Donald Trump im Weißen Haus: Darum dürfte die US-Wahl mehr M&A-Deals nach sich ziehen
Die US-Wahlen haben viele Fragen aufgeworfen, insbesondere in Bezug auf ihre wirtschaftlichen Auswirkungen. Darum könnte nun eine Belebung der M&A-Deal-Aktivitäten bevorstehen.
• Mehr Deals nach US-Wahl erwartet
• Wahljahre wirken sich auf M&A-Deals aus
Mit Joe Biden und der Ernennung von Lina Khan zur Leiterin der Federal Trade Commission (FTC) hat sich der Umgang der US-Regierung mit großen Technologieunternehmen verändert. Die FTC hat die Überwachung von Fusionen und Übernahmen (M&A) verstärkt, was zu einem drastischen Rückgang solcher Deals geführt hat. Analysten sind jedoch optimistisch, dass die M&A-Aktivitäten steigen werden, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungen nach den US-Wahlen. Die politische Landschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der zukünftigen M&A-Strategien.
Fusionen und Übernahmen: Was Wahljahre für M&A-Deals bedeuten
Ein zentraler Aspekt, der auf eine mögliche Zunahme von Fusionen und Übernahmen hinweist, ist die historische Entwicklung in Wahljahren. In der Vergangenheit fiel die M&A-Aktivität im dritten Quartal oft zurück - kurz vor den Wahlen - um dann im vierten Quartal wieder anzusteigen. Laut Mergermarket erlebten drei der letzten vier Wahlzyklen einen Rückgang der Deal-Aktivitäten im dritten Quartal, während im vierten Quartal in drei von vier Fällen ein Anstieg verzeichnet wurde. Ausnahmen bildeten die Finanzkrise von 2008 und die Covid-Pandemie 2020. Diese Tendenz zeigt sich auch in aktuellen Daten von S&P Global Market Intelligence: Im dritten Quartal dieses Jahres wurden in den USA und Kanada insgesamt 4.153 Deals angekündigt, was einem Rückgang von 4,3 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal entspricht.
Einige Analysten erwarten dennoch eine Verlangsamung der M&A-Aktivitäten im vierten Quartal. Laut neuesten Daten von S&P Global Market Intelligence startet der M&A-Markt im vierten Quartal 2024 langsam, nachdem im Oktober 2024 nur ein großer Deal mit einem Wert von über 10 Milliarden US-Dollar angekündigt wurde. Experten prognostizieren, dass Unternehmen angesichts anhaltender politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen vorsichtiger agieren werden. Zudem könnten steigende Zinsen und Inflation die Finanzierung solcher Deals erschweren. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Unternehmen zunächst abwarten, bevor sie größere Transaktionen in Angriff nehmen.
Trotz der zurückhaltenden Anzahl großer Deals im Oktober 2024 erwarten Branchenexperten insgesamt eine Wiederbelebung von Fusionen und Übernahmen, insbesondere mit vielversprechenden Perspektiven für 2025. Geopolitische Spannungen und die US-Wahlen beeinflussten die Aktivität, aber die Wahlresultate und mögliche Lockerungen der Regulierungen unter einer republikanischen Regierung könnten große Deals in den USA anregen.
Antitrust-Politik unter Druck: Donald Trump als Treiber für neue Deals?
Viele Analysten sind sich einig, dass sich das politische Umfeld für große Deals mit Trump als Präsident verbessern könnte. Unter Joe Biden war eine strenge Durchsetzung des Antitrust-Rechts ein Markenzeichen. Lina Khan und Jonathan Kanter wurden an die Spitze der FTC und der Antitrust-Abteilung des Justizministeriums berufen. Khan hat sich in ihrer Rolle als FTC-Vorsitzende für Verbraucherrechte und gegen monopolartige Strukturen eingesetzt, was jedoch zu Spannungen mit der Tech-Industrie geführt hatte.
Mit Donald Trump als US-Präsident dürften sowohl Khan als auch Kanter ihre Posten verlieren. Obwohl Khan in bestimmten Antitrust-Fragen mit einigen Republikanern übereinstimmt, könnte ihre umfassende Kontrolle über die Regulierungsagenda der FTC für Trump problematisch sein. "Es ist nahezu sicher, dass weder sie noch Kanter im Amt bleiben werden, wenn Harris nicht gewinnt", berichten die Beacon Policy Advisors laut MarketWatch in einer Forschungsnotiz. Eine potenzielle Veränderung an der Spitze der FTC könnte für viele Unternehmen, insbesondere im Tech-Sektor, willkommen sein. Khan hat mehrere Deals abgelehnt, die unter anderen Vorsitzenden möglicherweise genehmigt worden wären.
Trump im Amt: Große Chance für Deal-Maker?
Auch nach den US-Wahlen kommen weiterhin zahlreiche wirtschaftliche Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der M&A-Aktivitäten. Historische Trends deuten darauf hin, dass es nach einem Rückgang im dritten Quartal im vierten Quartal zu einer Belebung von Fusionen und Übernahmen kommen könnte, auch wenn Unsicherheiten durch politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen eine vorsichtige Haltung der Unternehmen begünstigen könnten. Analysten glauben jedoch, dass ein wahrscheinlicher Wechsel an der FTC-Spitze unter Trump und mögliche Veränderungen in der Antitrust-Politik die M&A-Aktivitäten spätestens im Jahr 2025 ankurbeln könnten. Insgesamt könnte nun eine optimistische Zeit für M&A-Aktivitäten bevorstehen.
Redaktion finanzen.net
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