Millionen trotz Rücktritt

Howard Schultz gibt den Chefposten bei Starbucks ab - aber nicht das Chefgehalt

08.02.17 12:55 Uhr

Howard Schultz gibt den Chefposten bei Starbucks ab - aber nicht das Chefgehalt | finanzen.net

Starbucks hat seinen bisherigen Erfolg vor allem Firmenchef Howard Schultz zu verdanken. Nach seinem Rücktritt vom Posten des CEO wird er daher auch ein ganz besonderes Dankeschön erhalten.

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Howard Schultz stand jahrelang an der Spitze der Kaffeehauskette Starbucks. Er hat das US-Unternehmen aufgebaut und dafür gesorgt, dass es mittlerweile in nahezu jeder größeren Stadt rund um den Globus mindestens eine Starbucks-Filiale gibt. Im April tritt Schultz nun als Chief Executive Officer (CEO) zurück und gibt damit die operative Leitung der Geschäfte ab. Zumindest aus finanzieller Sicht dürfte ihm das allerdings nicht sonderlich schwer fallen. Denn auch, wenn er dann nicht mehr der Chef des US-Konzerns ist, wird er von diesem weiterhin großzügig entlohnt.

Ehemaliger Chef wird weiterhin wie Führungskraft bezahlt

Im Geschäftsjahr 2016, seinem letzten vollständigen Jahr als Starbucks-CEO, konnte Howard Schultz satte 21,8 Millionen Dollar einstreichen - der größte Teil davon stammte aus erfolgsabhängigen Prämien, Aktienoptionen und Mitarbeiteraktien. Auch 2017 wird Schultz den Gürtel wohl nicht enger schnallen müssen: Extra für ihn wird nach seinem Rücktritt der Posten des "Executive Chairman" geschaffen. In dieser Rolle soll sich Schultz künftig auf die Entwicklung der Starbucks Reserve Roasteries konzentrieren - Edel-Filialen mit eigener Kaffeerösterei und speziellen Brühverfahren. Sein Gehalt in diesem Job dürfte wohl mindestens so hoch sein wie bisher, er könnte aber auch noch eine Gehaltserhöhung bekommen.

Im Rechenschaftsbericht, den Starbucks seinen Aktionären im Januar 2017 vorgelegt hat, steht, dass Howard Schultz und Kevin Johnson, sein Nachfolger an der Spitze des Unternehmens und der bisherige Chief Operating Officer (COO), anders vergütet werden als die übrigen Vorstandsmitglieder, für die es eine Gehaltsobergrenze gibt. Beide würden wie Mitglieder der Geschäftsführung bezahlt, Howard Schultz behalte dieses Gehalt auch "bei seinem Wechsel in die Rolle des Executive Chairman". Theoretisch könnte sein Gehalt damit zwar gekürzt werden, so dass es der Bezahlung des am schlechtesten verdienenden Executive Officer entspricht - der erhielt für 2016 rund 4,4 Millionen Dollar -, Experten erwarten laut "Fortune" aber nicht, dass Schultz Gehaltseinbußen hinnehmen muss. Ein solches Vorgehen wäre laut dem US-Magazin in der Geschäftswelt allerdings allem Anschein nach einmalig.

Starbucks und Schultz hatten besondere Vereinbarung

Dass Schultz sich wohl keine Sorgen um seine zukünftigen Gehaltsschecks machen muss, zeigt auch ein kurzer Blick in die Vergangenheit, denn es ist nicht das erste Mal, dass er seinen Posten als CEO bei Starbucks abgibt. Schon im Jahr 2000 wechselte er von der Unternehmensspitze in den Aufsichtsrat - und bezog weiterhin sein Chefgehalt. Laut SEC-Unterlagen gab es offenbar eine Absprache, die Schultz zusicherte, dass er mindestens so viel verdienen würde wie sein Nachfolger als CEO. Bis er 2008 in dieses Amt zurückkehrte, konnte er sich also über mehrere Gehaltserhöhungen freuen.
Sollte diese Absprache auch heute noch gelten, könnte sein Gehalt zusammen mit dem von Kevin Johnson mit der Zeit also noch weiter ansteigen. Johnson verdiente im letzten Jahr als COO 11,1 Millionen Dollar, wie viel er als CEO erhalten wird, ist jedoch noch nicht bekannt.

Howard Schultz ist längst Milliardär

Nötig hätte Schultz ein so hohes Gehalt natürlich nicht, sein Vermögen wird von "Forbes" auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt. Höchstwahrscheinlich steckt aber auch etwas Kalkül von Seiten Starbucks hinter der Gehaltsstrategie, denn schon einmal lief es für das Unternehmen so schlecht, dass man keine andere Möglichkeit sah, als Schultz als CEO zurückzuholen. Diese Möglichkeit will man sich möglicherweise auch jetzt offen halten - und Angeboten von Konkurrenten durch das hohe Gehalt von Anfang an einen Riegel vorschieben.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Hattanas Kumchai / Shutterstock.com, JStone / Shutterstock.com

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