RWE-Aktie deutlich tiefer: RWE könnte laut Kartellamt perspektivisch marktbeherrschend werden
Das Bundeskartellamt beobachtet die stark gestiegene Marktmacht des Energieversorgers RWE nach wie vor intensiv.
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Das geht aus dem Monitoringbericht zu den Strom- und Gasmärkten hervor, den die Behörde gemeinsam mit der Bundesnetzagentur veröffentlicht hat. "Durch den fortschreitenden Rückgang an Erzeugungskapazitäten und die damit einhergehende Marktverknappung könnte RWE perspektivisch die Schwelle zur Marktbeherrschung überschreiten", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.
Bereits in dem Fusionskontrollverfahren zum Deal der DAX-Konzerne RWE und E.ON habe sich gezeigt, "dass RWE in einer nicht unerheblichen Anzahl von Stunden im Jahr unverzichtbar für die Deckung der Stromnachfrage war", so Mundt. Ende 2020 hatte seine Behörde das im Marktmachtbericht erneut bestätigt. "Die weitere Entwicklung auf dem Stromerzeugungsmarkt ist entscheidend von der Energiewende geprägt", betonte der Kartellwächter.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) drängte darauf, Ausbaupfad und -tempo für das Erreichen der Klimaziele deutlich zu erhöhen. "Große Sorgen macht uns die aus dem Monitoringbericht ableitbare Entwicklung der gesicherten Kraftwerkskapazitäten in den kommenden Jahren", erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Kohle- und Kernenergieausstieg führten dazu, dass bis 2023 voraussichtlich fast 16 Gigawatt gesicherter Leistung vom Netz gingen. "Zwar kann die Versorgungssicherheit bis Mitte der zwanziger Jahre erhalten bleiben", so Liebing. Die Situation werde sich allerdings bis zum Ende der Dekade erheblich zuspitzen, wenn nicht zügig Investitionen in neue Gaskraftwerke ausgelöst würden.
Normalerweise wird der Monitoringbericht der beiden Behörden jährlich im Herbst vorgelegt. Diesmal war der Termin wegen der Corona-Pandemie auf Januar verschoben worden.
Via XETRA fällt die RWE-Aktie derzeit um 4,68 Prozent auf 34,59 Euro.
BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: Patrik Stollarz/Getty Images
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