Mega-Minus

E.ON schreibt vor seiner Aufspaltung massiven Verlust - Aktie etwas schwächer

11.11.15 17:33 Uhr

E.ON schreibt vor seiner Aufspaltung massiven Verlust - Aktie etwas schwächer | finanzen.net

E.ON hat angesichts der dramatisch sinkenden Börsenstrompreise einen enormen Verlust eingefahren.

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Hohe Abschreibungen sorgten bei dem Energiekonzern in den ersten neun Monaten für ein Minus von 6,1 Milliarden Euro. Die pessimistische Prognose für das Gesamtjahr bestätigte E.ON am Mittwoch. Bei den Vorbereitungen für die Aufspaltung läuft nach den Worten von Vorstandschef Johannes Teyssen alles nach Plan.

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E.ON hatte bereits im September für das dritte Quartal hohe Wertberichtigungen vor allem im Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken angekündigt. Die Abschreibungen beliefen sich auf 8,3 Milliarden Euro, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Sie wurden im dritten Quartal gebucht. Folglich fiel der Quartalsverlust mit 7,25 Milliarden Euro auch höher aus als der Fehlbetrag in den neun Monaten. Weitere Wertberichtigungen im vierten Quartal schloss Finanzvorstand Michael Sen in einer Telefonkonferenz mit Journalisten nicht aus. Falls es soweit komme, dürfte diese mit rund 500 Millionen Euro aber relativ klein ausfallen, sagte der Manager.

Die zuletzt stark gebeutelte Aktie legte am Vormittag trotz des hohen Verlustes um 3,5 Prozent zu, verlor aber zuletzt rund 0,2 Prozent auf 9,16 Euro. "Hier spiegelt sich nur die Erleichterung, dass es bei E.ON nicht noch schlechter gekommen ist", sagt ein Händler.

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Bereinigt um Sondereffekte erzielte der Konzern in den ersten neun Monaten zwar noch einen Gewinn - dieser fiel aber um fast ein Drittel geringer aus als im Vorjahr. Das nachhaltige Nettoergebnis sank von 1,37 Milliarden Euro auf 962 Millionen Euro. Der Rückgang war etwas deutlicher als erwartet: Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von 983 Millionen Euro gerechnet.

E.ON leidet wie seine Konkurrenten unter den sinkenden Großhandelsstrompreisen und verdient mit seinen konventionellen Kraftwerken immer weniger. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank in der Zeit von Januar bis September um 18 Prozent auf 5,36 Milliarden Euro.

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Angesichts der Schwierigkeiten auf den Strommärkten hatte E.ON im vergangenen Jahr beschlossen, sich in zwei Teile aufzuspalten. Das Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken soll im Januar in die neue Gesellschaft Uniper ausgelagert werden. "Wir gehen mit der operativen Trennung der Aktivitäten auf die Zielgerade", wurde E.ON-Chef Teyssen in der Pressemitteilung zitiert.

Für das laufende Jahr rechnet E.ON weiterhin mit einem Rückgang des bereinigten EBITDA um bis zu 16 Prozent auf 7 bis 7,6 Milliarden Euro. Das nachhaltige Konzernergebnis wird nach der Prognose des Konzerns bei 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatte die Kennzahl 1,61 Milliarden Euro betragen. E.ON bestätigte zudem die Absicht, für das Jahr 2015 eine Dividende von 50 Cent je Aktie zu zahlen.

Dass das Ziel nicht leicht zu erreichen sein wird, musste auch Manager Sen eingestehen. "Das vierte Quartal muss gegenüber dem Vorjahr stärker werden, daran arbeiten wir hart", sagte Sen.

Die Dividende auszusetzen, wie dies andere Unternehmen getan haben, die in schwieriges Fahrwasser geraten sind, schloss Sen aus. "Die Dividende ist ein klares Signal an unsere Eigentümer, dass wir für dieses Jahr die Stärke und die Kraft haben, diese Dividende auszuzahlen", sagte der Finanzchef.

Die Nettoverschuldung hat E.ON per Ende September um 5,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende 2014 verringert, wozu laut Sen der hohe operative Cashflow, die Einnahmen aus Verkäufen und reduzierte Pensionsrückstellungen beigetragen haben. Sen erwartet einen positiven Effekt auf die Verschuldung im vierten Quartal aus dem Verkauf des norwegischen Gas- und Ölförderschäfts an Dea Deutsche Erdoel, der Mitte Oktober vereinbart wurde. Der Verkauf hat allerdings einen Buchverlust von mehr als einer Milliarde Euro verursacht, wie Sen in der Telefonkonferenz sagte.

Die Aktionäre von E.ON setzen weiter auf eine Erholung des von der Energiewende gebeutelten größten deutschen Energiekonzerns. Sie ließen sich am Mittwoch von einem Rekordverlust im dritten Quartal ihre erst kürzlich wiedergefundene zarte Zuversicht nach all den schweren Rückschlägen nicht nehmen. Die Papiere zählten am Vormittag mit einem Plus von 3,03 Prozent auf 9,452 Euro zu den Favoriten im DAX. FRANKFURT (Dow Jones)

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