BMW-Aktie gefragt: BMW erwartet im Gesamtjahr trotz Corona-Krise positives Ergebnis - 500.000 E-Antriebe jährlich in Dingolfing
BMW beschleunigt den Hochlauf der E-Mobilität und rechnet trotz monatelanger Produktionsstopps in der Corona-Krise in diesem Jahr nicht mit einem Verlust.
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"Wir gehen davon aus, dass wir ein positives Ergebnis haben werden", sagte Konzernchef Oliver Zipse am Donnerstag zum Start einer erweiterten Produktion von Elektronantrieben im größten europäischen BMW-Werk in Dingolfing. "Im zweiten Halbjahr geht es schon darum, nicht nur die Krise zu beherrschen, sondern auch aufzuholen", sagte Zipse mit Blick auf die Belastungen durch die Corona-Pandemie im ersten Halbjahr.
BMW-Chef Oliver Zipse sagte am Donnerstag bei der Eröffnung der neuen Batterie- und E-Motorenfabrik im niederbayerischen Dingolfing: "Schon 2022 werden wir allein in Dingolfing E-Antriebe für über eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge pro Jahr fertigen können." Die Zahl der Mitarbeiter sei seit Januar von 600 auf 1.000 gestiegen und werde mittelfristig auf 2000 erhöht.
Von Januar bis Ende Mai habe BMW "mehr elektrifizierte ausgeliefert als im Vorjahr, trotz des langen Marktstillstandes durch Corona", sagte Zipse. Schon nächstes Jahr solle jeder vierte in Europa verkaufte BMW ein Hybrid- oder E-Auto sein, 2022 jeder dritte. BMW müsse keine Strafzahlungen fürchten: "Wir werden die CO2-Grenzwerte dieses und nächstes Jahr deutlich unterschreiten."
Zusammen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder startete Zipse die Produktion der fünften Generation von E-Antrieben von BMW. Sie hat stärkere Batterien, kommt ohne Seltene Erden aus und fasst Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebe in einem einzigen Gehäuse zusammen. Damit sei die Wertschöpfung im eigenen Haus ähnlich hoch wie bei einem Verbrennerantrieb, erklärte ein BMW-Sprecher. Erstmals eingesetzt wird der neue Antrieb im vollelektrischen BMW-SUV iX3, der ab September in China vom Band läuft.
BMW lässt seine Batteriezellen von den asiatischen Zulieferern Samsung und Catl herstellen. Mit den Zellen baut der Konzern seine Batterien dann aber selbst - im größten europäischen Werk Dingolfing, im US-Werk Spartanburg und im chinesischen Werk Shenyang. Betriebsratschef Stefan Schmid sagte bei einer Werksführung: "Der Mitarbeiter hat jetzt einen besser bezahlten Job als vorher. Insgesamt ist das eine Erfolgsgeschichte."
In Dingolfing soll nächstes Jahr der vollelektrische, hochautonom fahrende Luxus-SUV iNext vom Band laufen - das neue BMW-Flaggschiff. Ein vollelektrischer 7er BMW soll 2022 folgen - als zusätzliches Angebot neben dem 7er mit Verbrenner- und Hybridmotor.
"Wir fahren die Elektromobilität weiter hoch und setzen Maßstäbe bei der Transformation unserer Industrie", sagte Zipse. Zehn Prozent der in Dingolfing gebauten Autos seien heute schon Plug-in-Hybride. Auf denselben Bändern würden Benziner, Diesel- und E-Autos "im jeweils nachgefragten Mix" gebaut.
Bis 2022 investiert der Konzern eine halbe Milliarde Euro in Dingolfing, die Fläche des E-Antriebswerks wird gerade verzehnfacht. Auf acht Produktionslinien sollen demnächst Batterien und E-Motoren gebaut werden, vier weitere Linien sind bereits geplant.
CSU-Chef Söder sagte, zukunftsträchtige Jobs seien sehr wichtig - "aber nicht etwas künstlich am Leben halten! Der Autobau soll nicht ein Subventionsbetrieb des Staates werden."
Aktien von BMW kosteten auf der Handelsplattform XETRA am Donnerstag letztlich 57,95 Euro und somit 3,11 Prozent mehr als am Vortag.
(dpa-AFX / Reuters)
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