Konzerne beharren auf Russland-Kontakten
Die deutsche Wirtschaft will sich ihre Geschäfte mit Russland trotz der Krim-Krise nicht verderben lassen.
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"Mit einem Abbruch von Gesprächen und einer weiteren Isolierung Russlands lösen wir keine Probleme, im Gegenteil", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Eckhard Cordes der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Er verteidigte die Reise des Siemens-Chefs Joe Kaeser zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Aus der Opposition kam dagegen Kritik an den Reisen. Bahnchef Rüdiger Grube will Mitte April nach Russland reisen, um Vertreter der russischen Staatsbahn zu treffen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat trotz des schwelenden Konflikts keine Bedenken gegen die Pflege von Geschäftsbeziehungen deutscher Firmen mit Russland. Merkel habe "vom Grundsatz nichts dagegen, dass diese Wirtschaftskontakte aufrechterhalten werden", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz in Berlin.
Grünen-Chef Cem Özdemir hält die Reisen jedoch für problematisch. "Der Zeitpunkt der Reisen ist bemerkenswert", sagte Özdemir am Freitag in Berlin der Nachrichtenagentur dpa. "Auch Konzernführer sollten nicht vergessen: Auf Dauer sind die eigenen Investitionen nur in stabilen Demokratien sicher."
Russland ist nach Angaben des Ostausschusses der elftwichtigste Handelspartner Deutschlands. 6200 Unternehmen mit deutscher Beteiligung seien in dem Land aktiv. 350 000 Arbeitsplätze in Deutschland hängen demnach vom Handel mit Russland ab.
"Deshalb ist es gut und richtig, dass deutsche Unternehmen in Abstimmung mit der Bundesregierung geplante hochrangige Treffen weiter wahrnehmen", sagte Cordes. Allen Seiten werde dadurch bewusst, wie eng sie wirtschaftlich miteinander verbunden seien. Cordes wandte sich strikt gegen weitere Wirtschaftssanktionen zulasten Russlands.
Siemens-Chef Kaeser hatte am Mittwoch bei einem Treffen mit Putin in Moskau erklärt, man setze auf eine langfristige Wertepartnerschaft. In einem ZDF-Interview sagte er später, sein Unternehmen lasse sich "von kurzfristigen Turbulenzen in der langfristigen Planung nicht leiten".
Bahnchef Grube betonte bei der Bilanzvorlage des bundeseigenen Unternehmens am Donnerstag in Frankfurt/Main: "Für uns ist das Obergebot im Moment Deeskalation." Die Bahn transportiert beispielsweise Autoteile zwischen den VW-Werken Wolfsburg und Kaluga 180 Kilometer südwestlich von Moskau.
Nach Angaben eines Sprechers führt Grube regelmäßig Gespräche mit der Spitze der russischen Bahn. Die Gesprächspartner und der Zeitpunkt des Treffens im April stünden aber noch nicht fest.
Grube warnte: "Über Jahrzehnte sind diese Partnerschaften mit viel Energie und viel Kraft aufgebaut worden, uns so etwas ist schnell zerstört." Die Bahn macht in Russland 250 Millionen Euro Umsatz, das entspricht lediglich 0,6 Prozent des Konzernumsatzes von 39 Milliarden Euro. "Aber auch diese 250 Millionen Euro wollen wir nicht gefährden", sagte Grube.
Merkel-Sprecherin Wirtz verwies auf Äußerungen der Kanzlerin vom Mittwoch. Sie hatte auf den hohen Stellenwert der Werteordnung für die Wirtschaft gesprochen, ohne jedoch konkreter zu werden. Merkel ergänzte: "Wirtschaftliche Investitionen beruhen auf Verlässlichkeit, und Verlässlichkeit kann es nur geben, wenn man sich auch an Verträge und an internationale Abkommen hält."
Auch der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), verteidigte Kaeser. In der "schwersten politischen Krise seit dem Mauerfall" könne "jedes Gespräch dazu beitragen, die Konflikte zu entschärfen", sagte Platzeck der "WirtschaftsWoche". Kaesers Besuch sei "kein Störmanöver, sondern ein konstruktiver Beitrag zur Entspannung"
Nicht nur deutsche Unternehmen begleiten derartige Erwägungen. So arbeitet etwa der französische Mineralölkonzern Total an Plänen, gemeinsam mit dem russischen Lukoil-Konzern Schiefergas in Sibirien zu fördern, wie die "Financial Times" (Donnerstag) berichtete./bf/DP/she
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