Lufthansa, MTU, TUI & Co.: Omikron lastet auf Tourismus- und Automobilaktien
Die rasche Ausbreitung der stark ansteckenden Variante Omikron des Coronavirus hat zu Wochenbeginn den Automobilsektor und die Reise- und Freizeitbranche erheblich belastet.
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Letztere leidet unter den zunehmenden Restriktionen in Form von Reisebeschränkungen und Lockdowns. Bei den Automobilherstellern ist es vor allem die Angst vor einer konjunkturellen Schwäche, die mit Omikron verbunden ist und auf den Aktienkursen lastet.
Der europäische Reisesektor büßte zuletzt 2,8 Prozent ein. Die Papiere der Fluggesellschaften Lufthansa, Air France-KLM, International Consolidated Airlines und easyJet verloren zwei bis drei Prozent. Die Aktien von Hotelbetreibern wie die französische Accor und die in London notierte Intercontinental Hotels gerieten ebenfalls unter Druck. Die Anteile der Reiseveranstalter TUI und Carnival verloren vier beziehungsweise dreieinhalb Prozent.
Von einem "Domino-Effekt der Restriktionen europaweit in diesen Tagen und den kommenden Wochen" schrieb die Analystin Susannah Streeter vom britischen Finanzdienstleister Hargreaves Landsdown. Reiseunternehmen und auch der Einzelhandel fürchteten ein Schwinden ihrer wirtschaftlichen Basis. Auf einem "scharfen Abwärtsritt" seien auch die Aktien des Turbinenherstellers Rolls-Royce mit zuletzt knapp vier Prozent. Etwas geringer waren die Verluste des deutschen Kontrahenten MTU Aero Engines.
Für den europäischen Automobilsektor ging es um 2,4 Prozent abwärts. Hier dürften vor dem nahen Jahresende aber auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen, denn per Freitag war der Sektor seit Jahresbeginn um fast ein Viertel gestiegen. Am deutschen Markt reichten die Verluste am Montag von 1,9 Prozent bei Daimler bis zu 2,8 Prozent bei Continental.
"Covid-19 bringt die Angst zurück an die Börsen", sagte am Morgen der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. "Es ist jetzt schon klar, dass sich Omikron beim Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen bemerkbar machen wird", fügte der Experte hinzu. Die Automobilindustrie gilt als besonders abhängig von der weltweiten Konjunktur.
Hinzu kommen am Markt immer wieder Sorgen um länger dauernde Engpässe in den Lieferketten, vor allem bei Halbleitern. "Die Halbleiterknappheit soll zumindest noch in der ersten Jahreshälfte 2022 die globale Autoproduktion drosseln", schrieb Stratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Engpässe auch im kommenden Jahr dürften dazu führen, dass die Pkw-Fertigung nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. Erst im zweiten Halbjahr sei Besserung in Sicht.
/bek/tih/stk
FRANKFURT (dpa-AFX)
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