SAP-Aktie nach milliardenschwerem Zukauf unter Druck
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SAP wagt sich an seine bisher teuerste Übernahme. Der deutsche DAX-Konzern will Concur, einen US-Anbieter von Firmensoftware für Reisemanagement und Reisekostenabwicklung, für rund 6,5 Milliarden Euro übernehmen.
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"Es geht nicht darum, was wir dafür zahlen, sondern was wir damit machen", sagte SAP-Chef Bill McDermott der Nachrichtenagentur dpa am Freitagmorgen.
Mit Hilfe der Übernahme will SAP nicht nur sein Angebot im sogenannten Cloud-Geschäft mit Software, die im Abo-Modell von fremden Servern angeboten wird, ausbauen. Der Softwarekonzern erweitert auch sein Handelsnetzwerk, auf dem die mehr als 250 000 Firmenkunden miteinander in Kontakt treten können.
ANLEGER SIND SKEPTISCH - PREIS SCHEINT HOCH
Am Aktienmarkt kam die Nachricht nicht gut an. Die Aktie rutscht ans DAX-Ende. Der Deal sei sehr teuer, urteilten die Analysten der Société Générale. Bernstein-Analyst Mark Moerdler beschrieb den Zukauf als "wirklich große Wette". Die Analysten der Citigroup urteilten aber, strategisch mache die Übernahme Sinn.
Mit 129 US-Dollar je Concur-Aktie zahlt SAP einen Aufschlag von 20 Prozent. Die Übernahme werde mit Hilfe von Kreditlinien über sieben Milliarden Euro finanziert, die nicht nur den Kaufpreis und Kosten aus der Übernahme, sondern auch die Rückzahlung von bestehenden Schulden von SAP abdecken, sagte ein SAP-Sprecher.
SAP TREIBT VERSCHULDUNG FÜR ZUKAUF IN DIE HÖHE
Mit dem Zukauf würde SAPs Schuldenberg im Zuge der Übernahme auf mehr als das Doppelte anwachsen. Die Ratingagentur Moody's gab den Walldorfern am Freitagmorgen trotzdem die Bonitätsnote A2/P-1 und attestierte dem Konzern damit eine Kreditwürdigkeit im relativ sicheren Bereich.
GRÖSSTE ÜBERNAHME DER FIRMENGESCHICHTE
Concur selbst werde mit rund 6,5 Milliarden Euro (rund 8,3 Mrd. US-Dollar) bewertet. Das sei die größte Übernahme der Firmengeschichte, so der Sprecher. SAP zahlt 129 US-Dollar je Aktie. Das entspreche einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs vom 17. September.
Der Zukauf reiht sich in eine Reihe von Milliarden-Übernahmen in den vergangenen Jahren ein. 2012 kaufte SAP den Anbieter von Personalsoftware Successfactors für 3,4 Milliarden Dollar und die Handelsplattform Ariba für 4,3 Milliarden Dollar.
CLOUD-GESCHÄFT
Mit allen drei Übernahmen verstärkt SAP sein Cloud-Geschäft. Der Softwarekonzern macht bislang noch den kleineren Teil seiner Umsätze mit Mietsoftware. Der Bereich soll aber in den kommenden Jahren zweistellig wachsen. In diesem Jahr plant SAP noch mit gut einer Milliarde Euro Cloud-Umsatz bei zuletzt rund 17 Milliarden Euro Jahresumsatz insgesamt. Bis 2017 sollen es nach der bisherigen Planung drei bis dreieinhalb Milliarden Euro sein. Die Ziele würden angepasst, wenn die Übernahme unter Dach und Fach sei, sagte SAP-Finanzchef Luka Mucic.
Den Angaben zufolge kommt Concur allein auf jährliche Cloud-Umsätze von mehr als 540 Millionen Euro (700 Mio US-Dollar). Allerdings soll das Unternehmen, das zuletzt noch Verluste einfuhr, erst 2016 zum Gewinn von SAP beitragen. Es gehe bei den Synergien in erster Linie um Wachstum, sagte McDermott.
VERNETZUNG DER KUNDEN
SAP hat mit dem Kauf der Handelsplattform Ariba schon begonnen, seine Kunden untereinander zu vernetzen. Auf Ariba können sich Unternehmen zusammenschließen und wie Privatleute auf eBay mit Produkten und Dienstleistungen handeln. Concur hat selbst eine Plattform entwickelt, um rund um Geschäftsreisen tätige Firmen wie Hotels und Mietwagenzentralen zu vernetzen. Zu den Partnern von Concur gehört auch der in Deutschland heiß diskutierte Mitfahrdienst Uber.
Die Concur-Aktionäre und die Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen. Die Übernahme soll aber nach Angaben von SAP spätestens Ende März 2015 abgeschlossen werden./ang/DP/men/mmb
WALLDORF (dpa-AFX)
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Bildquellen: SAP AG / Wolfram Scheible
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