Sperrfrist läuft aus: Donald Trump könnte schon bald TMTG-Aktien verkaufen und Abwärtsdruck erhöhen
Die Aktie des Truth Social-Mutterkonzerns Trump Media & Technology hat seit der SPAC-Fusion im Frühjahr diesen Jahres deutlich an Wert verloren. Nun droht ein weiterer Belastungsfaktor.
Werte in diesem Artikel
• Trump Media & Technology-Aktie mit schwacher Performance
• Donald Trump könnte schon bald Aktien abstoßen - Sperrfrist läuft aus
• Möglicher zusätzlicher Belastungsfaktor für TMTG-Aktie
Trump Media & Technology-Aktie strauchelt
Nach dem versuchten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Mitte Juli konnte die Aktie des von Trump gegründeten Social-Media-Unternehmens Trump Media & Technology zunächst deutlich zulegen. Der Anschlag, den der ehemalige US-Präsident leicht verletzt überlebte, hatte die Chance Trumps auf einen potentiellen Wahlsieg zeitweise erhöht. In den vergangenen Wochen gab es jedoch vermehrt Nachrichten, die die TMTG-Aktie belasteten. So reagierte die Wall Street zum Beispiel überrascht auf die Wahl des ehemaligen Trump-Kritikers Senator J. D. Vance als Vizekandidat und negativ auf die Nominierung von Kamala Harris als Ersatzkandidatin für US-Präsident Joe Biden.
Und so hat die Trump Media & Technology-Aktie in den letzten Wochen und Monaten an Wert verloren. Im März, als Trump Media mit Digital World Acquisition fusionierte, um an die Börse zu gehen, wurden die Aktien an der US-Techbörse NASDAQ zeitweise noch zu etwa 66 US-Dollar gehandelt. Erst kürzlich fiel die Trump Media & Technology-Aktie aber erstmals seit der Fusion des Unternehmens mit der Unternehmenshülle unter die Marke von 20 US-Dollar. Derzeit kostet eine TMTG-Aktie noch 16,98 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 4. September 2024). Seit ihrem Niveau von März haben die Anteilsscheine somit mehr als 74 Prozent an Wert verloren.
Donald Trumps Aktiensperrfrist läuft aus
Nun läuft bald Donald Trumps sechsmonatige Aktiensperrfrist aus. Wie "Quartz" berichtet, endet die Aktiensperrfrist für den ehemaligen US-Präsidenten für den Fall, dass die Aktie ab dem 22. August 20 Handelstage lang über 12 US-Dollar bleibt, am 20. September. Sollte das Papier unter diese Marke fallen, würde sich die Frist auf den 25. September verschieben.
Laut John Rekenthaler, Vizepräsident für Forschung bei Morningstar, sei die Aktie von Trump Media & Technology trotz des Rückgangs in den vergangenen Monaten immer noch "extrem überbewertet", weshalb er glaube, dass Trump die Chance nun auch tatsächlich nutzen könnte, seine Aktien zu verkaufen.
Der frühere Präsident könnte noch in diesem Monat somit 114,75 Millionen Aktien der Trump Media & Technology Group, was etwa 60 Prozent der ausstehenden Aktien des Unternehmens entspricht, abstoßen. Damit könnte Trump seine Taschen füllen - die ohnehin schon in Schwierigkeiten geratene TMTG-Aktie könnte dadurch jedoch noch stärker unter Druck gesetzt werden. Die Mitbegründer Andy Litinsky und Wes Moss sowie Patrick Orlando, ehemaliger CEO von DWAC, stehen ebenfalls unter demselben Lockdown-Deal.
TMTG-Aktienverkauf könnte Trump Milliarden einbringen
Beim aktuellen Aktienkurs der TMTG-Aktie von 18,08 US-Dollar (Schlusskurs vom 03. September 2024) könnte Trump für den Verkauf seiner gesamten Beteiligung etwa 2,07 Milliarden US-Dollar erhalten. "Das sind großartige Neuigkeiten für Donald Trump", zitiert "Quartz" Rekenthaler. "Es wäre höher, wenn der Preis höher wäre, aber er hat relativ wenig Geld in diese Sache gesteckt und kann theoretisch weit über 2 Milliarden US-Dollar realisieren." Aufgrund der potenziellen massiven Auszahlung werde Trump Media & Technology "höchstwahrscheinlich sein erfolgreichstes Unternehmen sein", so Rekenthaler. Obwohl es nicht sicher sei, ob Trump verkaufen wird, meint Rekenthaler, dass das Ende der Sperrfrist vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung des Unternehmens eine gute Gelegenheit für den Ex-Präsidenten darstelle. "Er hat erkannt, dass sein Geschäft besser ist, wenn man das Geld in der Hand hat als die Aktien", sagte Rekenthaler. "Diese Aktie ist ein Verkauf aus betriebswirtschaftlichen Gründen."
Verkauf könnte Trump Media Aktie zusätzlich belasten
Sollte Trump seine Anteilsscheine tatsächlich abstoßen, könnte das den Abwärtsdruck auf die TMTG-Aktie allerdings verschärfen. Wie "Quartz" berichtet, bezeichnete das Unternehmen in einem Zulassungsantrag im Juni Trumps Veräußerung als eines der größten Risiken für sein Geschäft. Rekenthaler nennt TMTG denn auch eine "Affinitätsaktie". Ein Großteil des Erfolgs hänge also von der Verbindung des Unternehmens zu Trump ab. "Es geht darum, seine Marke zu kaufen", so Rekenthaler. Und auch das Unternehmen selbst habe laut "Quartz" in den Zulassungsanträgen erklärt, dass sein "Erfolg zum Teil von der Beliebtheit seiner Marke und dem Ruf und der Beliebtheit von" des Ex-Präsidenten abhänge und sich "ungünstige Reaktionen auf die Werbung im Zusammenhang mit [Trump] oder der Verlust seiner Dienste, […] negativ auf die Umsätze und Betriebsergebnisse von TMTG auswirken" könnten.
Daneben könnten auch die Präsidentschaftswahlen zu größeren Aktienbewegungen führen. Denn bezogen auf die Annahme, dass die TMTG-Aktie sehr abhängig von Trump ist, erklärt Rekenthalers, dass der Ex-Präsident "keine Marke haben" werde, "wenn er seine zweite Präsidentschaftswahl in Folge verliert." Seiner Meinung nach könnte eine Niederlage von Trump im November gar dazu führen, dass die Trump Media & Technology-Aktie "auf Null sinkt".
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Win McNamee/Getty Images, SAUL LOEB/AFP/Getty Images
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