaten vom Tage stärkten die Aussage noch. Für den Subindex der Pharmawerte ging es um 3 Prozent nach unten. Für Verkaufsstimmung sorgte die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister. Kennedy gilt als Impfgegner. Unter anderem fielen Sanofi um 3,3, GSK um 3,9, Astrazeneca um 3,1, Lonza um 8,3 oder Roche um 3,6 Prozent. Mit in den Sog gerieten Schott Pharma (-5,3%). Das Mainzer Unternehmen produziert unter anderem pharmazeutische Ampullen und Spritzen. Ebenfalls im Pharmasektor knickten Bavarian Nordic nach der Zahlenvorlage und einem unsicheren Ausblick um 17,4 Prozent ein. Mit einem Minus von 2,7 Prozent gehörten Technologieaktien ebenfalls zu den Verlierern. Hier belastete ein mauer Ausblick von Applied Materials, einem Ausrüster der Halbleiterindustrie. Infineon verloren 1,5, ASML 5,5, STMicro 3,9 oder Suss Microtec 5,9 Prozent. Meyer Burger brachen in Zürich um 62,7 Prozent auf 0,44 Franken ein. Das Unternehmen verliert seinen größten Kunden. Dem ohnehin angeschlagenen Solarmodulhersteller droht damit das Aus.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Mit einem Kurssprung um 21,3 Prozent auf 10,47 Euro reagierten Evotec auf ein Übernahmeangebot des US-Konkurrenten Halozyme zu 11 Euro je Aktie. Laut Evotec erfolgte das Angebot ohne Kontaktaufnahme. Die Evotec-Mitteilung klinge eher angesäuert, Unterstützung vom Management für das Gebot sei da kaum zu erwarten, kommentierte ein Händler. Nach einer Kaufempfehlung ging es für GFT Technologies um 7 Prozent nach oben und nach einer Kurszielerhöhung stiegen Adesso um 6,6 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag in Reaktion auf starke Zahlen stark gestiegen waren.
XETRA-NACHBÖRSE
Technotrans wurden bei Lang & Schwarz 1 Prozent tiefer getaxt. Der Technologiekonzern hatte seine Mittelfristprognose wegen der schwachen Konjunkturaussichten gesenkt.Formycon legten um 1,5 Prozent zu mit der Nachricht einer Wirkstoffempfehlung durch die Europäischen Arzneimittelagentur.
USA - AKTIEN
Schwach - Der Dämpfer für die Zinssenkungserwartungen durch US-Notenbankpräsident Powell vom Vortag wirkte weiter, was sich inbesondere bei den zinsempfindlicheren Nasdaq-Indizes zeigte. Powell hatte gesagt, dass sich die Notenbank angesichts der starken US-Konjunktur mit Zinssenkungen Zeit lassen kann. Unter Abgabedruck standen Pharmaaktien, insbesondere solche von Unternehmen mit Schwerpunkt Impfstoff. Moderna verloren 7,3, Biontech 3,7 und Pfizer 4,7 Prozent. Auslöser war, dass der als Impfkritiker bekannte Robert F. Kennedy Jr. das Gesundheitsministerium übernehmen soll. Ein unter der Erwartung ausgefallener Ausblick von Applied Materials drückte den Kurs der Aktie um 9,2 Prozent und zog auch die Kurse von Halbleiterherstellern in Mitleidenschaft. Intel gaben um 2,7, AMD um 2,8 und Nvidia um 3,3 Prozent nach. Der Halbleiter-Sektor im S&P-500 verlor 3,4 Prozent. Nach einem Übernahmeangebot für die deutsche Evotec knickte der Kurs des Kaufinteressenten Halozyme um 15,4 Prozent ein. Das Gebot hat ein Volumen von 2 Milliarden Euro.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,31 -4,4 4,35 -11,4
5 Jahre 4,31 -2,0 4,33 30,6
7 Jahre 4,38 -1,1 4,39 40,7
10 Jahre 4,44 +0,0 4,44 55,9
30 Jahre 4,62 +3,4 4,58 64,7
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Tendenz bei den Anleihen und damit Renditen war uneinheitlich. Nach der Aussage von Fed-Chef Powell, dass es die US-Notenbank wegen der starken Konjunktur mit Zinssenkungen nicht eilig haben muss, sanken die Renditen am kurzen Ende, während sie am langen Ende eher zulegten. Zwar wird für Dezember mehrheitlich weiter eine Zinssenkung erwartet, allerdings nur noch mit 62-prozentiger Wahrscheinlichkeit. Neue Konjunkturdaten hatten die Aussage Powells noch untermauert.
DEVISEN
zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:30 % YTD
EUR/USD 1,0543 +0,1% 1,0534 1,0544 -4,5%
EUR/JPY 162,77 -0,0% 162,83 163,31 +4,6%
EUR/CHF 0,9353 +0,0% 0,9351 0,9364 +0,8%
EUR/GBP 0,8345 -0,1% 0,8350 0,8348 -3,8%
USD/JPY 154,36 -0,1% 154,58 154,85 +9,6%
GBP/USD 1,2634 +0,1% 1,2621 1,2632 -0,7%
USD/CNH 7,2474 +0,1% 7,2417 7,2377 +1,7%
Bitcoin
BTC/USD 90.958,20 +1,7% 89.475,10 89.496,50 +108,9%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Für den Dollar ging es nach überwiegend gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten moderat nach oben. Der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent. Idanna Appio, Portfoliomanagerin bei First Eagle, geht davon aus, dass der Dollar stark bleiben wird, zumal die Fed die Zinsen langsamer senken dürfte als bisher angenommen.
++++ ROHSTOFFE +++++
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,02 67,02 0% 0 -5,3%
Brent/ICE 71,12 71,04 +0,1% +0,08 -4,8%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise gaben um bis zu 2,4 Prozent nach. "Eine schleppende chinesische Wirtschaft, gepaart mit der Aussicht auf langsamere Zinssenkungen in den USA, das verheißt nichts Gutes für die weltweite Nachfrage", so Samer Hasn von XS.com. Außerdem seien die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet, ergänzte der Teilnehmer.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.583,88 2.563,20 +0,8% +20,68 +25,3%
Silber (Spot) 30,64 30,25 +1,3% +0,39 +28,9%
Platin (Spot) 952,47 942,72 +1,0% +9,75 -4,0%
Kupfer-Future 4,08 4,06 +0,3% +0,01 +3,2%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis gab den sechsten Handelstag in Folge nach. Teilnehmer verwiesen auf die durch den Wahlsieg von Donald Trump und nun zusätzlich Notenbankchef Jerome Powell gedämpften Zinssenkungshoffnungen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,2 Prozent.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
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November 18, 2024 01:29 ET (06:29 GMT)